Waldbröl – 29-Jährige soll ihre Nachbarin bedroht und beleidigt haben – Frau zudem wegen Diebstahl in Waldbröler Drogeriemarkt angeklagt.

Von Peter Notbohm

 

Ein schon länger schwellender Nachbarschaftsstreit beschäftigte am Montag das Waldbröler Amtsgericht. Angeklagt war Tabea A. (Anm.d.Red.: Name geändert), die ihre Nachbarin am 6. Mai dieses Jahres massiv bedroht und unter anderem als „Hure“ beleidigt haben soll. Über mehrere Monate hatten die beiden Frauen sich wechselseitig vorgeworfen, die jeweils andere mit zu lauter Musik zu belästigen. Krönung des Streits waren neben einer mit Sekundenkleber zugeklebten Eingangstür und herausgedrehten Sicherungen im Keller auch vor der Wohnungstür abgelegte benutzte Binden.

 

Nach Befragung einer Zeugin stand für Richter Carsten Becker allerdings fest, dass nicht die 29-jährige Waldbrölerin die Bedrohungen und Beleidigungen ausgesprochen hatte, sondern vielmehr ihr Lebensgefährte und die Frau nur zustimmend danebengestanden hatte. Das Verfahren wurde daher eingestellt. Auch der Nachbarschaftsstreit dürfte in den kommenden Wochen ein Ende finden, da Tabea A. wegen ausgebliebener Mietzahlungen inzwischen ausziehen musste. „Ich möchte einfach nur, dass dieser Terror aufhört“, sagte das 41-jährige Opfer.

 

Neu aufgerollt wurde zudem ein weiteres Verfahren gegen Tabea A.: Am 2. Oktober des vergangenen Jahres war sie mit einer Freundin beim gemeinschaftlichen Ladendiebstahl im Rossmann in der Waldbröler Innenstadt erwischt worden. Die beiden Frauen hatten damals versucht, Modeschmuck und Kosmetikartikel im Wert von 22,90 Euro zu stehlen, waren aber von einem Ladendetektiv gestellt worden. Das Verfahren gegen die 29-Jährige war eigentlich bereits am 26. April dieses Jahres gegen Sozialstunden eingestellt worden. Diese hatte die Frau aber nie abgeleistet. Becker verurteilte sie daher nun zu einer Geldstrafe von 200 Euro.