Gummersbach – Ein starkes Zeichen für Europa setzten Andrea und Dr. Ralph Krolewski mit ihren Gästen: Sie hielten ein Hausparlament ab und beteiligten sich an einer europaweiten Inszenierung: der Ausrufung der europäischen Republik.

100 Jahre nach dem Ende des 1. Weltkrieges, des Endes der Monarchien in Deutschland, Österreich und Russland und der Ausrufung der ersten deutschen Republik haben oberbergische Bürger Europa und die Europäische Union gefeiert. Dazu eingeladen hatten Andrea und Dr. Ralph Krolewski am vergangenen Samstag im Rahmen eins „Hausparlamentes“ in Gummersbach-Bernberg. Das Konzept der Hausparlamente hat die Bürgerinitiative „Pulse of Europe“, die den „europäischen Gedanken sicht- und hörbar zu machen will“, erdacht und ins Leben gerufen: Bürger wie hier das Ehepaar Krolewski laden zu sich ein, um über ein europapolitisches Thema zu diskutieren. Die Ergebnisse dieser Nachbarschaftsversammlungen werden von „Pulse of Europe“ an Abgeordnete des Europaparlaments weitergeleitet, die diese in Entscheidungsprozesse der EU mit einbringen sollen.


[Die Besucher ließen sich auch vom schlechten Wetter nicht davon abhalten, ein Zeichen für Europa und gegen Nationalismus zu setzen.]

In Bernberg diskutierten rund 30 Teilnehmer über zwei Stunden unter anderem über das Ende des Ersten Weltkriegs oder auch die Menschenrechte als Fundament von Europa, bevor drei Schülerinnen des Städtischen Lindengymnasiums Gummersbach eine umgetextete Version der „Marseillaise" präsentierten, in der die europäischen Bürger gegen den Nationalismus aufstehen. Vor dem Haus der Gastgeber In der Dümmlinghauser Straße riefen Hartwig Steinmetz, Gabriele Bülter und Ralph Krolewski anschließend die Europäische Republik aus. Damit beteiligte sich auch Gummersbach am „European Balcony Project“: Um 16 Uhr wurde am Samstag zeitgleich an rund 150 Orten in 13 Ländern Europas die Europäische Republik ausgerufen. Alle Teilnehmer verlasen dazu zeitgleich dasselbe Manifest, welches von Ulrike Guérot, Robert Menasse und Thilo Rau verfasst wurde.



In dem Manifest wird ein Europa ohne Grenzen gefordert. Ziel der internationalen künstlerisch-theatralischen Inszenierung war es, ein Zeichen gegen das Wiedererstarken der Nationalisten zu setzen und eine breite Diskussion über die Zukunft Europas vor der Europawahl im Mai 2019 anzustoßen. Gleichzeitig mit Gummersbach wurde zum Beispiel auch vom Burgtheater Wien, vom Royal Conservatoire of Scotland und der Stadsschouwburg Amsterdam die Europäische Republik ausgerufen.