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Der Abstieg naht

pn; 8. Apr 2019, 03:30 Uhr
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Der Abstieg naht

pn; 8. Apr 2019, 03:30 Uhr
Oberberg - CVJM kann nach Derbypleite in Gelpe/Strombach für die Verbandsliga planen - Schlussminuten treiben Heppe zur Weißglut - Sierau überragend bei TuS-Sieg - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter'. (AKTUALISIERT)
HC Gelpe/Strombach – CVJM Oberwiehl 33:22 (15:9).


Es sollte ein letztes Aufbäumen im Abstiegskampf werden, doch nach der herben Derbyniederlage bei Gelpe/Strombach und dem parallelen Nippes-Erfolg fehlt eigentlich nur noch der letzte Sargnagel auf eine verkorkste CVJM-Saison. „Wir sind rechnerisch immer noch nicht abgestiegen, aber ich muss zugeben, dass wir uns heute wie ein Absteiger präsentiert haben“, zeigte sich Trainer Nils Hühn nach der Partie betrübt. Konnte man seinem Team in den vergangenen Wochen trotz magerer Punktequote den Willen nie absprechen, glich der Auftritt in der Eugen-Haas-Halle einem Abfinden mit dem Unvermeidlichen. „Wir haben wirklich alles vermissen lassen und sind nicht als Team aufgetreten“, meinte Hühn.




Die Gastgeber legten zwar schnell zum 3:0 (6.) vor, bis zum 8:7 (18.) blieb es aber trotzdem ein offenes Duell, ehe ausgerechnet eine berechtigte rote Karte gegen Lukas Bader, der Luca Schrabe beim Blockversuch mit beiden Händen im Gesicht erwischt hatte, als Initialzündung für die Gummersbacher Spielgemeinschaft diente. Sechs Tore in Folge bedeuteten einen beruhigenden 14:7-Vorsprung (26.). Nicht nur für den HCGS eine Brustlöser, auch Trainer Michiel Lochtenbergh war froh, dass sein Team nach durchwachsenen Wochen wieder befreit aufspielte: „Die Jungs haben in den letzten beiden Wochen im Training schon wieder aufsteigende Tendenz gezeigt und jetzt auch gegen Oberwiehl mit viel Engagement und Bereitschaft agiert.“


Die Gäste blieben auch nach dem Wiederanpfiff der guten Schiedsrichter fast zehn Minuten ohne Tor, ehe Andreas Glüer den CVJM beim 19:10 (40.) erlöste. An der Überlegenheit der Hausherren änderte das allerdings wenig. „Das war ein, auch in der Höhe, absolut verdienter Sieg, zumal wir nach der deutlichen Führung schon früh etwas nachgelassen haben“, meinte Lochtenbergh. Auf der Gegenseite störte sich Oberwiehls Coach dagegen weiter am 'Wie' der Niederlage. Die Südkreisler liefen kaum zurück, fielen stattdessen lediglich durch viele Ballverluste und Meckereien untereinander auf. „Wir haben noch eine mini-minimale Chance auf den Klassenerhalt, aber dafür müssen wir uns anders präsentieren“, so Hühn anschließend.


Gelpe/Strombach: Julian Mayer (8), Markus Meister (5), Harald Roth (4/2), Luis Drux, Fyyn Schürmann, Sean Borgard (je 3), Lukas Altjohann, Julian Kolken, Nico Blech (je 2), Lukas Bader (1).


Oberwiehl: Artur Gartung (5/3), Luca Schrabe, Andre Rischikov (je 3), Johannes Schneevogt, Andreas Glüer, Bastian Schneider, Simon Schanz (je 2), Mirco Gröbner, Jan Jäckel, Daniel Rischikov (je 1).




TK Nippes – SSV Nümbrecht 32:29 (12:13).


