Oberberg - Die C- und die D9er-Junioren des FV Wiehl machen es der eigenen U19 nach und holen den Kreispokal - U17: Lindlar/Linde/Hohkeppel unterliegt Bergisch Gladbach deutlich - D7er-Junioren: Wipperfürth gewinnt Miniturnier souverän - Endspiel der E-Jugend abgebrochen.

Der zweite Finaltag der Jugend in Immekeppel war sehr gut gesucht und bot zum Teil große Spannung. Zwei Teams des FV Wiehl durften die Trophäen in die Höhe stemmen und auch der VfR Wipperfürth stellt einen neuen Champion. Einen sehr negativen Beigeschmack hinterlässt allerdings der Spielabbruch bei den E-Junioren - ausgelöst durch einen Zuschauer. Morgen finden vier Endspiele des weiblichen Nachwuchses statt (siehe Vorbericht mit Spielplan). Am Freitag hatten bereits die U19 des FV Wiehl, die B7er-Juniorinnen der SG Agathaberg/Thier/Wipperfeld und der TuS Marialinden bei den F-Junioren triumphiert (zum Bericht).

B-Junioren

SG Lindlar/Linde/Hohkeppel – SV Bergisch Gladbach 09 0:11 (0:5).

Trotz der herben Pleite gegen den Mittelrheinligisten war die Stimmung beim Außenseiter nicht im Keller. „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie sich nicht aufgegeben haben, obwohl das Ergebnis natürlich eine klare Sprache spricht. Sie haben immer versucht, Fußball zu spielen, und sich nicht hinten reingestellt“, sagte Trainer Pascal Dreiner. Die Lindlarer begannen keck und hatten Pech, dass ein Distanzhammer von Niko Schachow an den Pfosten krachte (2.).

Im Anschluss zogen die Gladbacher kurz das Tempo an und trafen binnen 180 Sekunden dreimal. „Der Plan war, den Gegner zu überraschen, vielleicht ein frühes Tor zu machen und danach defensiver zu agieren“, so Dreiner, der nach dem 0:3 eine Auszeit nahm, von der mutigen Spielweise aber nicht abrückte. „Ob du 0:5 oder 0:11 verlierst, ist letztlich egal. Wir hatten ja weiterhin unsere Chancen.“

Ein Ehrentreffer wollte dem Sonderstaffel-Meister nicht gelingen, stattdessen feierten die 09er ein zweistelliges Schützenfest. „Wir mussten in diesem Jahr ständig unsere A-Jugend unterstützen, deshalb waren viele Spieler praktisch für zwei Mannschaften tätig“, fehlten Dreiner einige angeschlagene Stammkräfte. Vielleicht hätte man mit der vermeintlich besten Elf eher an einer Überraschung schnuppern können.  

Tore

0:1 Ben Taudien (7.), 0:2 Lirim Yashari (8.), 0:3 Kevin Marnu (9.), 0:4 (27. Eigentor), 0:5 Niklas Uhl (40.), 0:6 Julius Manderfeld (46.), 0:7 Kevin Marnu (48.), 0:8 Mate Milos (50.), 0:9 Julius Manderfeld (64.), 0:10 Marvin Walocha (71.), 0:11 Kevin Marnu (74.).

[Die Lindlarer hatten ebenfalls ihre Möglichkeiten.]

C-Junioren

[Allaith Teet (re.) setzt sich durch.]

FV Wiehl – Heiligenhauser SV 3:1 nach Verlängerung (2:1, 1:1, 0:0).

Der Mittelrheinligist musste gegen den Sonderstaffel-Vertreter in die Overtime, um den „Pott“ mit nach Hause nehmen zu dürfen. Der Zwei-Klassen-Unterschied war zu keinem Zeitpunkt zu erkennen, die Heiligenhauser gingen sogar durch einen Freistoßtreffer von Yannick Plug in Führung. Ein paar Unbelehrbare unter den vielen HSV-Anhängern sahen sich daraufhin animiert, drei Bengalos zu zünden. Der Feuerzauber war schnell beendet, der Klub wird eine saftige Geldstrafe zahlen müssen.

Nachdem Yüksel Özkan am Heiligenhauser Torwart Ferdinand Harmann gescheitert war (58.), traf Eraykan Büyük per Hackentrick nur den Pfosten (59.). Nach einem langen Ball glückte Leo Reifenrath der Ausgleich, doch im Gegenzug foulte FV-Keeper Alon Gehrmann einen Heiligenhauser im Strafraum. Der Goalie machte seinen Fehler wieder wett, indem er den Elfer sowie den Nachschuss parierte und dann nochmal gegen Adrian Kratzke hervorragend reagierte (68.).

In der Verlängerung von 2x5 Minuten hatte der Favorit den längeren Atem. Erst markierte Özkan per Dropkick das 2:1, bevor Kapitän Finley Friedrichs nach einer Einzelaktion die endgültige Entscheidung herbeiführte. Ein emotionaler Abschluss für die Mannschaft und Coach Daniel Minnerup. In dieser Konstellation war es das letzte Spiel für das Team.

„Wie die Jungs nach dem Rückstand zurückgekommen sind, war unglaublich, aber das zeichnet sie aus. Wir sind als Erster der Bezirksliga in die Mittelrheinliga aufgestiegen und der Pokalsieg ist jetzt die Krönung. Ich bin allen – Eltern, meinen Co-Trainern und den Spielern – unendlich dankbar für diese Saison“, so Minnerup, der dem Klub in anderer Funktion erhalten bleiben soll.

