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Flittard nimmt FV-Geschenke dankend an

lo; 17. Mar 2019, 20:15 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Markus Wagner verpasst den Ball nach einer Ecke.
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Flittard nimmt FV-Geschenke dankend an

lo; 17. Mar 2019, 20:15 Uhr
Oberberg – Wiehl lässt sich eiskalt auskontern - Nümbrecht punktet nach Rückstand in Schlebusch - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse Gummersbach (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – SpVg. Flittard 2:5 (0:3).

Im Kellerduell gegen die SpVg. Flittard kassierte der FV Wiehl eine krachende Pleite – es war die erste unter der Regie von Trainer Wolfgang Müller, der seine Schützlinge unter der Woche eindringlich davor gewarnt hatte, den Aufsteiger zu unterschätzen. Angekommen sind die Worte augenscheinlich nur bei den Wenigsten. „Wir haben heute eine Lehrstunde bekommen, was den Einsatz im Abstiegskampf angeht“, konstatierte der Coach. Von der defensiven Stabilität der vorangegangenen Begegnungen war bei den Gastgebern nichts zu erkennen.    

Nach einem nervösen Beginn mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten produzierte Mirza Halilovic unfreiwillig für die erste Chance der Partie, indem er das Leder nach einer Flanke von Simon Weber beinahe ins eigene Gehäuse bugsierte (9.). An der anschließenden Ecke von Kerem Kargin segelte Markus Wagner knapp vorbei. Drei Minuten später die kalte Dusche für die Hausherren: Tim Weyers verschaffte sich mit einer geschickten Körperdrehung Platz und bediente den mitgelaufenen Yannick Rodenkirch, dessen nicht unhaltbarer Flachschuss im unteren Eck einschlug.


[Jan Peters' (re.) Doppelpack war für Wiehl zu wenig.]

Die Wiehler mussten sich nach diesem Rückschlag schütteln und kamen erst mit Verzögerung auf Betriebstemperatur. Michael Möller traf die Kugel nicht richtig, weil er bei seinem Abschluss am Arm festhalten wurde. Die Pfeife des Schiris blieb stumm (23.). Die beste Möglichkeit vergab Ozan Taskiran, der im Eins-gegen-Eins-Duell an Keeper Patrick Kuske scheiterte. Den Nachschuss von Jordi Scherbaum entsorgte Flittards Kapitän Marco Hentschel von der Torlinie (27.).

Die kurze Phase des Aufbäumens endete jäh, als Wiehl bei einem eigenen Eckstoß jegliche Absicherung vergaß und die Kölner einen Bilderbuch-Konter mit dem 0:2 krönten. Gegentreffer Nummer drei fiel nach einem ähnlichen Strickmuster: Die Hausherren waren bei einem Freistoß komplett aufgerückt und Simon Weber lud die Domstädter mit einem Harakiri-Fehlpass zum nächsten Tempogegenstoß ein. Mohamed Mastur bedankte sich für das Präsent.      

Unmittelbar nach Wiederbeginn markierte Jan Peters das 1:3 und ließ neue Hoffnung aufkeimen. Dann erhielten die Hausherren ein „Geschenk des Himmels“ (Müller): Kuske vertändelte den Ball am Fünfmeterraum gegen Peters. Statt Michael Möller zu bedienen, wurde der Stürmer abgedrängt und vergeigte die Hundertprozentige. Fast im Gegenzug stellte Flittard nach einem Standard auf 1:4 und beendete das neuerliche FV-Zwischenhoch. Die bittere Niederlage konnte die Müller-Elf trotz Peters' zweitem Streich und weiterer Gelegenheiten nicht mehr abwenden.  Das 2:5 entstand, wie sollte es anders sein, ebenfalls aus einem Konter. „Der Gegner hatte die Agilität und die Geilheit, die Buden zu machen, und hat absolut verdient gewonnen“, sagte der Coach.            

Tore
0:1 Yannick Rodenkirch (12.), 0:2 Sven Niklas (33.), 0:3 Mohamed Mastur (45.), 1:3 Jan Peters (46.), 1:4 Mirza Halilovic (54.), 2:4 Jan Peters (62.), 2:5 Sven Niklas (65.).    

FV Wiehl
David Jäckel; Davin Dresbach, Waldemar Kilb, Jonathan Noß, Simon Weber, Kerem Kargin, Ozan Taskiran, Jordi Scherbaum (65. Kevin Derksen), Markus Wagner, Michael Möller (58. Christopher Lieblang), Jan Peters.



[In den bisherigen Matches unter der Regie von Wolfgang Müller musste der FV Wiehl lediglich zwei Gegentreffer hinnehmen -. heute waren es fünf auf einen Schlag.]

SV Schlebusch - SSV Homburg-Nümbrecht 1:1 (0:0).

Der SSV Homburg-Nümbrecht konnte seinen Sieglos-Serie zwar nicht stoppen, doch den Zähler gegen den SV Schlebusch nahm Trainer Torsten Reisewitz gerne in Empfang. „Wenn du beim Tabellendritten in Rückstand gerätst und 1:1 spielst, kannst du das getrost mitnehmen. Erst recht aufgrund der anderen Ergebnisse“, schilderte der Übungsleiter, der von einem „typischen Unentschieden-Spiel“ sprach. Gänzlich auszuschalten war der topbesetzte SVS-Angriff in der ersten halben Stunde nicht. „Wir haben es aber immer geschafft, irgendwie noch einen Fuß dazwischen zu bekommen“, schilderte Reisewitz. Da auch Keeper Christian Salmen umsichtig mitspielte, brannte in der SSV-Defensive nichts an.

 
Nach der Drangperiode der Schlebuscher sorgte Nümbrecht häufiger für Entlastung.  Torwart Luka Prica entschärfte eine Doppel-Kopfballchance von Julian Opitz (45.). Nach der Pause zunächst ein ähnliches Bild: Der SSV hielt die Hausherren vom Kasten weg, bis ein Patzer im Spielaufbau dem Gegner das 1:0 ermöglichte. Pech für den bis dahin überragenden Jan Luca Krämer: Er wollte den Schussversuch blocken, wurde jedoch getunnelt.

„Wie die Mannschaft auf den Treffer reagiert hat, war überragend“, sah Reisewitz nach langer Zeit die verloren geglaubten Comeback-Qualitäten seiner Schützlinge wieder. Der Ausgleich resultierte aus einer Ecke von Tom Barth, der bereits in Hälfte eins für den angeschlagenen Christian Rüttgers (Schlag auf dem Knöchel) eingewechselt worden war. Nachdem Robin Brummenbaum den Ball abgelenkt hatte, drosch Krämer das Spielgerät in die Maschen. „Das war der Lohn für seine starke Leistung“, so Reisewitz.

Zum Schluss wurde der SSV noch bei einigen aussichtstreichen Konteransätzen verhaltensauffällig, Zählbares sprang allerdings nicht heraus. „Leider haben wir im letzten Drittel die falsche Entscheidung getroffen“, bemängelte Reisewitz die fehlende Präzision bei den Pässen in die Spitze.

Tore
1:0 (57.), 1:1 Jan Luca Krämer (70.).

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Felix Jäger, Jan Luca Krämer, Michel Hock, Philipp Wirsing, Julian Opitz (64. Julian Schwarz), Jonas Wagner, Christian Rüttgers (37. Tom Barth), Jonas Henscheid, Mike Großberndt (77. Kilian Seinsche), Robin Brummenbaum.

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