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Zwangsräumung endet in Tragödie

Red; 10. Jan 2019, 16:20 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- In der Flurstraße in Derschlag kam es heute Morgen zu einem größeren Polizeieinsatz, weil ein Mann Beamte mit einer Schusswaffe bedroht hatte und ein Schuss zu hören war.
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Zwangsräumung endet in Tragödie

Red; 10. Jan 2019, 16:20 Uhr
Gummersbach - In Derschlag kam es heute zu einem größeren Polizeieinsatz - 56-Jähriger bedrohte Beamte und Gerichtsvollzieherin mit Schusswaffe - SEK findet Mann tot in seinem Schlafzimmer (AKTUALISIERT).
+++2. Meldung, heute 16:20 Uhr+++

Eine Zwangsräumung endete am Donnerstagmorgen mit dem Tod des 56-jährigen Wohnungsinhabers. Eine Gerichtsvollzieherin war mit der Räumung eines Hauses an der Flurstraße in Derschlag beauftragt. Mit einem Schlüsseldienst-Mitarbeiter verschaffte sie sich Zutritt zum Einfamilienhaus. In der Wohnung entdeckte sie ein Messer, weshalb sie sich wieder ins Freie begab und die Polizei zur Unterstützung hinzurief, teilte die Polizei mit.

Nachdem das Haus gegen 8:45 Uhr erneut gemeinsam mit einer Streifenwagenbesatzung betreten worden war, traf man in einem Zimmer auf den 56-jährigen Bewohner. Dieser erhob drohend eine Faustfeuerwaffe, woraufhin sich Polizei und die Gerichtsvollzieherin aus dem Haus zurückzogen. Kurz darauf fiel in dem Haus ein Schuss, wobei der Geschehensablauf zu diesem Zeitpunkt völlig unklar war. Um eine Gefährdung für Unbeteiligte auszuschließen, zog die Polizei eine Vielzahl von Kräften aus dem Oberbergischen Kreis zusammen und sperrte das Umfeld des Hauses ab. Davon betroffen war auch die L 136, so dass es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam.

Ein hinzugezogenes Spezialeinsatzkommando drang gegen 11 Uhr in die Wohnung ein und fand den 56-Jährigen tot auf. Nach ersten Ermittlungen hat sich der Mann mit einer manipulierten Gaspistole das Leben genommen. Wie die Polizei mitteilt, kann eine Gaspistole nach Erreichen des Mindestalters von 18 Jahren erlaubnisfrei erworben werden. Der Mann war polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten.


[Nachdem die Spezialkräfte das Haus gesichert hatten und den Leichnam entdeckten, konnte der Oberbergische Rettungsdienst in das Gebäude.]  

+++1. Meldung, heute 12:15 Uhr+++

Heute Morgen kam es in Gummersbach zu einem größeren Polizeieinsatz. Um 8:20 Uhr war eine Gerichtsvollzieherin wegen einer Zwangsräumung in der Flurstraße in Derschlag im Einsatz. Dabei wurde sie von dem Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes begleitet. Als sie die Tür zu der Wohnung öffneten, erblickte sie ein Messer. Sie verließen umgehend das Gebäude und informierten die Polizei.

Eine Streifenwagenbesatzung rückte an und begab sich mit der Gerichtsvollzieherin in die Wohnung, wo die Beamten auf einen Mann trafen, der sie mit einer Waffe bedrohte. Die Polizisten zogen sich zurück, wenig später fiel in dem Haus ein Schuss. Daraufhin wurde das SEK alarmiert, das das Gebäude umstellte. "Aufgrund der unklaren Sachlage mussten wir das Gebiet weiträumig abriegeln", erklärte Polizeisprecher Michael Tietze.

Gegen 11 Uhr betraten die Spezialkräfte aus Köln die Wohnung und fanden im Schlafzimmer die Leiche des Mannes, der sich durch den Schuss offenbar selbst getötet hatte. Die Kriminalpolizei nahm die Arbeit auf. Noch ist die Person nicht identifiziert, weshalb die Polizei nicht sagen konnte, ob es sich um den Leichnam des Hausbesitzer handelt. Die Ereignisse spielten sich in einem Einfamilienhaus ab, das rückseitig unmittelbar an ein Mehrfamilienhaus an der Flurstraße angrenzt. Die unterhalb des Gebäudes liegende Kölner Straße (L 136) war im Bereich der Einsatzstelle auf Höhe des Raiffeisen-Marktes komplett gesperrt, ist inzwischen aber wieder befahrbar. 


[Die Kölner Straße (oberes Bild) und die Flurstraße waren während des Polizeieinsatzes gesperrt. Im Bereich Derschlag kam es durch die Sperrung zu massiven Verkehrsbehinderungen.]

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In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

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