BLAULICHT

Großaufgebot nach Gasaustritt im Einsatz

ls; 17.02.2020, 15:55 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung.
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Großaufgebot nach Gasaustritt im Einsatz

ls; 17.02.2020, 15:55 Uhr
Marienheide – Nach Reizgasautritt an der Gesamtschule wurden heute Morgen 20 Menschen von Notärzten behandelt - Gebäude ist wieder freigegeben (AKTUALISIERT).

Von Leif Schmittgen

 

Nach dem Austritt von Tränengas an der Gesamtschule war der Oberbergische Rettungsdienst heute gegen 12 Uhr an der Marienheider Gesamtschule mit einem Großaufgebot im Einsatz. Drei Notärzte kümmerten sich um insgesamt 20 betroffene Menschen, unterstützt wurden sie von insgesamt zwölf Rettungs- bzw. Krankenwagenbesatzungen und den Feuerwehreinheiten Marienheide und Kempershöhe. Wie die Polizei mitteilt, hatten etliche Schüler über plötzliche Augen- und Atemwegsreizungen geklagt.

 

Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg eilte ebenfalls zum Unfallort, da ein „Massenanfall an Verletzten“ (MANV) gemeldet worden war. Wie Meisenberg auf OA-Nachfrage berichtet, soll ein bislang Unbekannter ein Mädchen auf einem Schulflur von hinten mit Tränengas besprüht haben. Durch das ausgetretene Gift sollen 19 weitere Schüler in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Während 15 Menschen vor Ort behandelt wurden, brachten Rettungskräfte fünf Schüler zur Untersuchung in ein Krankenhaus.Nach Hinweisen von Schülern hat die Polizei ein Tierabwehrspray sichergestellt und einem 14-jährigen Schüler zuordnen können. Ob das Spray mit dem Vorfall in Verbindung steht, ist laut Polizei allerdings bislang ungeklärt.

 

 

Nach Bekanntwerden des Vorfalls haben alle Fachlehrer im betroffenen Gebäudeteil A die Türen zu den Klassen geschlossen und die Schüler aufgefordert, in den Räumen zu bleiben. Nach der Entlüftung der Räume und Messungen der Feuerwehr wurden letztlich keine schädlichen Rückstände in der Luft mehr nachgewiesen. „Das Gebäude wurde wieder freigegeben“, so Schulleiter Wolfgang Krug. Er lobte das schnelle Handeln der Rettungskräfte, sowie das umsichtige Handeln der Schüler, die sich vorbildlich verhalten hatten.

 

 

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wurden ebenfalls in Bereitschaft versetzt. „Da viele Kräfte des Oberbergischen Rettungsdienstes nach Marienheide beordert worden, haben wir insgesamt vier Rettungswagen bereitgestellt“, berichtet DRK-Pressesprecher Johannes Ufer. Die Besatzungen wurden vorsorglich zur Unterstützung in den Tagesbetrieb des Rettungsdienstes eingebunden, um die notwendige Zahl an Einsatzwagen aufrecht zu erhalten. Außerdem wurde im Lindlarer DRK-Hilfeleistungszentrum ein sogenannter Meldekopf durch eine Führungskraft eingesetzt, der im Notfall Einsätze koordiniert hätte. Da die Situation an der Marienheide relativ schnell unter Kontrolle war, war die Kräftebereitstellung für den DRK nach rund einer Stunde beendet.

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