FUSSBALL

Alles angerichtet für ein Spektakel

lo; 20.03.2023, 13:32 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Ömer Tokac wartet noch auf sein erstes Pflichtspieltor für Hohkeppel. Der Mittwoch wäre der passende Zeitpunkt, um den Knoten platzen zu lassen.
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Alles angerichtet für ein Spektakel

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lo; 20.03.2023, 13:32 Uhr
Lindlar – In zwei Tagen ist es so weit: Eintracht Hohkeppel will im Halbfinale des FVM-Pokals der favorisierten Viktoria aus Köln einen heißen Tanz liefern.

FVM-Pokal (Halbfinale)

 

Eintracht Hohkeppel – Viktoria Köln (Mittwoch, 19 Uhr).

 

Es fehlt: Salih Tatar.

 

Zum Spiel: Wahrscheinlich denken die wenigsten Fußballer des SV Eintracht Hohkeppel an den 26. Juli des vergangenen Jahres zurück. In der zweiten Runde des Kreispokals musste der Mittelrheinligist die Auswärtshürde beim SSV Homburg-Nümbrecht meistern - und wäre fast gescheitert. Bis zur 86. Minute lagen die Gäste mit 1:2 hinten, ehe Mohamed Dahas und Janos Löbe mit zwei späten Treffern die Wende herbeiführten. Der Landesligisten schaffte zwar noch den Ausgleich, aber in der Verlängerung hatte der Favorit den längeren Atem.

 

Die Pokalreise hätte an diesem Tag also beinahe ein frühes Ende gefunden, doch sie konnte fortgesetzt werden und wurde mit dem erneuten Gewinn des Kreispokals gekrönt, wodurch sich Hohkeppel abermals das Ticket für den FVM-Pokal sicherte. Nun – knapp acht Monate nach dem dramatischen Fight in Nümbrecht – steht die Eintracht in der Runde der letzten Vier und bestreitet am Mittwochabend das bisher bedeutendste Spiel der Klubgeschichte, denn der Gegner ist niemand Geringeres als der Titelverteidiger Viktoria Köln. Um 19 Uhr beginnt das Kräftemessen im Achim-Lammers-Waldstadion.  

 

Mahmut Temür erzielte gegen Nümbrecht das Tor zum 5:3-Endstand, inzwischen bekleidet er die Position des Chefcoaches. Das erst fünfte Pflichtspiel seiner jungen Trainerkarriere stellt das bislang größte dar. „Das wird ein absolutes Highlight für den Verein“, ist dem 33-Jährigen die Vorfreude anzumerken. Etwa 1.000 Zuschauer sollen für eine Rekordkulisse sorgen.

 

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Eine gewisse Anspannung dürfte zu spüren sein. Dass das SVE-Personal angesichts der zu erwartenden Atmosphäre mit Nervosität in die Partie geht, glaubt er indes nicht. „Wir haben viele Spieler, die solche Spiele des Öfteren mitgemacht haben“, setzt der Trainer auf die Routine seiner Akteure, von denen etliche mindestens schon in der Regionalliga gekickt haben. Manuel Glowacz, Lucas Musculus und Telmo Pires Teixeira haben sogar eine Viktoria-Vergangenheit.      

    

Taktische Details möchte Temür im Vorfeld nicht verraten. Man habe den Kontrahenten einige Male beobachtet und seine Schlüsse daraus gezogen. Er erwartet offensiv ausgerichtete Gäste. „Sie bauen das Spiel über eine Dreierkette auf und haben viele Spieler in der gegnerischen Hälfte. Wir werden nicht abwartend agieren, sondern versuchen, von Beginn an dagegenzuhalten“, betont Temür, dem bis auf Salih Tatar der komplette Kader zur Verfügung steht.  

 

Die Generalprobe für das Pokal-Match verlief nicht nach Wunsch. In der Liga musste man sich bei der SpVg. Frechen 20 mit einem 0:0 begnügen. „Für die Moral wäre es besser gewesen, wenn wir gewonnen hätten. Was mich aber positiv stimmt, ist unsere Defensivarbeit. In den drei Ligabegegnungen nach der Rückrunde haben wir nur ein Gegentor bekommen“, so der Coach, der der froh ist, zuhause anzutreten. „Das vergrößert unsere Chancen“, meint er.

 

Für Köln ist die erneute Qualifikation für das „Finale daheim“ im Sportpark Höhenberg als klassenhöchster Vertreter eigentlich Pflicht, nachdem sie sich im Vorjahresendspiel an selber Stelle gegen den Stadtrivalen Fortuna aus der Regionalliga West mit 2:0 durchgesetzt hatten. Am vergangenen Freitag knackte die Viktoria mit dem 3:1-Sieg über Drittliga-Schlusslicht SV Meppen die 40-Punkte-Marke und hat damit den Klassenerhalt wohl endgültig sicher.

 

Seit 2021 wird das Team von der „Schäl Sick“ zum zweiten Mal von Ex-Profi Olaf Janßen trainiert, der schon 2018 bei den Kölnern tätig war. Das Aufgebot ist unter anderem mit Marcel Risse (früher 1. FC Köln) und Mike Wunderlich (kam in der Winterpause vom 1. FC Kaiserslautern zurück) bestückt, die über geballte Erst- und Zweitliga-Erfahrung verfügen. Fun Fact: Außenverteidiger Patrick Koronkiewicz und Temür sind zusammen in die Grundschule gegangen.   

 

Im laufenden Wettbewerb hat die Jansen-Elf zwei Mittelrheinligisten sowie den Regionalligisten Alemannia Aachen ausgeschaltet und ist dabei ohne Gegentreffer geblieben. Hohkeppel schlug die beiden Landesligisten Lindenthal-Hohenlind und Neunkirchen-Seelscheid, bevor es im Viertelfinale zum Krimi gegen den Bonner SC kam. Der SVE bog seinerzeit ein 0:2 um und gewann nach Verlängerung. Gegen einen ähnlichen Spielverlauf mit positivem Ausgang für die Hausherren hätte Temür nichts zu einzuwenden. „Wir wollen den Fans eine Show bieten“, verspricht er.    

 

Der Weg ins FVM-Halbfinale

 

Eintracht Hohkeppel

1. Runde: Borussia Lindenthal-Hohenlind (Landesliga), 2:0

Achtelfinale: FSV Neunkirchen-Seelscheid (Landesliga), 1:0

Viertelfinale: Bonner SC (Mittelrheinliga), 4:3 nach Verlängerung

 

Viktoria Köln

1. Runde: FC Hennef (Mittelrheinliga), 3:0

Achtelfinale: FC Pesch (Mittelrheinliga), 3:0

Viertelfinale: Alemannia Aachen (Regionalliga), 1:0 nach Verlängerung

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