Oberberg - Bei der sehr gut besuchten Delegiertenversammlung des Oberbergischen Schützenbundes im Bergneustädter Krawinkelsaal konstatierte OSB-Präsident Klaus Büser kontinuierlich steigenden Termindruck und zunehmende Verantwortungslast im ehrenamtlichen Schützenwesen.

Von Ute Sommer

Bevor die Formalien der Hauptversammlung der oberbergischen Schützen zur Sprache kamen, nutzte OSB-Präsident Klaus Büser die Gelegenheit, um den ausrichtenden Schützenkameraden des Schützenvereins Pernze-Wiedenest, sowie dem Musikkreis Holpe für die gelungene Organisation und den musikalischen Rahmen der Versammlung zu danken. Neben 114 stimmberechtigten Vertretern aus den 32 im Oberbergischen Schützenbund zusammengeschlossenen Vereinen konnte er neben Landrat Jochen Hagt und Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg das amtierende Bundeskönigs- und Bundesprinzenpaar, sowie zahlreiche OSB-Ehrenmitglieder und den Ehrenrat begrüßen.


[In seinem Bericht kritisierte OSB-Präsident Klaus Büser neben belastender Bürokratie auch illoyale Kräfte innerhalb des eigenen Verbandes.] 

In seinem Rechenschaftsbericht unterstrich der Präsident die grundlegende Veränderung des Ehrenamtsjobs zu einer Full-Time-Freizeitbeschäftigung, ohne die Vereine und Verbände dem Niedergang geweiht wären. Er rekapitulierte offizielle Veranstaltungen, Lehrgänge, wobei er für das Frühjahr 2018 eine Vielzahl an nicht nachvollziehbaren gesetzlichen Auflagen und Schießstandsschließungen monierte. Im Laufe des Jahrs allerdings seien in Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde 17 Schießstandsabnahmen erfolgt und die Differenzen im Gespräch mit Landrat Jochen Hagt ausgeräumt worden.  Für das laufende Jahr stellte Büser Vereins-Kooperationen im schiesssportlichen und Traditionsbereich in Aussicht.


In ihren Grußworten unterstrichen sowohl der Landrat als auch der Bergneustädter Bürgermeister die enorme gesellschaftliche Relevanz der Schützenvereine, die Identität stifteten, Werte vermittelten und die Brauchtumspflege hochhielten. Der Komturpräsident der Ritterschaft von Heiligen Sebastianus in Europa, Bernhard Adams, berichtete als begeisterter Teilnehmer vom Europaschützenfest 2018  im niederländischen Leudal und appellierte an die Versammlung, vom Stimmrecht bei der Europawahl Gebrauch zu machen, um rechten Kräften nicht das Feld zu überlassen.


[Gutes tun für Kinder in Not: Klaus Büser und sein Schatzmeister Dietmar Schwirten übergaben den Spendenscheck an Karl Wilhelm Linder (2.v.li.) und Dr. Horst Bongardt (rechts) von der Aktion Lichtblicke.] 

Mit Trophäen wurden die Sieger des 66. Bundesschießens und des offenen Pokals vom stellvertretenden Schießmeister Detlef Leisering ausgezeichnet. Im Jahresbericht informierte die stellvertretende Geschäftsführerin des Bundesvorstandes Barbara Murmann über rund 3.275 Stunden, die von Vorstandsmitgliedern 2018 in Sitzungen, Klausurtagungen und Schützenfestbesuche investiert worden seien. Mit Pokalen und Urkunden zeichnete Jugendwart Thomas Töpfer die Gewinner des 18. Jugendfußballturniers aus, an dem 14 Teams aus zwölf Vereinen teilnahmen. Den ersten Platz räumte die Aggertaler Schützengilde Brück-Dieringhausen ab, den zweiten Platz belegten die Kicker der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Gimborn, auf dem dritten Podestplatz landete der Schützenverein Heidberg.


[So sehen Sieger aus: Oben die strahlenden Gewinner des 66. Bundesschießens und des "offenen Pokals", unten die Ausgezeichneten des 18. Jugendfußballturniers.]  

Nach der einstimmigen Entlastung des OSB-Vorstandes überreichte Klaus Büser im Namen seiner oberbergischen Schützen einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro an Vertreter der Aktion „Lichtblicke“. Für ihr unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz auf verschiedenen Ebenen des Schützenwesens dankte er Silvia Richter mit einem Delikatessenkorb und verlieh die kleine Jugendverdienstnadel an Sandra Schröder. Mit dem Großen Orden am Bande mit Silberwappen wurde Peter Vogt für über 30 Jahre Mitgliedschaft im Bundesvorstand des OSB ausgezeichnet.  Horst Jaques trägt seit gestern die Präsidentennadel stolz am Revers und in krankheitsbedingter Abwesenheit erhielt Udo Föniger die silberne Ehrennadel. Die Delegiertenversammlung 2021 wird anlässlich seines 100. Jubiläums vom Schützenverein Hohe Belmicke ausgerichtet und das Bundesschießen 2020 findet auf der Schießanlage des Schützenvereins LIndlar statt.