Archiv

Feuerwehr und DLRG simulierten Ernstfall

us; 24. Mar 2019, 15:03 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Übung macht den Meister: Taucher, DLRG-Strömungsretter und die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Reichshof probten für den Ernstfall.
ARCHIV

Feuerwehr und DLRG simulierten Ernstfall

us; 24. Mar 2019, 15:03 Uhr
Reichshof – Bei einer gemeinsamen Übung an der Wiehltalsperre übten Einheiten der Feuerwehr Reichshof, zusammen mit der DLRG Oberberg, die Bergung und Rettung vermisster und verunfallter Personen sowie die wasserseitige Brandbekämpfung.
Von Ute Sommer

Der Alarm erfolgt um 8:30 Uhr, die flankierende Alarmdepesche, die von der oberbergischen Rettungsleitstelle im Feuerwehrhaus in Brüchermühle eintrifft, nennt in Stichworten Art und Umfang des Einsatzes, Einsatzort und die alarmierten Einheiten. Da es sich bei der Wiehltalsperre um eine Trinkwassersperre des Aggerverbandes handelt und das Betreten der umgebenden Schutzzone streng untersagt ist, musste vor Beginn der aufwendigen, konzertierten Übung erst die Genehmigung des Verbandes eingeholt werden. Das von Feuerwehr- und DLRG-Führungskräften während mehrerer Monate ausgearbeitete Übungsszenario sieht ein komplexes Schadensbild in unbekanntem Gelände vor, bei dem sich Jugendliche beim Grillen an der Wiehltalsperre während einer Verpuffung Brandverletzungen zugezogen haben und beim Löschversuch in den Fluten versunken sind.




[DLRG-Retter versuchten von der Wasserseite aus einen geeigneten Ort zum Anlanden auszumachen.] 

Beim Versuch ihnen zu Hilfe zu eilen, erleiden Freunde im kalten Wasser Krämpfe und können sich nicht mehr ans Ufer retten. Ein Angler, der versucht hat, per Handy einen Notruf abzusetzen, ist im Bereich des alten Steinbruchs Berg schwer verunglückt. Die Verpuffung hat mehrere Hundert Quadratmeter Wald im schwer zugänglichen Uferbereich in Brand gesetzt. Da optimal orchestrierte Hilfeleistung zwischen Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Notfall über Leben und Tod entscheidet, waren heute mehr als 30 Feuerwehrleute der Einheiten aus Heischeid und Wehnrath, DLRG-Boots- und Tauchtrupps aus ganz Oberberg sowie Waldbröler Strömungsretter bei der gemeinsamen Übung am Hauptbecken der Wiehltalsperre im Einsatz.

Als Trinkwassersperrgebiet war das Areal mit seinen Hilfs-und Rettungswegen selbst den Rettungskräften weitgehend unbekannt, geeignete Zuwegungen, um Boote zu wassern, mussten gefunden werden und die Brandbekämpfung auch in steilen Uferabschnitten aus den Booten bewerkstelligt werden. Auf dem Wasser waren Retter in fünf Booten mit Bodenseeklassifikation (gekapselter Motor) im Einsatz, die Feuerwehrleute hatten vier Rettungsposten rund um den Übungsort in der Nähe des Hohler Vordamms eingerichtet und waren zwecks Informationsaustausch per Funk verbunden. Da der Handyempfang im Gesamtgebiet der Wiehltalsperre unzureichend ist, wurde gleichzeitig auch der Funkempfang einer Ernstfallprüfung unterzogen.


[Erste Priorität der Übung war die Personenrettung: Im steilen Ufergelände wird der abgestürzte Angler von den Feuerwehrkräften geborgen.]  

Wichtiger Lerneffekt für Feuerwehr und DLRG war auch das Verhalten der Hochwasserboote bei Pumpenbetrieb der Tragkraftspritzen zur Brandbekämpfung.  Die Feuerwehreinsatzleitung, unter Regie des stellvertretenden Leiters der Freiwilligen Feuerwehr Reichshof Gregor Knaupe, koordinierte den Großeinsatz. Als Bezirksvorsitzender der DLRG war Thorsten Richling als Beobachter vor Ort. "Diese Kooperation, bei der wir das Zusammenspiel der Rettungskräfte simulieren können, sind hervorragend für uns", zollte er der konzertierten Aktion hohes Lob.
WERBUNG