FUSSBALL

5:4 nach 2:4! Nümbrecht biegt verrückte Partie um

lo; 06.11.2022, 18:35 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Niklas Clemens gehörte zu den Protagonisten beim Torspektakel in Nümbrecht.
FUSSBALL

5:4 nach 2:4! Nümbrecht biegt verrückte Partie um

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lo; 06.11.2022, 18:35 Uhr
Oberberg - SSV wendet Schlappe gegen Schlusslicht Bad Honnef nach Aufholjagd ab - FV zeigt sich in Rheinbach verbessert, muss aber eine Niederlage einstecken - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse Gummersbach (AKTUALISIERT).

SSV Homburg-Nümbrecht – FV Bad Honnef 5:4 (2:4).

 

Neun Tore, ein völlig verrückter Spielverlauf und ein blau-gelbes Happy End mit Riesendusel. Auf den allerletzten Drücker wahrte der SSV Homburg-Nümbrecht seinen Heimnimbus und verhinderte, dass der Tabellenletzte seinen ersten Auswärtszähler einfährt. „Ich muss erstmal drei Liter Tee trinken, so heiser wie ich bin“, sagte Trainer Torsten Reisewitz, der während der Halbzeitansprache - zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren mit 2:4 hinten - neue Dezibel-Dimensionen erreichte. „Für meine Verhältnisse bin ich in der Kabine richtig ausgerastet.“   

 

Zunächst sah es nach einem Spaziergang für Nümbrecht aus, denn bereits nach zwei Minuten fiel die Führung: Nach einer Flanke von Felix Adamietz gewann Ricardo Bauerfeind das Kopfballduell gegen den herausgeeilten Goalie Morice Zumhoff und Niklas Clemens konnte die Kugel locker einnicken. Lukas Grünberg und Robin Brummenbaum versäumten das 2:0 (5./13.), bevor die Gäste in Person von Tobias Reuter ihre erste gefährliche Offensivkation zum Ausgleich nutzten.

 

[Shogo Aikawa konnte keine Akzente setzen und und wurde zur Pause ausgewechselt.]

 

Danach wurde es vogelwild: Im Anschluss an eine Clemens-Ecke scheiterte Bauerfeind zunächst an Zumhoff, busgierte aber den Abpraller im Liegen über die Linie. Im direkten Gegenzug sorgte Reuter für den erneuten Ausgleich, die komplette SSV-Defensive war in dieser Szene nicht im Bilde. Dann traf das Schlusslicht zum 2:3 – und wie! Kapitän Edward Penner nagelte einen Freistoß aus 35 Metern in die Maschen. Selbiges blieb Clemens aus kürzerer Distanz vergönnt - sein ruhender Ball ließ das Aluminium erbeben (38.).

 

Die Aufgabe wurde für den SSV noch schwerer, als Reuter mit einem weiteren Traumtor in den Winkel einen Dreierpack schnürte – bisher hatten die Badestäder in der Fremde übrigens erst einen einzigen Treffer erzielt. Nach der erwähnten Kabinenpredigt und einem Dreifachwechsel, wodurch wieder Struktur ins Spiel kam, bliesen die Gastgeber zur Aufholjagd. Christian Rüttgers agierte als ordnende Hand und bereitete das Anschlusstor von Brummenbaum vor, der per Kopf auch das 4:4 markierte. Und obwohl Zumhoff über sich hinauswuchs und mehrere Hochkaräter vereitelte, ging Nümbrecht als Sieger vom Platz, weil Joker Rohat Kilic kurz vor Ultimo einen Flugkopfball verseknte. Ein letzter Schuss der Honnefer sauste um Zentimeter vorbei (90.+2).  

 

[Torsten Reisewitz sah einige ungewöhnliche Tore, darunter auch das 2:1 von Ricardo Bauerfeind, der in Gerd-Müller-Manier erfolgreich war.]

