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Dem Aus von der Schippe gesprungen

nh; 8. Mar 2019, 15:15 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Die Unterstützer der IG Bw Dieringhausen trafen sich heute am Eisenbahnmuseum.
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Dem Aus von der Schippe gesprungen

nh; 8. Mar 2019, 15:15 Uhr
Gummersbach - Weil der Schienenkranz am Eisenbahnmuseum Dieringhausen über die Jahre abgesackt war, drohte die Stilllegung, was das Ende der beliebten Fahrten des Bergischen Löwen bedeutet hätte - Aber es kam ganz anders.
Von Nils Hühn

Heute war ein großer Feiertag in der Cafeteria des Eisenbahnmuseums Dieringhausen. Die Interessengemeinschaft und Förderverein des Eisenbahnmuseums Gummersbach-Dieringhausen (IG Bw Dieringhausen) hatte alle Beteiligten eingeladen, die dafür gesorgt hatten, dass der Betrieb weiterlaufen kann. Denn nur haarscharf ist man dem Tod von der Schippe gesprungen.

Der Anlage samt Lokschuppen und Drehscheibe drohte die Stilllegung, da der Schienenkranz, die Verbindungsgleise zwischen Lokschuppen und Drehscheibe, abgesackt war. „Dann hätte der Bergische Löwe gar nicht mehr fahren können“, erklärte Vereins-Schriftführer Volker Eisenhauer. Ein Horrorszenario, wie im vergangenen Jahr deutlich wurde, als man für mehrere Monate keine Fahrten anbieten konnte (OA berichtete). Einnahmen von rund 50.000 € fehlten dadurch in der Vereinskasse, weshalb Eisenhauer den Bergischen Löwen auch als „Geldbringer“ bezeichnet.


Aber die Zeit wurde sehr intensiv und sinnvoll genutzt. Rasmus Radach vom Amt für Denkmalpflege stellte fest, dass neben dem Lokschuppen und der Drehscheibe auch der Schienenkranz unter Denkmalschutz gestellt werden muss. Durch die Hilfe von Ute Sänger von der Stadt Gummersbach konnten die nötigen Anträge gestellt werden, um bei Barbara Naraghi von der Bezirksregierung Köln vorstellig zu werden.

Nach einem intensiven Gespräch gab Naraghi grünes Licht für Fördergelder. Insgesamt kostet die Instandsetzung des Schienenkranzes rund 680.000 €. Der erste Bauabschnitt war entscheidend für die Verhinderung der Stilllegung und wurde zwischen Januar und März durch eine Spezialfirma durchgeführt. Die Baukosten beliefen sich auf 120.000 €, wovon die Bezirksregierung 90 Prozent (105.000 €) förderte. „Solch ein besonderes Engagement für den Denkmalschutz können wir in diesem Maße unterstützen“, erklärte Naraghi, das die Fördersätze normalerweise bei rund 30 Prozent liegen.


[Die Instandsetzung des Schienenkranzes im direkten Anschluss an die Drehscheibe verhinderte die Stilllegung des Schienenverkehrs.]

Und so wird der Bergische Löwe ab dem 31. März wieder als Botschafter des Oberbergischen Kreises auf Fahrt gehen können. Ebenfalls Anteil am weiteren Betrieb hatte die DB-Regio, die eine Gebühr nicht verlangte. „Das waren immerhin 3.500 €, die wir gespart haben“, so Eisenhauer. Und durch die Vermietung des Grundstücks für rund sieben Monate für Arbeiten durch die Deutsche Bahn wurden weitere 14.000 € in die Kasse gespült.

In diesen sieben Monaten benutzte die Firma Falkenhahn die Räumlichkeiten des Eisenbahnmuseums teilweise als Büroräume. „Durch diese Einnahmen konnten wir die Heizungsanlage modernisieren“, berichtete Eisenhauer. Und auch die Volksbank Oberberg und die Firma GIZEH Raucherbedarf Gummersbach half auf mehreren Wegen.

Somit blickt die IG Bw Dieringhausen optimistisch in die Zukunft, wobei sich bei den Eisenbahnfreunden immer wieder neue Baustellen auftun. Jüngst ist ein Personenwagen bei der Hauptuntersuchung durchgefallen. „Wir suchen dringend eine neue Achse“, erklärte Eisenhauer. Wahrscheinlich steht der Wagen, der 70 Personen Platz bietet, erst nach Mai zur Verfügung. Daher können statt 203 Personen nur 133 Menschen bei einer Fahrt des Bergischen Löwen mitgenommen werden. Weitere Informationen unter www.eisenbahnmuseum-dieringhausen.de.
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