Oberberg - Trotz des Zwischentiefs in der Liga hofft der SSV Homburg-Nümbrecht im Kreispokal-Endspiel gegen Titelverteidiger Bergisch Gladbach auf eine Überraschung - Frielingsdorf im Spiel um Platz drei gefordert - Wiehler Frauen feiern Finalpremiere.

Der Tag der Deutschen Einheit steht wieder im Zeichen des Kreispokals. Am Mittwoch werden die diesjährigen Finals im Sportpark Leppe in Engelskirchen ausgetragen. Bei den Männern bewirbt sich der SSV Homburg-Nümbrecht um den Titel, während die Frauen des FV Wiehl auf Blau-Weiß Biesfeld treffen. Spannung herrscht auch am frühen Morgen, wenn der SV Frielingsdorf und Union Rösrath im Spiel um Platz drei der Männer um den Einzug in den FVM-Pokal kämpfen.    

Endspiel Herren (Mittwoch, 3. Oktober/15:30 Uhr)

SSV Homburg-Nümbrecht - SV Bergisch Gladbach 09.

Torsten Reisewitz will die „Fünf“ vollmachen. Zweimal holte er den Kreispokal - in den Jahren 2009 und 2010 mit dem SSV Bergneustadt. Zudem gelang ihm dieses doppelte Kunststück als Trainer des Kölner Klubs Borussia Lindenthal-Hohenlind (2013, 2014). Allerdings erwartet die Nümbrechter bei der Neuauflage des 2008er-Endspiels eine Aufgabe mit allerhöchstem Schwierigkeitsgrad. Gegner ist der Titelverteidiger SV Bergisch Gladbach 09, aktuell ungeschlagener Dritter in der Mittelrheinliga.

Von einer solchen Bilanz können die Blau-Gelben derzeit nur träumen. In der Meisterschaft handelte man sich zuletzt zwei bittere Schlappen gegen den FV Wiehl und TuS Oberpleis ein. Trotz überlegener Spielweise und einem Plus an Chancen stand Nümbrecht jeweils mit leeren Händen da. Den Ligafrust möchten die Reisewitz-Schützlinge am Mittwoch abschütteln. „Dieses Spiel ist für uns ein absolutes Highlight. Alle freuen sich total darauf und wir haben die Möglichkeit, uns ein bisschen freizuschaufeln“, betont der Coach.

Ein Erfolg wäre eine faustdicke Überraschung, denn die 09er haben sowohl die bessere Form als auch die geringeren Personalprobleme. Die Ausfallliste beim Landesligisten ist einmal mehr äußerst lang. Kilian Seinsche wird im Vergleich zur Oberpleis-Begegnung als einziger Akteur ins Aufgebot zurückkehren. Darüber hinaus hat Reisewitz die Reservekicker Fabian Blum, Stefan Rößler und Philipp Rüttgers nominiert. „Das ist ein kleines Dankeschön dafür, dass die 2. Mannschaft in der ersten Runde angetreten ist und gewonnen hat. Ich nehme die Jungs nicht nur mit, um den Kader zu vergrößern. Sie sind echte Alternativen.“

Obwohl der SSV in der Außenseiterrolle ist, wird Reisewitz die grundsätzliche Ausrichtung nicht über den Haufen werfen. „Es ergibt keinen Sinn, Beton anzurühren, zumal das nicht unserer Philosophie entspricht. Sicherlich werden wir ein bisschen tiefer stehen, aber wir wollen versuchen, unsere spielerischen Fähigkeiten einzubringen. Wir sind in der Lage, einen Mittelrheinligisten zu ärgern“, erinnert er an die knappen Pokal-Niederlagen gegen den TV Herkenrath in den Vorjahren.

Ob die grippegeschwächten Julian Opitz und Robin Brummenbaum einsatzfähig sind, entscheidet sich kurzfristig. Dabei behält Reisewitz im Blick, dass am Wochenende das richtungsweisende Match gegen den Heiligenhauser SV auf dem Plan steht. „Der Fokus liegt auf Sonntag, wobei wir die Herausforderung gegen Bergisch Gladbach mit Freude angehen“, so der Trainer. Beide Teams sind für den FVM-Pokal qualifiziert.


Endspiel Frauen (Mittwoch, 3. Oktober/13 Uhr)

FV Wiehl – Blau-Weiß Biesfeld.

Das Wiehler Frauenteam fiebert einer Premiere entgegen. Zum ersten Mal überhaupt glückte der Sprung ins Endspiel - dank des Halbfinaltriumphs gegen den Biesfelder Ligakonkurrenten Eintracht Hohkeppel. „Einen Favoriten haben wir erlegt. Es wäre natürlich super, wenn wir das erneut schaffen würden“, sagt Trainer Dominique Hassel. Die Generalprobe wurde indes verpatzt: Bei Deutz 05 setzte es für den Landesliga-Vertreter eine 0:4-Niederlage - offenbar hatten die meisten das Finale bereits im Hinterkopf, was zulasten der Konzentration ging.

Hassel erwartet gegen den erfahrenen Mittelrheinligisten einen wachsameren Auftritt seiner Mädels und hat sich einen Matchplan zurechtgelegt. „Wir werden den Gegner früh stören, damit er sein Spiel nicht aufziehen kann. Wenn wir dann noch Kampf und Leidenschaft in die Waagschale legen, können wir etwas reißen“, ist der Übungsleiter überzeugt. Verzichten muss er auf Anna Simon (Kreuzbandriss), Jennifer Extremera Fernandez (Bruch des Sprunggelenks) sowie Lisa Bürger (Bronchitis).

Am Vorabend findet übrigens eine vereinsinterne Feier statt. Hassel hat Vorkehrungen getroffen, damit seine Spielerinnen am nächsten Tag topfit sind. „Striktes Alkoholverbot und Zapfenstreich um 23:30 Uhr“, führt der Trainer ausnahmsweise ein strenges Regiment. Laut Gerhard Dittich vom Kreisspielausschuss hat lediglich der Finalgewinner den Pokal-Startplatz auf FVM-Ebene sicher.           




Spiel um Platz drei Herren (Mittwoch, 3. Oktober/11 Uhr)

SV Frielingsdorf – Union Rösrath.

Für den SV Frielingsdorf ist das kleine Finale keine lästige Pflicht, obwohl die Equipe von Spielertrainer Dennis Lüdenbach als gegenwärtiges Bezirksliga-Kellerkind vermeintlich andere Sorgen hat. Mit einem Erfolg gegen den A-Ligisten Union Rösrath könnte der SVF zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Ticket für den Verbandscup lösen und Selbstvertrauen für den Gemeinde-Clasico am Sonntag gegen den TuS Lindlar tanken. „Ich hoffe, dass wir befreiter aufspielen als in der Liga. Die Mannschaft nimmt den Pokal sehr ernst und will weiterkommen“, sagt Lüdenbach.

Gegen den ebenfalls krisengeplagten Gegner, der im bergischen Oberhaus den vorletzten Platz belegt, rechnet Lüdenbach mit einem wettbewerbstypischen Duell. „Wir kennen das ja aus eigener Erfahrung. Wenn man gegen einen höherklassigen Gegner antritt, ist man ganz besonders motiviert. Das wird ein klassisches Pokalspiel.“ Etienne Parmentier, Jonas Dietz und Frederic Beckmann fehlen. Niklas Grumann verletzte sich bei der Partie gegen Hürth II (1:1) an der Leiste und wird wahrscheinlich geschont.