 

„Das war eigentlich keine Leistung, mit der du drei Punkte holen darfst, aber wenn du oben stehst, gewinnst du so ein Spiel“, lobte Reisewitz die Moral und die Mentalität seiner Mannschaft. „Zufrieden bin ich allerdings nicht, da die Jungs in der ersten Halbzeit völlig kopflos agiert haben. Schön ist natürlich, dass wir für die Energie, die wir nach der Pause gezeigt haben, belohnt wurden. Insgesamt war es ein glücklicher Sieg.“       

 

Tore

1:0 Niklas Clemens (2.), 1:1 Tobias Reuter (18.), 2:1 Ricardo Bauerfeind (24.), 2:2 Tobias Reuter (25.), 2:3 Edward Penner (33.), 2:4 Tobias Reuter (45.), 3:4 Robin Brummenbaum (53.), 4:4 Robin Brummenbaum (64.), 5:4 Rohat Kilic (89.).

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Tom Geßner; Felix Adamietz, Jan Luca Krämer, Tom Hillenbach (68. Rohat Kilic), Lukas Grünberg (46. Kilian Seinsche), Daniel Kappelar, Philipp Rüttgers, Ricardo Bauerfeind (46. Christian Rüttgers), Niklas Clemens, Shogo Aikawa (46. Marvin Hennecken), Robin Brummenbaum (90.+2 Julian Birk).

 

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SC Rheinbach - FV Wiehl 3:1 (1:1).

 

„Mit der Leistung sind wir zufrieden, mit der Ausbeute nicht“, sagte Trainer Wolfang Görgens nach der Pleite beim Spitzenteam aus Rheinbach. Für sein Team, das nach dem schwachen Auftritt gegen Wachtberg in der Vorwoche eine deutliche Steigerung zeigte, habe etwas Zählbares im Bereich des Möglichen gelegen. „Über die gesamte Spielzeit gesehen wäre ein Unentschieden verdient gewesen“, meinte der Coach.

 

Die Gäste nutzten einen schnellen Umschaltmoment, um in Front zu gehen. Nach einem Pass von Elham Isakoski scheiterte Kevin Derksen am Keeper, doch Jack Devern war als erfolgreicher Abstauber zur Stelle. „Komischerweise hatten wir nach dem 0:1 unsere schwächste Phase“, so Görgens. Wiehl schaffte gegen die druckvollen Hausherren keine Entlastung mehr. Dass der Ausgleich noch vor der Pause und ausgerechnet aus einem Konter resultierte, war doppelt bitter.

 

[Die Führung durch Niklas Clemens.]

 

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die Görgens-Elf aber wieder sortierter und hielt den SCR weitestgehend vom eigenen Gehäuse weg, während Jack Devern (zweimal) und Jeremy Kuck am zweiten Treffer schnupperten. Doch dann leistete sich der FV einen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, was die Rheinbacher mit dem 2:1 bestraften. Anschließend warf Wiehl alles nach vorne und musste in der Nachspielzeit noch den dritten Gegentreffer hinnehmen.

 

„Rheinbach ist mit seiner vorderen Offensivreihe brandgefährlich. Nach unseren Ballverlusten konnten wir leider nicht immer die Lücken sofort schließen“, erklärte Görgens, dem die Defensivsäulen Meikel Harder und Davin Dresbach, der kurzfristig wegen Magen-Darm-Problemen ausfiel, fehlten.         

 

Tore

0:1 Jack Devern (18.), 1:1 Boris Schirmer (27.), 2:1 Andrew Schmidt (77.), 3:1 Ritsuki Oyama (90.+4).

 

FV Wiehl

Matteo Tessarolo; Kevin Derksen (75. Jan Krieger), René Gailowitz, Jeremy Kuck, Kilian Lauff, Vinzent Stoffel, Elham Isakoski, Ervin Novakaj (78. Christoph Schulze-Edinghausen), Jack Devern (85. Patrick Mocan), Niels Smuda, Felix Sievers.

 

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