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'Ein gutes Bauchgefühl': Ex-Profi heuert in Frielingsdorf an

lo; 11. Dec 2018, 09:00 Uhr
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'Ein gutes Bauchgefühl': Ex-Profi heuert in Frielingsdorf an

lo; 11. Dec 2018, 09:00 Uhr
Lindlar - Marek Lesniak ist der neue Coach des Bezirksligisten SV Frielingsdorf - OA sprach mit Sportdirektor Marco Ripplinger über den spektakulären Fang - Lesniak: 'Auf die Jungs und mich wartet viel Arbeit' (AKTUALISIERT).
In Rekordzeit hat der abstiegsbedrohte Bezirksligist SV Frielingsdorf nach dem Rücktritt von Dennis Lüdenbach einen neuen Trainer für die 1. Mannschaft gefunden. Der ehemalige Bundesliga-Profi Marek Lesniak übernimmt ab sofort das Ruder. Der 54-Jährige wird am Dienstag die erste Trainingseinheit leiten, den Liga-Einstand feiert er am kommenden Sonntag im Gemeindederby gegen Eintracht Hohkeppel.


[Archivbild: Björn Loos --- Von 2013 bis 2015 arbeitete Marek Lesniak in der Nachwuchsabteilung des FV Wiehl.]

Nachdem Lüdenbach vergangene Woche den Dienst quittiert hatte, intensivierten die Verantwortlichen die Suche nach einem Nachfolger. Sportdirektor Marco Ripplinger nutzte seine Verbindungen in der hiesigen Fußballszene und wurde auf Lesniak aufmerksam, der in Gummersbach-Strombach wohnt. Schnell war der Kontakt hergestellt und nach einem Treffen am Sonntagmorgen wurden Nägel mit Köpfen gemacht.

„Wir hatten direkt ein gutes Bauchgefühl“, erklärt Ripplinger auf Nachfrage von Oberberg-Aktuell. „Marek war bei seinen bisherigen Stationen immer erfolgreich und ist sofort für uns verfügbar. Er ist in der Region sesshaft geworden und wollte unbedingt bei einem Verein in der Nähe arbeiten. Wir sind überzeugt, dass er menschlich und sportlich zu uns passt.“


Lesniak spielte in seiner aktiven Zeit unter anderem für Bayer 04 Leverkusen, die SG Wattenscheid 09 und Fortuna Düsseldorf und bestritt insgesamt 297 Erst- und Zweitligapartien. In der polnischen Nationalmannschaft kam der Vollblutstürmer mit dem markanten Schnauzbart 20-mal zum Einsatz. Nach dem Ende der Spielerlaufbahn trainierte er den Oberligisten SSVg Velbert sowie den Landesligisten TuSpo Richrath, bevor es ihn ins Oberbergische zog. Beim FV Wiehl bekleidete der A-Lizenz-Inhaber den Posten des Assistenzcoaches der Mittelrheinliga-A-Jugend, im Sommer 2015 wurde er dann Cheftrainer des Westfalenligisten SpVg. Olpe. Dort stand er bis April 2018 unter Vertrag.

„Mir hat imponiert, dass er bei der Mannschaftsvorstellung mit keiner Silbe erwähnt hat, dass er ehemaliger Profi ist. Er ist sehr bescheiden und alles, was er sagt, hat Hand und Fuß. Ich denke, dass er für unsere Mannschaft der richtige Mann ist und die jungen Spieler unter ihm den nächsten Schritt machen werden“, erläutert der Sportdirektor.

Die Zusammenarbeit ist laut Ripplinger langfristig angelegt, sprich über die laufende Saison hinaus. Während der Winter-Vorbereitung hat Lesniak genügend Zeit, um das Team kennenzulernen und den Akteuren seine Ideen zu vermitteln. In den anschließenden 14 Liga-Begegnungen geht es ums sportliche Überleben. Aktuell belegt Frielingsdorf den letzten Tabellenplatz und hat sechs Punkte Rückstand zum rettenden Ufer.    

Lesniak brennt auf die neue Aufgabe und spricht schon „Wir“, wenn er sich über den SVF äußert. Beim 1:1 gegen den FC Bensberg verschaffte er sich ein erstes Bild. „Mit ein wenig Glück hätten wir das Spiel gewinnen können“, meinte er. Selbstverständlich hat auch er eine gewisse Verunsicherung registriert, an den grundsätzlichen Fähigkeiten des Personals zweifelt er jedoch nicht. „Frielingsdorf ist den letzten Jahren nicht umsonst Achter, Vierter und Sechster geworden. Das Fußballspielen wird die Mannschaft nicht verlernt haben. Das Potenzial ist da, aber man merkt, dass die Spieler verkrampft sind.“

Die Einheit am heutigen Dienstag wird er zunächst im Hintergrund verfolgen, um weitere Eindrücke zu sammeln, ehe er am Donnerstag den Taktstock in die Hand nimmt. Lesniak kennt Abstiegskampf - als Spieler wie als Trainer. Fürwahr kein Nachteil. „Auf die Mannschaft und mich wartet viel Arbeit. Wir werden alles dafür tun, um die Klasse halten.“ An der taktischen Ausrichtung wird er erst in der Wintervorbereitung feilen. „Wir werden unsere Spielweise vielleicht verändern. Das Wichtigste ist aber, die Köpfe freizubekommen und Selbstvertrauen zu sammeln.“  
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