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Munteres Lustspiel über eine finanzielle Durststrecke

ae; 14. Jan 2019, 11:05 Uhr
Bilder. Andrea Eischeid.
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Munteres Lustspiel über eine finanzielle Durststrecke

ae; 14. Jan 2019, 11:05 Uhr
Lindlar - Um unerwartete Schulden und die Kunst, die finanzielle Durststrecke vor der Familie geheim zu halten, geht es im neuen Stück der Reinoldus Steinhauergilde - Heiterer Schwank begeisterte das Publikum.
Von Andrea Eischeid

Mit „Die Bank macht uns das Leben schwer“ feierte am vergangenen Wochenende eine Komödie in drei Akten Premiere, mit der die Theatergruppe der Reinoldus Steinhauergilde ordentlich die Lachmuskeln der Zuschauer strapazierte. Den Auftakt des gelungenen Theaterabends im Lindlarer Kulturzentrum machte aber der Nachwuchs der Gruppe mit einem Sketch. Nach dieser Darbietung wurde die Theatergruppe vom Fanclub „Schwarz-Gelb Oberberg“ überrascht: Der Club, vertreten durch Andre Vicariesmann und Immanuel Fuchs, überreichten dem Regisseur Alexander Besgen und dem Vorstandsmitglied Matthias Blumberg einen Scheck über 500 € für die Jugendarbeit.


[Der Abend begann mit einem Sketch der Jugendgruppe.]

Die Komödie "Die Bank macht uns das Leben schwer" spielt im Jahr 1982 und erzählt die Geschichte der Familie Fischer: Eben erst aus dem Urlaub in Ägypten zurückgekehrt, erwarten das Ehepaar Walter und Roswitha Fischer, gespielt von Alexander Köser und Marianna Moscato-Klinkhammer, sowie ihre Kinder Jan-Hendrik (Alexander Bestgen) und Denise (Elisa Ullrich) Schreckensnachrichten. Im Briefkasten stapeln sich Mahnungen von Versorgungsunternehmen und nach einem Anruf bei der Bank erfahren sie, dass ihr Konto mit 30.000 Deutsche Mark überzogen wurde. Die Angestellten der Bank können sich den Fehler nicht erklären, können sich aber erst nach Ostern um Aufklärung kümmern. Bei Fischers ist die Freude auf das Osterfest dahin. Als sich auch noch Roswithas Schwiegermutter Auguste (Marion Pohl) und der Erbonkel Berthold Almendinger (Oliver Müller) mit seiner Lebensabschnittsgefährtin Dagmar Riesenhuber (Laura Peters) ankündigt, ist das familiäre Chaos perfekt.



Nach einem feucht-fröhlichen Fest am Osterfeuer nimmt Auguste ihren Jugendfreund Hermann Gruber (Georg Höller) mit in die Wohnung ihres Sohnes, dessen Chef Gruber ist. Grubers eifersüchtige Ehefrau Edith (Monika Kuhn) hat alles beobachtet und macht ihm eine heftige Szene und schmeißt ihn aus ihrem Haus, sodass auch er bei Fischers unterkommen muss. Eigentlich wäre alles nicht so dramatisch, wenn nicht plötzlich das Wasser, Strom, Gas und das Telefon abgeschaltet worden wären. Das darf natürlich niemand der Gäste erfahren und so ist der Einfallsreichtum von Vater, Mutter, Sohn und Tochter gefragt. Die Kinder müssen kräftig mit anpacken und haben absolut „keinen Bock“ dazu: Walter schimpft mit seinem Sohn: „Tu, was Deine Mutter Dir sagt, dass muss ich schließlich auch.“ Und Tochter Denise muss für Papas Chef Unterhosen kaufen. Auf die Frage nach der richtigen Größe, antwortet dieser: „Hinten sieben und vorne neun.“


[Mit viel Applaus dankte das Publikum den Schauspielern für den gelungenen Abend.]

Die Zuschauer kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus, als Wasser kurzerhand aus Jan-Hendriks Wasserbett entnommen wurde, ein romantisches Lagerfeuer im Garten den Herd ersetzte und Walter durch kräftiges Treten auf einem umgebauten Fahrrad am Abend für Licht im Haus sorgte. Angesichts der grandiosen schauspielerischen Leistung und dem Witz der Geschichte dankte das Publikum an Ende des Stückes, als endlich wieder Ruhe eingekehrt war im Hause Fischer, mit frenetischem Applaus für ein grandioses, über zweieinhalb Stunden andauerndes munteres Lustspiel.

Weitere Auffühurngstermine unter www.reinoldus.eu. (Vorstellungen sind ausverkauft, es gibt jedoch eine Online-Tauschbörse).
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