BERGNEUSTADT

Eine Chance für den „Jägerhof“

mkj; 06.12.2019, 12:15 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Ideen aufschreiben und bürgerschaftliches Interesse Zeigen waren die Aufgaben an den Konzepttischen.
BERGNEUSTADT

Eine Chance für den „Jägerhof“

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mkj; 06.12.2019, 12:15 Uhr
Bergneustadt - Gestern gab es unter großer Bürgerbeteiligung ein Treffen, bei dem es um die Zukunft der Traditionsgaststätte ging.

Von Michael Kleinjung

 

Es geht um die Zukunft der Traditionskneipe „Jägerhof“ in der Altstadt von Bergneustadt - Hat die Kneipe mit dem Veranstaltungssaal eine Zukunft oder steht sie vor dem Aus? Dieser zentralen Frage ging man gestern Abend in einer Bürgerbefragung nach.

 

Das Interesse der Bergneustädter Bürger an der Zukunft der Gaststätte „Jägerhof“ als Kultur- und Begegnungsstätte in Neustadts historischer Altstadt war am gestrigen Abend größer als erwartet. So musste noch der ein oder andere Stuhl im Gemeindesaal der Evangelischen Kirche dazugestellt werden. Das Objekt ist Bestandteil des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts (ISEK) Bergneustadt Altstadt und Stadtmitte und der „Dritten Orte“, zu dem der „Jägerhof“ von Seiten der Stadt beworben wurde.

 

[Axel Krieger vom Bergneustädter Schauspielhaus: "Den Identifika-tionspunkt kann man nicht hoch genug bewerten, absolut wichtig für die ganze Stadt"]

 

In einem Impulsvortrag klärte Ursula Mölders von der Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen und zuständig für ISEK Bergneustadt Altstadt über die Möglichkeiten und Voraussetzungen für das Förderprogramm eines „Dritten Ortes“. „Dies sind Plätze des Zusammentreffens, die Menschen die Möglichkeit der Begegnung mit Kunst und Kultur in ländlichen Räumen bietet“, erklärte Mölders. Dafür fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes die Konzeptentwicklung und -umsetzung für solche Orte der Begegnung. Das Projekt „Jägerhof“ wurde mit 17 anderen Projekten in die erste Förderphase aufgenommen, bei der die Vorhaben in der Entwicklung unterstützt werden. Jetzt geht es um konkrete Ideensammlung aus der Bevölkerung zur Nutzung des „Jägerhofs“ mit seinen Veranstaltungssälen.

 

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„Wir stehen hier mit der Chance die Gebäudesubstanz des Jägerhofs in seiner historischen Ausprägung mit einem erheblichen Maß an öffentlichen Geldern saniert zu bekommen. Darüber müssen wir uns bewusst sein“, zog Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg nach dem Impulsvortrag Bilanz. Eine Sanierung aus privater Hand sei sicher nur äußerst schwer zu realisieren. „Deshalb braucht es an dieser Stelle eine Initiative aus der Mitte der Bevölkerung heraus, die sich bereit erklärt, am Fortbestand des Jägerhofes mitzuwirken.“ Neben den reinen Ideengebern sollten auch Menschen gefunden werden, die bereit sind, Initiative zu ergreifen. Vor allem in Hinsicht auf den 19. Februar, an dem sie bereit sein sollen, das zu erarbeitende Konzept beim NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft als Bürger mit Leidenschaft zu vertreten.

 

[Ursula Mölders von der Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen erläutert die Möglichkeiten der Neugestaltung des Jägerhofs und der Förderung durch "Dritte Orte".]

 

Was wünschen Sie sich, wie können Sie sich einbringen, welche Aufgaben übernehmen Sie? Wer kann was, und wen brauchen wir? – Das waren die Fragen, die im Anschluss an vier Tischen mit Verantwortlichen aus der Stadtverwaltung und der Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen erörtert und diskutiert wurden. Dabei ging es um das Nutzungskonzept, das Betreiberkonzept, einen neuen Namen und die bürgerschaftliche Organisation, dessen Fakten und Ideen in den nächsten Wochen ausgearbeitet werden.

 

Erfreulicherweise haben sich sowohl in der Gruppe Programm und Nutzungskonzept als auch beim Betreiberkonzept jeweils fünf Bürger gefunden, die aktiv an der Umsetzung des Projektes mitarbeiten möchten. Dies teilte am Morgen Matthias Thul, Amtlicher Stellvertreter des Bürgermeisters und Projektkoordinator bei der Stadt, auf Nachfrage von Oberberg-Aktuell mit. "Damit ist eine große Hürde in Richtung Förderprogramm 'Dritten Orte' geschafft", so Thul.

 

[Bürgermeister Wilfried Holberg appelierte an die Besucher, sich aktiv an dem Projekt zur Erhaltung des Jägerhofs zu beteiligen.]

 

Das Projekt

 

In den Bürgersammlungen 2016 und 2017 zur Zukunft des Altstadtquartiers in Bergneustadt haben zahlreiche Bürger der Stadt den Wunsch formuliert, den „Jägerhof“ als Wohnzimmer der Altstadt zu erhalten und zu beleben. Mittlerweile hat sich die Stadtverwaltung bei der Regionale 2025 beworben und zuletzt den sogenannten B-Stempel erhalten. Der „Jägerhof“ als Gebäudeensemble ist Teil dieses Programms. Wenig später hat die Stadt eine Bewerbung als „Dritter Ort“ beim Land NRW eingereicht und für eine erste Förderphase die Zusage erhalten. Darin geht es darum, den „Jägerhof“ mit Leben und Ideen zu füllen. Dabei spielt die Bürgerschaft in allen Belangen die entscheidende Rolle.

 

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