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Zu Besuch bei den Kindern von Tschernobyl

Red; 8. Oct 2018, 11:40 Uhr
Bilder: Helmut Wilnat(1, 3) und Stepan Gubatij (2, 4) : Hilfsgüterverteilung in Bila Zerkwa.
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Zu Besuch bei den Kindern von Tschernobyl

Red; 8. Oct 2018, 11:40 Uhr
Marienheide - Vorstandsmitglieder des Vereins „Kinder von Tschernobyl“ trafen in der Ukraine ihre Partner, informierten sich über die Arbeit vor Ort und überbrachten die Spende einer Marienheider Gastwirtin – Der Verein sucht Mitstreiter.
Zweimal pro Jahr besuchen Vorstandsmitglieder des Vereins „Kinder von Tschernobyl“ ihre ukrainischen Partner vor Ort, welche die Hilfe des Vereins in Wyschgorod und Bila Zerkwa umsetzen. Zum Programm der diesjährigen Herbstreise gehörte auch der Besuch der Förderschule „Nadija“. Hier übergaben die Reisenden eine Geldspende, die von einer Marienheider Gastwirtin stammte. Die Schule wird von 32 Kindern besucht, die von 17 Lehrern und Therapeuten betreut werden, und ist auf Spenden und Sponsoren dringend angewiesen.


[Diese Frau hat etwas Passendes gefunden.]

Während ihres sechstägigen Aufenthalts besuchten die Vereinsmitglieder einen Teil der „Medikamentenkinder“. Dies sind chronisch kranke Kinder mit Mukoviszidose, Diabetes, Asthma, rheumatischen Erkrankungen und anderen chronischen Leiden, denen der Verein bei der Beschaffung der erforderlichen Medikamente hilft. Gisela Steinbach war der Meinung, dass sich der Staat inzwischen besser um die kleinen Mukoviszidose-Patienten kümmere „Die dadurch nicht mehr benötigte Unterstützung seitens des Vereins kann nun anderen Kindern zugutekommen“, freute sich Steinbach. Die leitende Ärztin der Kinderpoliklinik in Wyschgorod, welche sich um die „Medikamentenkinder“ kümmert, berichtete, dass man in der Ärzteschaft schon lange mit einer steigenden Krebsrate etwa 30 Jahre nach dem Tschernobyl-Katastrophe rechnete. Diese Prognose beginne sich nun zu erfüllen.


  
Bei ihrem Besuch in Bila Zerkwa, der zweiten vom Verein unterstützten Stadt, konnten die Vorstandsmitglieder die Verteilung von Hilfsgütern miterleben. Diese waren im Sommer vom Verein mit einem Hilfstransport geschickt worden, die Verteilung vor Ort übernahm die dortige Kirchengemeinde. „Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Freundlichkeit die Kirchenmitglieder unter der Leitung von Pastor Stepan Gubatij die Hilfsgüter verteilten und mit welcher Dankbarkeit und Freude diese angenommen wurden“, so das Fazit der Reisegruppe. Die Menschen von Bila Zerkwa trugen den Besuchern auf, ihren Dank an alle Spender und die deutschen Mitarbeiter weiterzuleiten.


[Gisela Steinbach und die Köchin der Armenküche.]

Die Kirchengemeinde in Bila Zerkwa betreibt auch die Armenküche, welche der Verein finanziert. Dort wird werktäglich für etwa 50 bis 60 Personen eine Suppe gekocht, die - mit einem großen Stück Brot versehen - für einige der Menschen die einzige Mahlzeit am Tag ist. Hier bekommen die Mitarbeiter auch näheren Kontakt zu den bedürftigen Menschen und leisten zusätzliche Hilfe. „Wir können froh sein, dass der Verein viele aktive Mitarbeiter hat, denn es ist noch nicht abzusehen, dass die Hilfe aus Deutschland überflüssig wird“, so Vorstandsmitglied Steinbach. „Leider werden diese aber immer älter und ihre Kräfte geringer, sodass sich der Verein sehr freuen würde, jüngere Mitstreiter zu finden“, lädt sie dazu ein, Kontakt aufzunehmen. Weitere Informationen bei Gisela Steinbach unter Tel.: 02359/90 31 73 oder unter www.kvt-kierspe.de. Spenden auf das Konto DE48 4585 1665 0006 0004 67 sind ebenfalls willkommen.


[Mit den Kartons, in denen die Spenden und Hilfsgüter transportiert werden, kann man auch prima spielen.]
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