Nicht nur angefressen war Nümbrechts Trainer Dirk Heppe nach der Niederlage in Nippes. Regelrecht sauer reagierte der Coach auf die Schlussviertelstunde seines Teams beim Abstiegskandidaten: „Ich stelle mich häufig vor die Mannschaft, aber das waren 15 Minuten, mit denen man nicht leben kann! Was wir da defensiv veranstaltet haben, spottete jeder Beschreibung und reicht nicht ansatzweise für Oberligahandball aus.“ Ersatzgeschwächte Oberberger hatten bis zum 20:22 (46.) sicherlich nicht alles richtig gemacht, die Partie über weite Strecken aber doch geprägt. Die Deckung arbeitete ordentlich, hatte mit Phillip Winkler im Kasten zudem einen sicheren Rückhalt und offensiv sprang Tobias Mlynczak für den zur Landesligareserve abgestellten Dominik Donath in die Bresche.


„Dann haben wir aber einem am Boden liegenden Gegner durch Nachlässigkeiten, fehlende Zweikampfhärte und ohne Engagement wieder Leben eingehaucht“, ärgerte sich Heppe weiter. Die beiden Außen der Kölner trafen plötzlich aus unmöglichsten Winkeln und auch TK-Goalgetter Ali Kinanah war kaum noch zu stoppen, während sich Mlynczak aus seiner Sonderbewachung kaum noch lösen konnte. Heppe probierte alles, wechselte mehrfach die Deckungsformation, aber ohne Erfolg. „Wir haben viele Zweikämpfe verloren, sie teilweise nicht mal mehr geführt“, sah er das Spiel über 27:25 (54.) kippen. Zwei Minuten vor dem Ende hatte Jan Kaminski noch die Chance zum Anschlusstreffer, sein Siebenmeter verfehlte aber das Ziel. „Keine unverdiente Niederlage. Ein Spiel dauert 60 Minuten und nicht nur 45“, befand Heppe.


Nümbrecht: Tobias Mlynczak (10), Jannik Lang (6), Johannes Urbach (4), Jan Kaminski (4/2), Jens Frey (2), Torben Lang, Mario Weissner, Dag Dissmann (je 1).


TuS Derschlag – TV Birkesdorf 34:22 (17:8).


Einen Wohlfühlsonntag erlebten Derschlags Handballer im Spitzenspiel gegen den TV Birkesdorf. „Vielleicht sollten wir häufiger sonntags spielen“, war Trainer Ralph Weinheimer nach der Partie zu Scherzen aufgelegt. Waren die Anfangsminuten bis zum 4:3 (15.) noch von viel Hektik und Nervosität geprägt, nahm der TuS-Express nach einem Doppelschlag von Norman Krause allmählich Fahrt auf. Grundlage der oberbergischen Dominanz war die Leistung von Torhüter-Routinier Axel Sierau, der im ersten Durchgang 16 von 24 Würfen auf seinen Kasten entschärfte. „Dadurch kamen wir gut ins Tempospiel“, analysierte sein Trainer.


Beim starken Aufsteiger aus Birkesdorf lief dagegen wenig zusammen. Goalgetter Jakob Ernst wurde bereits nach 25 Minuten disqualifiziert, nachdem er einem Derschlager in den Wurfarm gegriffen hatte. Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Hausherren wenig anbrennen. Über 24:12 (44.) und 28:18 (53.) kassierte der Tabellenzweite in der Schlussphase zwar noch einige Zeitstrafen, wirklich aufholen konnten indisponierten Gäste trotz einer offenen Manndeckung dennoch nicht. „Trotzdem werden wir wohl ein wenig Parteiball üben müssen“, hatte Weinheimer bereits Ideen für das Training unter der Woche.


Derschlag: Tim Hilger (8/5), Paul Borisch, Carsten Lange (je 5), Vladislav Veselinov (4), Julian Athanassoglou, Norman Krause (je 3), Nils Welke, Thorben Schneider (je 2), Timo Domian, Fynn Wandschneider (je 1).

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