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'Der Trainer muss Weihnachtsgeschenke kaufen'

lo; 27. Feb 2019, 09:40 Uhr
Bild: Björn Loos --- Der Jugendaussschuss des Fußballkreises Berg.
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'Der Trainer muss Weihnachtsgeschenke kaufen'

lo; 27. Feb 2019, 09:40 Uhr
Oberberg - Auf der Jugendleiterversammlung des Fußballkreises Berg stand die Hallenkreismeisterschaft im Mittelpunkt der Diskussion - Unschöne Vorkommnisse haben Konsequenzen.
Zurück im „Wohnzimmer“: Die Staffel- und Kreistage des Fußballkreises Berg können wieder im Saal des Restaurants „Thai Elefant“ in Vilkerath stattfinden, nachdem die Versammlungsstätte in Sachen Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht wurde. Gestern Abend trafen sich dort die Jugendleiter der Klubs, um sich von den Vertretern des Jugendausschusses über die aktuellen Entwicklungen informieren zu lassen.

Noch ganz frisch sind die Eindrücke von den am Wochenende zu Ende gegangenen Hallenkreismeisterschaften (HKM), die jedes Jahr einen enormen Aufwand mit sich bringen. Die rund 350 teilnehmenden Mannschaften absolvierten 1.300 Partien, dafür sind 44 Termine in den Sporthallen der Region freigeschaufelt worden - kein anderer Kreis im Verband betreibt auch nur ansatzweise einen solchen Aufwand, damit die Kinder und Jugendlichen während der Winterpause in den Genuss eines Fußballangebots kommen.     


Allein die schiere Menge an Turnieren und Spielen sorgte für logistische Probleme. „Es gab einige Knackpunkte, wo wir ins Schleudern geraten sind“, erklärte Karl Fassbender, der zusammen mit Lutz Kroppen für die Organisation zuständig war. Das Duo hatte mit kurzfristigen Absagen, unentschuldigtem Nichterscheinen von Teams und abenteuerlichen Änderungsanfragen seitens der Vereine zu kämpfen. Spielpläne wurden mit heißer Nadel umgestrickt.  

Die kuriosesten Fälle präsentierte Fassbender den Anwesenden - und hatte zunächst die Lacher auf seiner Seite. Ganz oben auf der Hitliste der Absagen, wohlgemerkt am Tag vor einem Turnier: „Der Trainer muss Weihnachtsgeschenke kaufen.“ Doch der Spaß hörte spätestens in dem Moment auf, als am Telefon und per E-Mail wüsteste Beleidigungen auf Kroppen und Fassbender herabprasselten.

Jugendausschuss-Chef Uwe Herbrig brach eine Lanze für seine Mitarbeiter („Karl und Lutz haben einen Fulltime-Job hingelegt“) und stellte klar, dass man derartige Dinge künftig nicht mehr toleriere. Er zeigte sich ob des Verhaltens mancher Eltern und Verantwortlichen irritiert: „So wird den Kindern die Freude am Fußball vermiest." Zur nächsten HKM-Runde müssen die Vereine ihre Teams bis zum 1. Oktober selbst anmelden, spätere Eingänge werden nicht berücksichtigt.  

Im Rahmen der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Kommunikationsdefizite zwischen Vereinen, Jugendausschuss und den beim Hallenpokal angesetzten Schiedsrichtern bestehen. Herbrig versprach, im Vorfeld der HKM 2019/2020 ein klärendes Gespräch mit dem Schiedsrichterausschuss führen zu wollen. Einige Jugendleiter hatten die mitunter voneinander abweichende Regelauslegung der Referees moniert.

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