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Kameradschaftliches Ehrenamt im Aufwind

us; 17. Nov 2018, 21:02 Uhr
Bilder: Ute Sommer --- Mit Urkunden und Ehrennadeln wurden die verdienten Feuerwehraktiven des Oberbergischen Kreises ausgezeichnet.
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Kameradschaftliches Ehrenamt im Aufwind

us; 17. Nov 2018, 21:02 Uhr
Wiehl - Bei der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes blickte der Vorsitzende Wilfried Fischer zurück auf drei ereignisreiche Geschäftsjahre, während derer sich die Mitgliederzahlen konsolidierten.
Von Ute Sommer

Im Drei-Jahres-Rhythmus findet die Vollversammlung der 13 oberbergischen Feuerwehren statt und tagte dieses Mal im Wiehler Betriebsrestaurant der BPW Bergische Achsen. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Oberberg, Kreisbrandmeister Wilfried Fischer, konnte sich über ein volles Haus und zahlreiche Ehrengäste freuen, die der Einladung gefolgt waren. „Wir sind im Oberbergischen Kreis gut ausgestattet, weil alle politischen Gremien die Notwendigkeit einer soliden Feuerwehrausstattung anerkennen", schickte Fischer seinem Rechenschaftsbericht über die zurückliegenden drei Jahre voraus.

[Kreisfeuerwehr-verbandschef Wilfried Fischer lieferte einen umfassenden Bericht über die Arbeit der letzten drei Jahre.]

So sei die Mitgliederzahl von 4.197 Kameraden im Jahr 2015 auf 4.363 im Jahr 2017 angestiegen. Als ein Grund wird die öffentlichkeitswirksame Werbeaktion "FeuerwEHRENSACHE" angesehen. Neben der erfolgreichen Plakataktion und den drei OVAG-Regionalbussen, die als Werbeträger zur Förderung des Ehrenamtes in den Feuerwehren unterwegs seien, nehme die persönliche Ansprache in der Mitgliederwerbung immer noch eine eminent wichtige Rolle ein. „Gute Gerätschaften bedingen eine gute Arbeit", gestattete er einen Überblick über das zunehmende Arbeitspensum der zentralen Schlauch-und Atemschutzwerkstatt des Kreisfeuerwehrverbandes, in deren Händen die Überprüfung, Wartung und Instandsetzung der Atemschutzgeräte sowie die Reparatur, Reinigung und Pflege der Feuerwehrdruckschläuche liegt.

 
Mit Blick auf den am 16. August begangenen Spatenstich zum gemeinsamen Feuerwehrübungsgelände in Brächen, auf dem künftig alle oberbergischen Hilfsorganisationen zusammen den Ernstfall proben könnten, gelte es gleichermaßen mit Optimismus und Pragmatismus  in die Zukunft zu blicken. Als stellvertretender Kreisbrandmeister informierte Mathias Schneider über die durchgeführten Kreislehrgänge, in denen sich von 2015 bis 2017 insgesamt 1.600 Teilnehmern unter anderem als Maschinisten oder Gruppenführer ausbilden ließen, den Umgang mit technischem Gerät erlernten oder die Befähigung zum ABC-Einsatz erwarben. Gerade die "Heißausbildung" im Brandcontainer vermittle den Kameraden das Gefühl einer Hilfeleistung unter einsatzrealistischen Bedingungen.



[Dicht gedrängt folgten die Feuerwehrleute den Ausführungen der Delegiertenversammlung, die einen langen Abend füllte.]

Im Gegensatz zur Ausbildung vor Ort bemängelte Wilfried Fischer das zentral angelegte Lehrwesen des Instituts der Feuerwehr NRW in Münster, das zwar nah an den neuen Medien und am realen Geschehen sei, aber von allen Teilnehmern stets die Anreise nach Münster erfordere. Er plädierte für wohnortnahe Aus-und Weiterbildungen, die Arbeitgeber und Familien der ehrenamtlichen Feuerwehrleute nicht über Gebühr strapazierten. Einen regelrechten "Run" auf die jährlich durchgeführten Leistungsnachweise, bei denen Sachkenntnisse, Schnelligkeit, Sicherheit und körperliche Leistungsfähigkeit gefordert seien, konstatierte Geschäftsführer Frank Hartkopf. Kreisjugendfeuerwehrwart Sebastian Schmidt unterrichtete die Versammlung über derzeit 640 Jugendfeuerwehrleute, aus deren Nachwuchsförderung im Schnitt jährlich 45 Mitglieder in die aktiven Wehren wechselten.

Nach einem musikalischen Intermezzo durch die "Legato-Orchestergemeinschaft", unter Dirigat von Ingo Thape, unterstrichen Bürgermeister Ulrich Stücker und Landrat Jochen Hagt den wesentlichen Stellenwert, den die oberbergischen Feuerwehren im Zuge der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr bildeten. Als Stellvertreter von Kreisbrandmeister Wilfried Fischer wurden Mathias Schneider und Frank Hartkopf gewählt, neuer Geschäftsführer ist Michael Stricker. Als Schatzmeister und Pressewart wurden Bernd Schneider und Philipp Hartkopf in ihren Ämtern bestätigt. Das Amt des Musikzugführers bekleiden Franz Willi Speck und sein Stellvertreter Werner Doepp.



[Die musikalische Gestaltung der Versammlung lag in Händen der Musiker der Orchestergemeinschaft "Legato".]

Wie zeitaufwändig und verantwortungsvoll das Ehrenamt des Feuerwehrmanns in Wirklichkeit ist, zeigte sich zum Ende der Delegiertenversammlung, als der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes zu den Ehrungen verdienter Mitglieder schritt. Mit kurzen Würdigungen ihrer individuellen Verdienste auf Führungsebenen, wurden Dieter Hungenberg und Hans-Uwe Koch zu Ehrenmitgliedern des Kreisverbandes ernannt. Für die 18-jährige Führung der Feuerwehr Reichshof und die Ausübung zahlreicher Ämter innerhalb des Kreisfeuerwehrverbandes wurde Koch mit dem silbernen Feuerwehrehrenkreuz ausgezeichnet.

Die Ehrennadel in Silber erhielten:
HBM Frank Bode
GBI Ralf Breloer
BOI Udo Förster
GBI Uwe Lomberg
GBI Michael Meckbach
BOI Christina Theis

Die Ehrennadel in Gold erhielten:
HBM Friedhelm Aßmann
GBI Carsten Fuhr
STBI Michael Stricker
GBI Frank Hartkopf
GBI Joachim Kampf
GBI Kunibert Würde
GBI Thomas Theis
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