FUSSBALL

Fußballsaison abbrechen – jetzt!

lo; 30.03.2020, 11:00 Uhr
FUSSBALL

Fußballsaison abbrechen – jetzt!

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lo; 30.03.2020, 11:00 Uhr
Oberberg - Alles andere als eine sofortige Beendigung ist nicht mehr vermittelbar - Der DFB und die Profivereine müssen die Richtung vorgeben und Hilfsprogramme für den Amateurbereich auf den Weg bringen.

Die Fußball-EM - verschoben. Andere europäische Wettbewerbe –auf Eis gelegt oder abgesagt. Anscheinend wollen lediglich die Bosse der DFL, der Bundesliga-Vereine und des DFB nicht wahrhaben, dass es in Zeiten der Corona-Krise wichtigere Dinge als den Kampf ums runde Leder gibt. Wie wollen die Spitzenvertreter noch glaubhaft vermitteln, dass sie vielleicht schon Ende April weitermachen, als ob nichts geschehen wäre? Jeden Tag sterben Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Virus, das öffentliche Leben ist nahezu komplett zum Erliegen gekommen.

 

Die Granden betonen in ihren Sonntagsreden eilfertig „die wichtige gesellschaftliche Stellung“ des Fußballs. Genau dieser Verantwortung muss man nun auch gerecht werden. Spieler, Funktionäre und Fans, die im Amateurbereich aktiv sind und ihre Vereine unterstützen, treiben gegenwärtig die gleichen Sorgen wie die mittel- und unmittelbar betroffenen Beschäftigten im Profigeschäft um. Vielen bangen um ihre Jobs, ihre Existenz. Eine schnelle Rückkehr zur Normalität erscheint unmöglich.   

 

Die Verantwortlichen stehen in der Pflicht, - in Absprache mit der Politik - die Reißleine zu ziehen und die Saison bundesweit mit sofortiger Wirkung abzubrechen. Mit allen anderen, vermutlich halbgaren Lösungen würde der Fußball einiges an Reputation einbüßen. Der momentane Schwebezustand, in dem sich alle befinden, ist inakzeptabel.   

 

Die Pandemie und deren Auswirkungen werden nicht nur den bezahlten Fußball, sondern vor allen Dingen die Vereine in den unteren Amateurligen, denen der Verlust ihrer lokalen Sponsoren droht, ins Mark treffen. Alle Beteiligten sollten die Pause, die man sich durch einen Saisonabbruch verschaffen würde, nutzen, um über Rettungsprogramme für die Basis nachzudenken.

 

Denn: Die Menschen, die auf und neben den kleinen Sportplätzen im Land tätig sind, ihre Freizeit opfern, um eine Mannschaft zu trainieren oder im Vorstand mitzuarbeiten, sind diejenigen, die irgendwann wieder die Bundesliga-Stadien besuchen sollen.

 

Ohne ein gesundes Fundament wird der Profifußball, der ohnehin vor einer gewaltigen Zerreißprobe steht, zusammenbrechen. Jetzt ist es an der Zeit, Farbe zu bekennen, und den Amateurbereich nachhaltig zu stärken. Dies kommt in der Debatte über eine mögliche Fortsetzung der Spielzeit in den Bundesligen oftmals zu kurz. 

 

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