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Silvester: Lob an die Tierhalter

ls; 3. Jan 2019, 15:45 Uhr
Archivbild: Ute Sommer --- Viele oberbergische Tierhalter befolgten in diesem Jahr die Appelle der Organisationen.
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Silvester: Lob an die Tierhalter

ls; 3. Jan 2019, 15:45 Uhr
Oberberg - In den Tierheimen Koppelweide und Wipperfürth ist die Silvesternacht ruhig verlaufen, Fundtiere wurden bislang nicht abgegeben – Tierhalter waren vorab sensibilisiert.
Von Leif Schmittgen

Der Vorsitzende des Tierschutzvereins Oberberg, Horst Giesen, war am Neujahresmorgen in von seinem Verein betriebenen Tierheim Koppelweide zufrieden: „Alle Bewohner haben uns freudig empfangen und waren völlig unauffällig“, sagt Giesen. "Das war früher oft anders", erinnert er sich. In den vergangenen Jahren seien oft herrenlose Fundtiere nach dem Jahreswechsel abgegeben worden. Dass dieses Mal kein einziges Tier zum Tierheim gebracht wurde, führt der Vorsitzende auch auf die Informationspolitik seines Vereins und anderer Tierschutzorganisationen in den sozialen Netzwerken zurück.   

Darin hatte man die Tierhalter sensibilisiert, in der Silvesternacht die Vierbeiner im Haus zu lassen, Rollläden zu schließen und Hunde zu dieser Zeit nicht Gassi zu führen. „In der Vergangenheit hatten wir öfters den Fall, dass sich das Haustier erschreckt und von der Leine gerissen hat. Die Botschaft ist bei den Tierhaltern angekommen“, lobt Gießen die Hundehalter. Die 45 Hunde, 80 Katzen und 25 Kleintiere (Nager, Reptilien) leben im Wiehler Ortsteil Koppelweide ruhig und abgelegen. Deswegen habe es selten Probleme mit den tierischen Bewohnern dort gegeben, das Feuerwerk fand immer etliche Kilometer entfernt statt.


Der Standort spielt auch den Bewohnern des Tierheims Wipperfürth in die Karten: Die 17 Katzen, 18 Hunde, fünf Schafe, drei Schweine, zwei Degus, vier Wellensittiche und die Wüstenrennmaus haben die Silvesternacht auch gut überstanden: „Das liegt an unserer günstigen Lage“, berichtet die angehende Tierpflegerin Natascha Kalitzki. Weit ab vom Raketentrubel liegt auch das Wipeprfürther Domizil inmitten der Natur.   

Die Mitarbeiter hatten in den Tagen vor Neujahr überlegt, ob sie die Durchgänge zu den Außengehegen der Hunde schließen: „Wir haben uns dieses Mal dagegen entschieden, weil wir die Hunde nicht unter Stress setzen wollten. Die Gefahr, dass die Tiere durch Böller erschreckt werden, war auch in den vergangenen Jahren nicht gegeben“, so die angehende Tierpflegerin.

Auch Fundtiere aus den anliegenden Kommunen Engelskirchen, Lindlar, Marienheide und Wipperfürth seien am Neujahrstag abgegeben worden. Damit liegt man auch in der Hansestadt im Trend. „Am 1. Januar 2018 war lediglich ein herrenloser Hund abgegeben worden, der aber noch am gleichen Tag wieder in die Obhut seines Besitzers übergeben wurde“, teilt Kalitzki mit. 40 € hat man in solch einem Fall in Wipperfürth an die Kommune zu entrichten.

Obwohl im Tierheim alles ruhig verlaufen ist, sorgt sich die Auszubildende über das Verhalten mancher Mitbürger „Es ist schade, dass manche Menschen schon fünf Tage vorher ihre Böller verschießen und somit für Unruhe bei vielen Tieren und ihren Besitzern sorgen. In der Silvesternacht kann sich jeder Tierhalter auf die besondere Situation einstellen", meint Kalitzki und freut sich auf der anderen Seite – wie Horst Giesen auch – darüber, dass die Besitzer inzwischen sensibler mit dem Thema umgehen.   
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