Reichshof - Kabarettist Frederic Hormuth trat mit seinem neuen Programm „Bullshit ist kein Dünger“ im Reichshofer Ratssaal vor rund 100 Zuschauern auf und versuchte, sein Publikum wachzurütteln.

Am Freitagabend war der Ratssaal in Denklingen wieder einmal Kulturschauplatz. Kabarettist Frederic Hormuth hatte rund 100 Zuschauer ins Rathaus gelockt. Wer Hormuth kennt, weiß, dass er nicht zur Kategorie der Schenkelklopfer-Produzenten gehört, sondern vielmehr mit feingeistigem Humor aufwartet. Der Mann aus Mannheim hatte wieder seinen roten Buzzer dabei, der als akustisches Stoppsignal gegen den „Bullshit“ eingesetzt wurde. In seinem neuen Programm „Bullshit ist kein Dünger“ befasst sich Hormuth mit den sinnfreien Ergüssen der Gesellschaft, die pausenlos und überall verzapft werden.


Und Hormuth muss es wissen, schließlich kommt er sehr viel herum in Deutschland, ist er doch seit gut zwei Jahrzehnten als Kabarettist auf den Bühnen der Republik Zuhause und auch im Fernsehen unterwegs. Und Bullshit-Erzeuger trifft man allerorten. Vor allem aber in der Politik. Besonders der amerikanische Präsident Donald Trump und seine Exzesse auf Twitter seien eine nie versiegende Quelle an Bullenscheiße. Nicht besser kommen Wladimir Putin, Angela Merkel, Alexander Dobrindt oder diverse AfD-Granden davon.

Bei seinem politischen Rundumschlag zeigt Frederic Hormuth ein trauriges Bild der Führung der Gesellschaft auf. Hoffnung auf Besserung gibt er auch nicht. Dafür, dass die Stimmung nicht dauerhaft im Keller bleibt, sorgen zwischenzeitlich die leidenschaftlich vorgetragenen Songs am E-Piano. Aber auch hier schafft es der Kabarettist, dass der Zuhörer sein eigenes Handeln in Frage stellt. Letztendlich überwiegt die bittere Kost, die Hormuth seinem Publikum serviert. Für Einige offenbar zu viel des Guten, denn mehrere Zuschauer setzten sich in der Pause in ihre Autos und fuhren davon - wahrscheinlich, um sich mit leicht verdaulichem Bullshit berieseln zu lassen.