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Doppelt schmerzhafte Derbyniederlage

pn; 11. Nov 2018, 16:15 Uhr
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Doppelt schmerzhafte Derbyniederlage

pn; 11. Nov 2018, 16:15 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach muss sich im bergischen Derby hauchzart geschlagen geben - Wahrscheinliches Saison-Aus für Vukovic - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm


Bergischer HC – VfL Gummersbach 30:28 (14:16).


Eine bittere Niederlage kassierte der VfL Gummersbach im bergischen Derby beim Bergischen HC. Nach 60 knisternden Minuten, in denen sich beide Teams nichts schenkten, waren es Nuancen, die zwischen einem tanzenden Aufsteiger und dem niedergeschlagenen Altmeister lagen. Das Team von Denis Bathijarevic rehabilitierte sich mit dem Auftritt in der Wuppertaler Uni-Halle zwar für das schwache Spiel gegen die HSG Wetzlar, stand letztlich aber ebenso mit leeren Händen da wie am vergangenen Sonntag.


Die Oberberger begannen in der torreichen Partie ordentlich zum 1:2 (3.), hatten in der Folge aber mit Ladehemmungen zu kämpfen. Die Hausherren agierten konsequenter und zogen zunächst zum 7:3 (12.) davon. Anders als noch gegen Wetzlar reagierte Bathijarevic wesentlich eher und nahm erste Wechsel vor, auch weil ihn die frühe, vermutlich schwere, Vukovic-Verletzung dazu zwang. Nach zwei Lichtlein-Paraden erzielte Marvin Sommer keine 80 Sekunden später bereits den 7:6-Anschlusstreffer. Kippen konnten die Gäste das Spiel allerdings noch nicht, was auch an der mittlerweile desolaten Siebenmeterquote lag. Sowohl Sommer, als auch der erneut torlose Ivan Martinovic scheiterten an Keeper Christopher Rudeck.


Doch nach dem 8:8-Ausgleichstreffer durch Florian Baumgärtner (18.) erhöhten beide Teams die Schlagzahl. Beide Abwehrreihen waren mehr Beiwerk denn echtes Bollwerk bis zur Pause. Nachdem Marvin Sommer allerdings butterweich den Ball über Rudecks Kopf zum 11:14 (24.) legte, keimte zarte Hoffnung im VfL-Lager auf, beide Punkte entführen zu können. Die Halbzeitführung fiel verdient aus. Zwar hatte der BHC im Torhüterduell (9:6 Paraden) die Nase leicht vorn, doch die effektivere Angriffsquote (50:60 Prozent) sprach zu diesem Zeitpunkt für die oberbergischen Kreisstädter.


Tore im Minutentakt bekamen die 2982 Zuschauer aber auch nach dem Seitenwechsel zu sehen. Gummersbach verteidigte den knappen Vorsprung zwar bis zum 17:19 (39.), musste nun allerdings den Zeitstrafen gegen Moritz Preuss und wenig später Alexander Becker seinen Tribut zollen. Bathijarevic nahm nach dem 19:19-Ausgleich (40.) zwar sofort eine Auszeit, doch selbst der eingewechselte Mathias Puhle konnte trotz einer schnellen Parade den folgenden 3:0-Run der Hausherren zum 23:20 (47.) nicht aufhalten. Weitere Puhle-Paraden sorgten aber immerhin dafür, dass der VfL pünktlich zur Crunch-Time beim 23:24 (51.) wieder gekontert hatte.


Die Schlussminuten waren Derby pur. Der Solinger Aufsteiger schlug seinerseits zum 25:24 (52.) zurück und legte in den dramatischen Schlussminuten stets vor. Mit seiner insgesamt fünften Parade gab Mathias Puhle seinen Vorderleuten beim 28:28 (57.) zwar eine Steilvorlage, der junge Luis Villgrattner suchte allerdings zu früh den Abschluss. Linus Arnesson machte es im Gegenzug für die Bergischen Löwen besser und netzte zur neuerlichen Führung 90 Sekunden vor dem Abpfiff. Erneut waren die Oberberger am Zug, aber auch Pouya Norouzinezhad suchte zu zügig den Abschluss aus der zweiten Reihe. Mit viel Selbstvertrauen brachte der BHC die finale Minute über die Runde und bejubelte den 30:28-Siegtreffer von Tomas Babak wenige Sekunden vor dem Ende.


Der VfL Gummersbach zeigte zwar insgesamt eine seiner besten Auswärtsleistungen diese Saison, der Druck im Abstiegskampf nimmt nach der dritten Niederlage in Folge allerdings wieder zu, zumal in den kommenden Wochen keine einfachen Aufgaben auf die Mannschaft von Denis Bathijarevic warten. Die nächste Chance auf Punkte wartet nächsten Sonntag bei Frisch Auf Göppingen, wo sich die Oberberger für das unglückliche DHB-Pokal-Aus revanchieren können. Noch schlimmer als die Niederlage könnte allerdings die Verletzung von Drago Vukovic wiegen. Nach Informationen des TV-Senders Sky wird ein Achillessehnenriss befürchtet.


Gummersbach: Pouya Norouzinzhad (8), Marvin Sommer (6), Florian Baumgärtner (4), Alexander Becker, Drago Vukovic, Tobias Schröter, Moritz Preuss (je 2), Stanislav Zhukov, Luis Villgrattner (je 1).


Bergischer HC: Fabian Gutbrod (6), Tomas Babak (5), Jeffrey Boomhouwer (5/2), Linus Arnesson (4), Arnor Gunnarsson, Bogdan Criciotiou (je 3), Max Darj (2), Rafael Banea, Csaba Szücs (je 1).


Siebenmeter
2/3 – 0/3 (Gunnarsson scheitert – Sommer, Martinovic, Köpp verwerfen).


Strafen
6:8 Minuten (2x Darj, Babak – 2x Becker, Sommer, Preuss).


Ergebnisse und Tabelle


  
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