BERGNEUSTADT

Trotz Corona: Projekte laufen weiter

pn; 15.01.2021, 16:55 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung.
BERGNEUSTADT

Trotz Corona: Projekte laufen weiter

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pn; 15.01.2021, 16:55 Uhr
Bergneustadt - Kaum Sanierungsstau beim ISEK - Projekte ausgeschrieben - Moscheeverein muss Pläne für Hagebaumarktgelände vorlegen.

Von Peter Notbohm

 

Handel, Sport, Kultur, Gastronomie und inzwischen auch die Lokalpolitik. Vieles ist durch die aktuellen Corona-Zahlen ins Stocken geraten oder zum Stillstand gekommen. Die Vorbereitungen für die Innen- und Altstadtsanierung in Bergneustadt im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) schreiten trotz der Pandemie aber voran. Im Januar wurden zwar sämtliche Ausschusssitzungen der Politik abgesagt, sollen aber noch vor der nächsten Ratssitzung im Februar nachgeholt werden. „Eine Verzögerung können wir uns auch gar nicht leisten“, sagt Bürgermeister Matthias Thul, der die Projekte vorantreiben will. Denn in Bergneustadt gibt es viel zu tun.

 

„Wir befinden uns überall in konkreten Planungen“, ergänzt Thul. Die tatsächliche Arbeit wird durch das Kölner Planungsbüro „Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen“ durchgeführt. Die Erweiterung des Heimatmuseums wurde mit Architekten umgeplant, zudem Büros in der alten Schmiede angemietet. Thul geht davon aus, dass die Arbeiten Mitte des Sommers beginnen können. Auch beim Projekt Jägerhof gehe es mit großen Schritten voran. Um die Bürger bei der Umwandlung der ehemaligen Gaststätte zu einem Kulturtreffpunkt auch inhaltlich mitzunehmen wurde zudem ein „Jägerhof-Song“ geschrieben (siehe Extra-Bericht). Ein Aufruf an die Menschen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen, soll folgen und diese dann in weiteren Strophen verwendet werden. „Es geht darum ein Gefühl für das Projekt zu vermitteln und im Gespräch zu bleiben“, erklärt Thul. Zudem sollen zwei Teilzeitkräfte für den Kulturplan eingestellt werden.

 

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Bis die ersten optischen Veränderungen im Rahmen des „Masterplan Grün“ in der Altstadt zu sehen sein werden, wird es dagegen noch ein wenig dauern. Die Vorarbeiten sind relativ groß und die Umsetzung für 2023 geplant. Derzeit befindet sich das Projekt in der EU-weiten Ausschreibung. Die Arbeiten am Aufstieg Kirchplatz und den Bürgergärten sollen 2024 fertiggestellt sein. Die Gestaltungsfibel – ein wichtiger Punkt für den Denkmalschutz – ist bereits entworfen. Das Projekt soll Fördermittel aus dem Bürgerverfügungsfond erhalten, die ab April verfügbar sind. Für tatsächliche Verzögerungen sorgt die Corona-Pandemie beim Baustein Immobilienpool für die Altstadt: Hier war der Start im Februar geplant, eine Gründungsveranstaltung steht noch aus. Diese muss in Präsenz stattfinden.

 

„Die Ausschreibungen und Ausgestaltungen laufen überall und die Projekte werden uns bis 2027 beschäftigen“, sagt Matthias Thul. Dazu gehört auch der Bau des neuen Aldi-Marktes im Zentrum. In der Ratssitzung am 9. Dezember hatte die Verwaltung bekanntgegeben, dass der Bebauungsplan „Dreiort“ einen Festsetzungsfehler enthielt. Inzwischen wurde nach intensiven Vorbesprechungen durch die Investorengruppe ein neuer Bauantrag gestellt. Bergneustadts Bürgermeister rechnet mit einer Genehmigung im Frühjahr und lobte in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisbauamt: „Dann würde es auch zu keinerlei Verzögerung kommen.“ Auch am Hackenberg werde es noch weitere Entwicklungen geben. Das Entre zum Handel soll optisch aufgewertet werden, zudem sollen weitere Parkplätze geschaffen werden.

 

[Der Moscheeverein muss bis zur nächsten Ratssitzung seine Ideen für das Hagebaumarktgelände präsentieren. Die Politik müsste bei einem Neubau den Bebauungsplan ändern, daher war es der Wunsch des Rates dass der Moscheeverein seine Pläne vorstellt.]

 

Bewegung kommt auch in die Zukunft des Hagebaumarktgeländes. Der Moscheeverein wurde von der Verwaltung aufgefordert, den politischen Parteien seine Konzepte bis zur nächsten Ratssitzung vorzustellen. Die Termine waren für diese Woche geplant, mussten aufgrund der Pandemie aber abgesagt werden. Die Präsentation soll schnellstmöglich digital nachgeholt werden. „Der Moscheeverein steht unter Zugzwang, seine Ideen zu präsentieren. Es ist für ihn auch wichtig, wie der Rat entscheidet. Deswegen macht die Vorstellung der Pläne auch Sinn. So sind alle – Rat, Verwaltung und Moscheeverein auf dem gleichen Wissenstand“, so Thul.

 

Sollte das Grundstück der Quintus-Gruppe abgekauft werden, wird der Hagebaumarkt auf das Extra Markt-Gelände umsiedeln. Kontrovers diskutiert bleibt dagegen das Schicksal der „Krawinkel-Wiese“. Der alte Rat hatte die Fläche als Gewerbefläche ausgewiesen, die SPD hatte bei der konstituierenden Ratssitzung im November aber einen Antrag gestellt, das Grundstück weiter in städtischem Eigentum zu halten. Möglich wären ein Verkauf an eine Investorengruppe, die Nutzung als Garten oder der Bau eines Ärztehauses oder eigener Stadtwerke.

 

Heimatverein Feste Neustadt erhält Fördermittel aus „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen“ und „Neu Start“ – Sofortprogramm für Corona-bedingte Investitionen in Kultureinrichtungen

 

Das Heimatmuseum Bergneustadt freut sich über einen Förderbetrag vom 'Deutschen Verband für Archäologie (DVA), Initiator und Träger des "Soforthilfeprogramms Heimatmuseen", gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.' In Zeiten fehlender Einnahmen eine willkommene Förderung. Das Geld wird für die Errichtung einer neuen, derzeit im Bau befindlichen, Fachwerkscheune als Depot und Raum für Museumspädagogische Aktionen verwendet.

 

[Foto: Heimatverein Feste Neustadt.]

 

Des Weiteren konnte im Heimatmuseum selbst durch das Förderprogramm "Neu Start" – gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und umgesetzt vom Bundesverband "Sozio Kultur" durch eine Verbindung von Ausstellungsräumen ein "Begegnungsfreier Rundgang" im Museum geschaffen werden, sowie diverse Desinfektionsmittelspender angeschafft werden.

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