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Teil 2: Verkehrskollaps soll vermieden werden

ls; 5. Feb 2019, 10:00 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Die Hauptkreuzung in Derschlag wird während der Baustelle in Bergneustadt zum Nadelöhr.
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Teil 2: Verkehrskollaps soll vermieden werden

ls; 5. Feb 2019, 10:00 Uhr
Oberberg - Wie ist der Planungsstand der Baustellen am Südring in Bergneustadt und am Busbahnhof Derschlag? OA hat mit Planern und Beteiligten gesprochen und gibt einen Überblick.
Von Leif Schmittgen

Voraussichtlich ab April müssen sich Verkehrsteilnehmer in Bergneustadt und Umgebung für etwa ein halbes Jahr auf erhebliche Behinderungen einstellen. Mit der Straßensanierung am Südring, der Umgestaltung des Derschlager Busbahnhofs und der noch bis zum Ende des Jahres bestehende Baustelle in der Klosterstraße bis nach Dümmlinghausen stehen drei Großprojekte im Fokus der Planer. OA hat mit Beteiligten und Betroffenen gesprochen.   

Schützenverein Derschlag

Der Schützenverein Derschlag scheint vom Umbau des Busbahnhofs auf den ersten Blick direkt betroffen zu sein. Auf dem Platz, wo die Grünröcke ihr jährliches Fest feiern, wird während des Rück- und Neubaus die Ersatzhaltestelle für die OVAG-Busse eingerichtet. Das ist für den Vorsitzenden Stefan Lenz allerdings kein Problem: „Die Stadt beginnt erst nach unserem Fest mit dem Abriss“, zeigt er sich nach den aus seiner Sicht konstruktiven Gesprächen zwischen Verwaltung, Vereinsvertretern und Anliegern optimistisch.

Sollte der Festplatz nicht wie geplant im Mai 2020 zur Verfügung stehen, werde man über ein Ausweichmöglichkeit nachdenken. „Das wird uns aber erst beschäftigen, wenn es wirklich soweit kommen sollte“, schaut Lenz entspannt auf die anstehenden Arbeiten.

Geschäftsleute und Anwohner

Dr. Wolfgang Düwel wohnt in Derschlag und betreibt an der Stadtgrenze zu Bergneustadt eine Apotheke. Nach den auch aus seiner Sicht guten Gesprächen mit der Verwaltung schaut er trotzdem mit großer Sorge auf das „Nadelöhr“ vor der Hauptkreuzung in Richtung Gummersbach, Reichshof und Dümmlinghausen. „Die Linksabbiegerspur ist viel zu kurz, eine Verlängerung wegen der Verkehrsinsel dort nicht möglich“, sagt der Apotheker. Wäre die Spur länger, würde der Stau aus Richtung Bergneustadt vermutlich deutlich kürzer ausfallen. Um dem Verkehr aus Richtung Reichshof in Derschlag Herr zu werden, schlägt der Geschäftsmann eine Sperrung der Autobahnzufahrten vor, um die Blechlawinen weiträumig umzuleiten.

Er bedauert, dass Parkplätze an seiner Apotheke und den umliegenden Geschäften wegfallen, und rechnet mit Umsatzrückgangen. „Ein Nachlass bei der Gewerbesteuer wäre ein netter Ausgleich“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Düwel hat Verständnis dafür, dass Straßen saniert werden müssen, und hofft auf eine schnelle Erledigung der Bauarbeiten.


Oberbergischer Rettungsdienst

Notarzt und Sanitäter müssen schnell am Einsatzort sein. Dafür sind alle Autos des Oberbergischen Rettungsdienstes mit GPS-Sendern ausgestattet. Die Mitarbeiter der Leitstelle in Marienheide-Kotthausen wissen immer, wo sich ihre Fahrzeuge befinden. „Im Bedarfsfall schaltet der Kollege die Ampeln in Derschlag um, damit unsere Fahrzeuge ungehindert das Nadelöhr in Derschlag passieren können“, berichtet die für den Rettungsdienst zuständige Dezernentin beim Kreis, Birgit Hähn. Sie nimmt als zuständige Vertreterin an den Planungsgesrächen teil, um das genaue Prozedere während der Bauphase abzustimmen. Um schnell am Einsatzort zu sein, werden die Fahrzeuge entsprechend positioniert.

Polizei

Im Gegensatz zu den Notfallrettern verfügt man bei der Leitstelle der Polizei in Gummersbach nicht über die Möglichkeit, Ampeln ferngesteuert   auf „Grün“ zu schalten. Und das sei auch gar nicht notwendig, berichtet Sprecherin Monika Treutler. „Unsere Kollegen entscheiden grundsätzlich selbstständig, wo sie hinfahren“, so Treutler. Eine Abstimmung mit der Zentrale, wo der jeweilige Streifenwagen unterwegs ist, findet über Funk statt. In der Vergangenheit habe man bei der Polizei bereits viel Erfahrung im Umgang mit Großbaustellen gesammelt, deswegen geht man hier davon aus, dass die Arbeit der Kollegen nicht beeinträchtigt wird.

Hier geht es zu Teil 1.
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