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Wipperfürther Unternehmen investierte in die Zukunft

ls; 19. Mar 2019, 12:20 Uhr
Bilder: Maria Scheveling (Titelfoto), Leif Schmittgen (Textfoto). Die neue Anlage auf dem Dach der Produktionshalle ist bereits in Betrieb,
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Wipperfürther Unternehmen investierte in die Zukunft

ls; 19. Mar 2019, 12:20 Uhr
Wipperfürth – Durch Umrüstung der Lösemittelrückgewinnungsanlage spart die Firma Polifilm Protection künftig beim Wasserverbrauch deutlich Energie ein.
Von Leif Schmittgen

Der Schutzfolienhersteller „Polifilm Protection“ in Hämmern setzte seine Lösemittelrückgewinnungsanlage auf den Prüfstand und senkte so seinen Energie- und Wasserverbrauch. Der Wipperfürther Werksleiter Martin Hummel ist stolz auf sein Energieeffizienzteam, das im Unternehmen Konzepte entwickelt, um nachhaltig in die Zukunft zu gehen. Doch worum ging es beim aktuellen Projekt genau? Bei der Herstellung der Folien entsteht ein Gemisch aus Benzin und Luft, dass es nach der Produktion wieder zu trennen gilt.  


[Werksleiter Martin Hummel erklärt die Funktionsweise der neuen Anlage anschaulich mit praktischen Beispielen]

Bisher kamen dafür auf dem Dach zwei Anlagen mit Aktivkohlefiltern zum Einsatz, in denen das Benzin von der Kohle aufgefangen wird. Zur anschließenden Reinigung der Kohle wird Dampf eingespeist, der sich nachher von Benzin wieder trennen lässt. „Wir konnten die Anlagen nur unabhängig voneinander betreiben. Dadurch wurde mehr Wärme als nötig erzeugt und unnötig Energie verbraucht", so Hummel.

 
Nun wurde eine Reinigungsanlage außer Betrieb genommen und die zweite mit neuen Behältern erweitert. „Durch die individuelle Steuerung aller Wärmeerzeuger und -verbraucher stellt man jetzt sicher, dass zu jedem Zeitpunkt nur die Wärme produziert wird, die wirklich notwendig ist“, sagt Hummel. Rund ein Drittel Energie im Vergleich zur alten Anlage möchte man laut Werksleiter auf diese Weise einsparen. Bisher fiel - durch den nicht steuerbaren Betrieb beider Anlagen - ein Wärmeverlust von rund 30 Prozent an.

Aber nicht nur der wird künftig deutlich verringert, auch der Stromverbrauch geht zurück. Für Hummel ist es wichtig, nicht nur kaufmännisch durch die neue Anlage Geld einzusparen, auch künftige Generationen sollen vom reduzierten Energieverbrauch profitieren. Rund 2,3 Millionen Euro hat man dafür investiert und das Ganze über ein Förderdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau realisiert. Das firmenintern erarbeitete Konzept hatte man zuvor der „Effizienz-Agentur NRW“ vorgestellt und sich dort über die Umsetzung und Finanzierung beraten lassen.  

Die Firma in Wipperfürth ist Teil der international agierenden „POLIFILM-Gruppe“, das 1972 als Familienunternehmen in Wermelskirchen gegründet wurde. In den 80er Jahren zog man nach Wipperfürth und beschäftigt weltweit etwa 1.600 Mitarbeiter an 20 Standorten. In der Hansestadt werden selbstklebende Folien hergestellt, die zum Schutz von Oberflächen aus Metall, Glas oder Plastik, vor allem in der Industrie zum Einsatz kommen. 
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