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Landel zieht die Reißleine

jlo; 11. Oct 2018, 10:25 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Eduard Landel (vorne) hat den SSV verlassen, Sportdirektor Tim Bubenzer (im Hintergrund) übernimmt die Mannschaft übergangsweise.
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Landel zieht die Reißleine

jlo; 11. Oct 2018, 10:25 Uhr
Reichshof - A-Ligist SSV Wildbergerhütte-Odenspiel und Trainer Eduard Landel gehen getrennte Wege - Interimstrio übernimmt.
Von Jürgen Lorenz

Der SSV Wildbergerhütte-Odenspiel muss sich einen neuen Trainer suchen. Eduard Landel, der mit dem Klub den Aufstieg in die Kreisliga A geschafft hatte, schmiss am Dienstagabend die Brocken hin - obwohl die gegenwärtige sportliche Situation (zehn Punkte, Tabellenplatz zehn) keineswegs schlecht ist. Trotzdem rumorte es zwischen Coach und Mannschaft. Bereits am vergangenen Wochenende hatte Landel von Spannungen berichtet. Die Einstellung und das Auftreten einiger Protagonisten entsprachen nicht seinen Vorstellungen. Daher hatte er eine Teamsitzung anberaumt. Hier kam es offenbar zu Differenzen mit Teilen der Mannschaft.

„Vielleicht war ich einfach zu ehrgeizig. Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs nicht richtig verstanden haben, was ich von ihnen wollte“, ärgerte er sich über negative Äußerungen einiger Spieler. „Wenn man meine Autorität in Frage stellt, werde ich das nicht mitmachen“, hatte er während der Zusammenkunft die Vertrauensfrage gestellt. Die Mannschaft habe sich dabei nicht geschlossen für ihn ausgesprochen. „Auch Enthaltungen sind Stimmen gegen mich“, sei er wegen der mangelnden Rückendeckung menschlich enttäuscht gewesen.


Schließlich teilte Landel den Akteuren und Sportdirektor Tim Bubenzer seine Entscheidung mit, mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurückzutreten. „Vielleicht brauchen die Jungs ja neue Impulse. Für mich ist das Kapitel abgeschlossen und ich wünsche der Mannschaft alles Gute“, wird Landel sich nun intensiv um seinen frisch angekommenen Nachwuchs kümmern. Ins Trainergeschäft möchte er aber auf jeden Fall wieder zurückkehren.

„Es hat schon länger gebrodelt“, bestätigte Bubenzer auf Nachfrage von OA. „Wir haben lange versucht aufzusteigen. Mit dem Aufstieg ist vielleicht der Druck etwas abgefallen und die Mannschaft ist in ein Loch gefallen“, habe die Chemie zwischen Team und Trainer zuletzt nicht mehr gestimmt. Das Ruder wird vorerst ein Trio übernehmen. Der bisherige Co-Trainer Oliver Pulm und Routinier Andreas Weber werden die Trainingseinheiten leiten, Bubenzer wird bei den Spielen an der Linie stehen. „Wir werden den Job vorerst interimsmäßig als Trio übernehmen“, will der Sportchef nun mit Hochdruck nach einem Nachfolger suchen.

Dabei sei sowohl eine interne als auch eine externe Lösung denkbar. Sich selbst schloss er als möglichen Kandidaten definitiv aus.  Beim favorisierten SV Altenberg beginnt am Sonntag die neue Zeitrechnung in Wildbergerhütte. „Hier ist dann auch die Mannschaft in der Pflicht. Alibis gibt es jetzt keine mehr“, fordert Bubenzer eine Reaktion.


                            
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