Tore

0:1 Yannick Plug (51.), 1:1 Leo Reifenrath (65.), 2:1 Yüksel Özkan (72.), 3:1 Finley Friedrichs (78.).

Besonderes Vorkommnis

Der Wiehler Torwart Alon Gehrmann pariert einen Foulelfmeter (66.).

D9er-Junioren

[Das Finale der D9er-Junioren bot Riesenspannung.]

FV Wiehl - Heiligenhauser SV 6:5 nach Elfmeterschießen (1:1, 1:1, 1:0).

Wer es noch eine Spur dramatischer haben wollte, war beim Finale der D9er-Jugend - auch hier kreuzten der FV Wiehl und der Heiligenhauser SV ihre Klingen - bestens ausgehoben. In einer völlig ausgeglichenen Begegnung legten die Rheinberger durch einen Treffer von Enrico Aserio vor, der Ausgleich ging auf das Konto von Erjon Deliu. Dieses Zwischenresultat hatte nach dem Ablauf der regulären Spielzeit Bestand, sodass die Teams in der schwülen Hitze nachsitzen mussten. Wiehl hatte bei den gefährlichen Standards des Gegners einige bange Momente zu überstehen, rettete sich jedoch ins Neunmeterschießen.

Talylan Gülseven, Erjon Deliu, Marcel Harder, Mika Wirtz und Milo Schneider zeigten bei ihren Versuchen keine Nerven, während der letzte HSV-Strafstoß vom Innenpfosten auf den Rücken von Torwart Lion Carrruci sprang und von dort im Zeitlupentempo ins Feld zurücksprang. Danach kannte der Freudentaumel keine Grenzen. „Wir hatten in der ersten Halbzeit ein bisschen Angst und waren zu nervös, nach der Pause waren wir die etwas bessere Mannschaft. Am Ende hatten wir die nötige Portion Glück“, freute sich Coach Meikel Harder über den Erfolg. Kommende Woche sind die FV-Kicker dann in der Qualifikation für die U14- bzw. U13- Bezirksliga gefordert.

Tore

0:1 Enrico Aserio (14.), 1:1 Erjon Deliu (38.).

[Die Wiehler mit dem Siegerpokal.]

D7er-Junioren (Miniturnier)

SSV Marienheide – Montania Kürten 2:0.

Montania Kürten – VfR Wipperfürth 0:11.

VfR Wipperfürth – SSV Marienheide 4:0.   

Zu einer einseitigen Angelegenheit entwickelte sich das D7er-Miniturnier, für das der SSV Marienheide, Montania Kürten und der VfR Wipperfürth gemeldet hatten. Die Hansestädter waren den Konkurrenten haushoch überlegen, erzielten in den beiden Begegnungen à 30 Minuten nicht weniger als 15 Treffer und blieben ohne Gegentor. Mohammed Safwah trug sich insgesamt sechsmal in die Torschützenliste ein, zudem waren Razan Izza (4), Hoseyin Ayubi (2), Hezdar Hussein (2) und Daniel Edayimatten erfolgreich.

Auch wenn Trainer Stefan Brombach, der den erkrankten Chefcoach Axel Börsch vertrat, ein kleines Haar in der Suppe fand („Wir hätten noch mannschaftsdienlicher spielen können“), war er mit dem Auftritt zufrieden. „Die Jungs haben ihr Bestes gegeben und verdient gewonnen.“ Am Mittwoch (18 Uhr, Ohler Wiesen) ist im abschließenden Ligamatch gegen Marienheide sogar das „Double“ möglich. Der SSV siegte gegen Kürten durch einen Treffer von Luca Miller sowie ein Eigentor.

1. VfR Wipperfürth 15:0 Tore, 6 Punkte

2. SSV Marienheide 2:4 Tore, 3 Punkte

3. Montania Kürten 0:13 Tore, 0 Punkte

[Neuer Pokalsieger bei den D7er-Junioren: der VFR Wipperfürth.]

E-Junioren

[Leider stand am Ende nicht mehr der Fußball im Mittelpunkt - dabei hatten sich Bergisch Gladbach und Wiehltal einen packenden Kampf geliefert.]

SV Bergisch Gladbach 09 - JSG Wiehltal abgebrochen.

Ausgerechnet das Finale, das unter „Fair-Play-Bedingungen“ und somit ohne Schiedsrichter ausgetragen wurde, nahm kurz vor Schluss ein unrühmliches Ende. Wiehltal hatte durch einen direkt verwandelten Eckstoß auf 4:3 verkürzt und die Akteure beider Mannschaften sich wieder Richtung Anstoßpunkt orientiert, als ein Bergisch Gladbacher Zuschauer auf den Platz rannte und den Ball zurück an die Fahne legte, weil die Ecke nicht korrekt ausgeführt worden sei.

Ein absolutes „No-Go“ für das JSG-Trainergespann Henrik Elbers und Manuel Culina, das die Spieler sofort vom Feld holte und nicht mehr bereit war, die Partie fortzusetzen. „Es ist traurig, dass Erwachsene das Spiel der Kinder kaputtmachen“, meinte Tim Wessels, stellvertretender Vorsitzender des Kreisjugendausschusses, der vergeblich versuchte, die Wogen zu glätten. Die Siegerehrung wurde kurzerhand abgesagt, eine Entscheidung über die Wertung muss nun das Jugendsportgericht fällen.

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