Gummersbach – Gegen den starken Bergischen HC bedarf es am kommenden Sonntag für den VfL Gummersbach schon einer enormen Leistungssteigerung, um von Punkten träumen zu dürfen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Bernd Vorländer

Nein, zur Tagesordnung wollte nach dem verlorenen Heimspiel gegen GWD Minden niemand übergehen. 40 Minuten lang präsentierte sich das Team des VfL Gummersbach völlig verunsichert, produzierte Fehler nahezu am Fließband und lag mit 12:23 im Hintertreffen. Ein beinahe schon bemitleidenswerter Auftritt. Im letzten Spieldrittel mühte man sich jedoch, um die Niederlage in Grenzen zu halten, was auch gelang. Es waren die ersten 60 Minuten, in denen der neue Trainer Torge Greve die Verantwortung an der Seitenlinie hatte – und in denen er sehen konnte, wo er den Hebel ansetzen muss, um den Klassenerhalt zu realisieren. „Wir reden derzeit sehr viel, tauschen uns aus. Ziel ist es, dass wir rasch sportlich ein und dieselbe Sprache finden“, sagt Greve. Es gehe nicht um einen gravierenden Wechsel der Spiel-Philosophie, sondern die Veränderung von Nuancen, was für größere Sicherheit sorgen soll.


Sicherheit und Selbstkritik sind im Übrigen dieser Tage die Schlüsselworte beim VfL Gummersbach. Und hier will Neu-Coach Greve den Hebel ansetzen. Die Mannschaft sei bei der montäglichen Aufarbeitung der Niederlage hart mit sich ins Gericht gegangen, berichtet der Coach. Als Gegengewicht habe man auch ein Video vor allem mit gelungenen Abwehraktionen gezeigt. Mut machen ist in schweren Zeiten wie diesen angesagt. Angesichts der deutlichen Kritik der vergangenen Wochen und Monate, die Greve nachvollziehen kann, gibt es jetzt jedoch eine Form von Wagenburgmentalität. Team und Trainer wollen gemeinsam die Kräfte bündeln, positiv denken und sich nicht von den jüngsten Leistungen herunterziehen lassen. „Wir müssen alle überzeugt sein, dass wir es packen“, sagt Greve und setzt dabei auch auf die „sensationellen Fans“. Die hatten am vergangenen Sonntag trotz großem Rückstand bis zum Ende des Spiels jedes Tor des VfL bejubelt. „Das hat die Mannschaft sehr wohl registriert“, so der Trainer.



Am kommenden Sonntag ist Gelegenheit, den guten Willen umzusetzen. Dann wartet das Derby gegen den Bergischen HC auf den VfL – diesmal aber unter neuen Voraussetzungen, denn der Aufsteiger aus der Nachbarschaft ist favorisiert, spielt eine fantastische Saison und stürmte am vergangenen Wochenende die „Hölle Süd“ in Göppingen. „Ein Aufsteiger von enormer Güte, der auch während der Saison noch große Fortschritte gemacht hat“, beschreibt Torge Greve. Vor allem die sehr große Qualität in der Breite ist es, die den BHC auszeichnet. Doch seien Derbys immer etwas Besonderes, setzt der Gummersbacher Trainer auf die brodelnde Atmosphäre der Halle und Spieler, die sich von seiner Zuversicht anstecken lassen. „Es müssen für mich Fortschritte in unserem Spiel erkennbar sein“, ist Greve selbst gespannt, wie seine Schützlinge die Traingsarbeit umsetzen werden.