Waldbröl/Bonn – Prozessbeginn am Bonner Landgericht - 28-Jähriger wegen mehrfachen Betruges, Unterschlagung, Nötigung, Betäubungsmittelbesitzes und Einbruchs angeklagt.

Seit heute muss sich ein 28-jähriger Waldbröler vor dem Bonner Landgericht verantworten. Die Anklageschrift gegen den bislang nicht vorbestraften Mann füllt mehrere Seiten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zwischen Mai 2019 und Mai 2020 insgesamt 25 Fälle von Betrug, davon 23 gewerbsmäßig vor. Er soll laut einem Gerichtssprecher unter dem Namen seiner Mutter und mit verschiedenen Pseudonymen über diverse Online-Plattformen Konsolen, Boomboxen, Elektrogeräte und einen Thermomix angeboten haben, das Geld kassiert, die Waren aber nie versandt haben. Hierbei sei ein Schaden von 3.831 € entstanden.

 

Bei einem Einbruch am 5. Mai des vergangenen Jahres in der Straße Kirchhardt in Waldbröl soll er aus einem Haus außerdem mehrere hochwertige Werkzeuge im Wert von über 7.000 € gestohlen, zudem ein Sparbuch mit einem Guthaben von fast 1.100 € entwendet haben. Des Weiteren habe er mehrere Ausweise gefunden, die er für weitere Betrügereien verwendet habe. Unter anderem soll er im August und September Handyverträge bei Vodafone sowie 1&1 abgeschlossen haben. Unter dem Namen seiner Mutter soll der Mann außerdem online eine Handkreissäge und mehrere Kleidungsstücke bestellt haben, ohne diese zu bezahlen. Insgesamt entstand bei allen Betrügereien ein Schaden von 11.435 €.

 

Erweitert wird die Anklageschrift um den Vorwurf, eine Frau, bei der er nachts in der Garage geschlafen hatte, bedroht zu haben, sie über die Straße zu prügeln, falls sie ihn nicht weiterschlafen lasse. Bei Durchsuchungen wurden bei dem Mann zudem 3,6 Gramm Amphetamin sowie insgesamt 2.094 getrocknete Cannabispflanzen in einem Müllsack gefunden. Der Waldbröler sitzt derzeit in Untersuchungshaft in Köln-Ossendorf. Für das Verfahren sind bis zum 8. Oktober vier Verhandlungstage angesetzt.