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So ist die 'Sister Act'-Weihnacht

vma; 17. Dec 2018, 10:00 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Fast 50 Sängerinnen und Sänger verbreiteten mit ihrem Konzert Weihnachtsstimmung zum dritten Advent.
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So ist die 'Sister Act'-Weihnacht

vma; 17. Dec 2018, 10:00 Uhr
Waldbröl - Unter dem Titel „So this is our christmas“ standen die Konzerte von „Sister Act + Choirs“ in Nümbrecht und in der evangelischen Kirche Waldbröl, der Heimatkirche des Chores.
Von Vera Marzinski

„Sister Act + Choirs“ überraschten im Rahmen von „So this is our christmas“ in der evangelischen Kirche in Waldbröl nicht nur mit der Auswahl der weihnachtlichen Stücke. Auch der Wechsel von Musik und Ansprachen war sehr gut abgestimmt. Oft passte der Text perfekt zum nächsten Lied. Instrumental unterstützt wurde der Chor von Chorleiterin Romy Bürger am Keyboard, Percussionist Hendrik Oswald und Ruprecht Olbeter mit der Violine.

Der Eintritt zu beiden Konzerten, das erste fand am Freitag in der evangelischen Kirche Nümbrecht statt, war frei. Gesammelt wurde abschließend für zwei vom Chor ausgewählte Projekte. Zum einen für die Roseggerschule in Waldbröl und zum anderen für das integrative VfsD-Familienzentrum "Kindertreff Eichen", die jeweils Orff-Instrumente für die Kinder anschaffen wollen. „In Nümbrecht sind 1.600 Euro zusammengekommen“ spornte Romy Bürger die Waldbröler Gäste an. Pfarrer Thomas Seibel betonte, dass das Konzert ein großes Geschenk zum dritten Advent sei.


[Chorleiterin Romy Bürger griff auch selbst zum Mikrofon und trug ein nachdenklich stimmendes Lied vor.]


Schon der Anfang war sehr erhaben mit „Engel bringen frohe Kunde“, bei dem die Frauen singend einzogen und die Männer schon auf den Altarstufen standen. Zu Stücken wie „We are connected“ oder „It’s time to celebrate“ gesellten sich auch Medleys, die es in sich hatten - wie der Mix aus „Kling, Glöckchen“ und „O Tannenbaum“, aber auch das Medley aus „Go tell it on the mountains“, „This little light of mine“ und „Joy to the world“.


Viel Persönliches erzählten die einzelnen Chormitglieder – hauptsächlich von Erinnerungen an ihre Weihnachten. Ob Flötenmusik mit Schluckauf oder auch junge Hirtendarsteller, die vor Aufregung vornüber in das künstliche Feuer kippten. Da der Chor sozusagen auch international ist, erfuhren die Gäste etwas über Weihnachtsbräuche in England, wo erst am ersten Weihnachtstag die Geschenke unterm Baum liegen – und in Bayern geht man in die Mitternachtsmesse, mit schneefeuchten Lodenmänteln, die nach Schafstall und Geborgenheit riechen.


[Petra Döhl-Becher (re.) überzeugte solistisch.]

Eine aus Hamburg stammende Chorsängerin hatte zwei Tage keinen Zutritt ins Wohnzimmer als Kind, denn dort hing ein Schild „Eintritt verboten – der Weihnachtsmann“. Sehr persönlich auch der Text, den Chorleiterin Romy Bürger sang über Flucht und hungernde Menschen – dazu summte der Chor die Melodie von „O du fröhliche“. Bürger hat mit ihrem Chor eine Glanzleistung vollbracht und überzeugte auch selbst als Solistin. Sie war glücklich darüber, dass endlich mal ein Chormitglied das Keyboard vertretungsweise spielen konnte. Wunderbar auch die Soli von Jane Ferrini („Mary did you know“) und Claudia Hoffmann („So this is christmas“). Petra Döhl-Becher kam gleich mehrfach zum Einsatz und brillierte bei jedem Stück – ob „Wunder über Wunder“, „You raise me up“ oder in der Zugabe „Joyful“.

Mit „Light a candle“ und Teelichtern zogen die Sänger nach fast zwei Stunden von der Bühne in das Kirchenschiff, nachdem sie die Gäste mit ihrem Konzert beschenkt hatten.

  
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