BLAULICHT

Schüsse auf das Gemeindehaus

ls; 14.04.2021, 11:15 Uhr
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Fotos: Waldemar Hübner --- Schüsse hatten jeweils die erste Scheibe der doppelt verglasten Fenster durchschlagen.
BLAULICHT

Schüsse auf das Gemeindehaus

ls; 14.04.2021, 11:15 Uhr
Wiehl - In den vergangenen Wochen gab es mehrere Fälle von Vandalismus bei der Christus für Alle-Kirche - Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.

Von Leif Schmittgen

 

Pastor Waldemar Hübner von der Freikirche „Christus für Alle“ (CFA) ist erschüttert: In den vergangenen Wochen haben es Vandalen mehrfach auf das Gemeindehaus in Wiehl abgesehen. Am 10. März, so berichtet der Geistliche, habe es Schüsse auf das Gebäude gegeben. Zwei Menschen befanden sich im Inneren. Dabei ging jeweils die erste Scheibe an zwei doppelt verglasten Fenstern zu Bruch. Nur einen Tag später hatten es Täter auf sämtliche Türschlösser abgesehen und schmierten diese mit Klebstoff zu. Zudem wurden die Außenwände mit Graffiti verunstaltet.

 

Vier Menschen befanden sich am 5. April im Gebäude, als sie vor dem Jugendraum Geräusche hörten. Kurz nachdem man zum Nachsehen ein Fenster wieder geschlossen hatte, fiel laut Hübner erneut ein Schuss, der wiederum eine Scheibe beschädigte. Dass die Taten politisch motiviert sind, glaubt er nicht. Viele der rund 250 Mitglieder haben einen Migrationshintergrund, die Flüchtlingskrise aber liegt Jahre zurück. Damals hatte man sich aktiv für die Zuwanderer eingesetzt. „Ich kann mir die Taten nicht erklären, seit Wochen hatten wir keine Präsenzgottesdienste“, schließt der Pastor zudem einen pandemiemotivierten Hintergrund aus. Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft sei man frühzeitig mit Schallisolierungen entgegengetreten.„Seit Gründung unserer Gemeinde vor 18 Jahren hatten wir zwei Einbrüche, ansonsten ist nie etwas passiert“. Wahrscheinlich habe es sich damals um Jugendstreiche gehandelt.

 

 

Wegen der Vorfälle hat man Strafanzeige gestellt, den Eingang bestätigt Polizeisprecher Michael Tietze: „Wir ermitteln wegen Sachbeschädigung“. Die Kriminalpolizei hatte vor Ort weder Waffen noch Projektile gefunden. Ein Tötungsvorhaben schließt der Sprecher aus. Als Tatwerkzeug komme etwa ein Diabolo einer Luftpistole oder auch ein mit einer Zwille abgeschossener Stein infrage. Eine freiverkäufliche Waffe sei vermutlich zum Einsatz gekommen.

 

 

Auf den Instandsetzungskosten bleibt die Gemeinde in jedem Fall sitzen: „Wir sind nicht gegen Vandalismus versichert“, sagt Waldemar Hübner. Um sich in Zukunft vor solchen Fällen zu wappnen, habe man bereits ein entsprechendes Angebot eingeholt.

 

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