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Die Grippesaison hat begonnen, die Lage ist entspannt

fj; 1. Feb 2019, 06:43 Uhr
Bild: OBK --- Impfungen gegen die Grippe sind weiterhin möglich.
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Die Grippesaison hat begonnen, die Lage ist entspannt

fj; 1. Feb 2019, 06:43 Uhr
Oberberg – Mit derzeit acht gemeldeten Grippefällen liegen die Zahlen der Erkrankten im Oberbergischen weit unter Vorjahrsniveau – Impfstoff ist in noch ausreichender Menge vorhanden, Impfung wird Risikogruppen empfohlen.
Im vergangenen Winter gab es im Oberbergischen Kreis eine Grippewelle, wie schon lange nicht mehr: In den Krankenhäusern verschob man planbare Operationen und arbeitete an den Grenzen der Belastbarkeit. Verwaltungen und Kindergärten konnten den Betrieb aufgrund zahlreicher Krankheitsfälle unter den Mitarbeiter nicht vollständig aufrechterhalten. Auch ein Todesopfer forderte die Influenza. Das Problem im vergangenen Winter neben anderen Faktoren: Der von Experten zur Impfung empfohlene Impfstoff deckte genau den Virustyp nicht ab, der sich als Haupterreger entpuppte.

Die „echte Grippe“ oder Influenza hat in jedem Winter Saison. „Sie beginnt im Januar und endet zumeist im März, wenn es wieder wärmer wird“, erklärt Dr. Bruno Arenz vom Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises. Die Frage sei demnach nicht, ob eine Grippewelle kommt, sondern wie stark sie wird. Die Intensität der jährlichen Grippewelle kann unter anderem vom „Faktor Impfen“ beeinflusst werden: Aufgrund von Erfahrungswerten empfehlen die Experten des Robert Koch-Instituts einen Impfstoff, der dann von den Hausärzten genutzt wird. „Die Ständige Impfkommission des Instituts untersucht vor jeder Grippesaison, welche Virentypen sich voraussichtlich verbreiten werden und spricht demnach ihre Empfehlung aus. Das ist letztendlich ein Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten“, so Arenz.




Wie stark die diesjährige Grippewelle das Oberbergische trifft, ist nicht mit Sicherheit vorhersagbar. Bisher gibt es im Kreis mit acht gemeldeten Fällen jedoch nicht auffallend viele Grippekranke, die Zahlen lagen im Vorjahr zur gleichen Zeit viel höher. Dass die diesjährige Grippewelle so gravierend ausfällt, wie die im vergangenen Jahr, hält Arenz auch aufgrund des empfohlenen Impfstoffs für unwahrscheinlich: „Die Experten des Robert Koch-Instituts haben von vornherein den Vierfach-Impfstoff empfohlen. Der deckt in der Regel alle Virentypen ab. Im vergangenen Winter wurde erst nachträglich zu dieser Impfung geraten und sie wurde dann schnell knapp." Derzeit ist der Stoff in ausreichender Anzahl vorhanden und auch jetzt sei es für eine Impfung noch nicht zu spät, so der Mediziner.  

Eine Impfung gegen die Influenza wird besonderen Risikogruppen empfohlen: Dazu zählt, wer bestimmte chronische Krankheiten wie Diabetes oder Asthma hat, aber auch Schwangere, Menschen ab 60 Jahren, alle Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, medizinisches Personal und Menschen, die an ihrer Arbeit mit vielen anderen zusammenkommen oder engen Kontakt zu einer Person der Risikogruppen haben. „Wenn gefährdete Personen durch eine Impfung für ihren Schutz sorgen und alle anderen die Hygieneregeln – zum Beispiel häufiges Händewaschen – beachten, gibt es keinen Grund sich davor zu fürchten, dass diese Grippesaison besonders schlimm verläuft“, so Arenz. Der richtige Ansprechpartner in Sachen Grippeimpfung ist der Haus- oder Betriebsarzt.  
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