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Expansion in der Heimat

ls; 28. Sep 2018, 14:15 Uhr
Bilder: Leif Schmittgen --- Roland Lenzing (v. li.), Philipp Engl, Dietmar Persian und Mathias Stendtke stellten heute Morgen gemeinsam die Erweiterungspläne vor.
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Expansion in der Heimat

ls; 28. Sep 2018, 14:15 Uhr
Hückeswagen – Die Firma PFLITSCH übernimmt ab Januar das Betriebsgelände des Automobilzulieferers MAGNA in Winterhagen.
Von Leif Schmittgen

Frühestens am 2. Januar 2019 werden auf dem Gelände des Automobilzulieferers MAGNA neue Fahnen wehen. Das alt eingesessene Hückeswagener Unternehmen PFLITISCH wird Teile der Produktion aus dem Ortszentrum in das Industriegebiet Winterhagen verlegen. Denn die Firma Pflitsch wird das Werk an der Georg-Schaeffler-Straße übernehmen. Damit wird für die beiden Geschäftsführer Roland Lenzing und Mathias Stendtke der langgehegte Wunsch erfüllt, in der Heimatkommune, wo das Unternehmen vor 99 Jahren gegründet wurde,  zu expandieren.


[Noch bis zum Jahresende wehen die Fahnen der Firma MAGNA auf dem Werksgelände,...]

Der Kauf ist Teil von einem langfristig angelegten Plan, zur Erweiterung des Unternehmens: Bis 2025 soll der Umsatz bis auf 80 Millionen Euro gesteigert werden, deswegen muss die Produktion erhöht werden. Deshalb hat man seit einigen Jahren Expansionspläne in der Tasche. Am Hauptsitz an der Ernst-Pflitsch-Straße ist keine räumliche Erweiterung mehr möglich. Vor anderthalb Jahren, als die Werksschließung von MAGNA bekannt wurde, hatte man durch eine Mitarbeiterin, die für beide Unternehmen tätig war, Kontakte geknüpft und Vertreter der Stadt mit in die Pläne zum Kauf einbezogen.

„Nach Untersuchungen der Gebäudestruktur  und die Einschätzung der Lage haben wir schließlich am vergangenen Freitag den Kaufvertrag unterschrieben“, sagte Lenzing heute Morgen während  der Vorstellung der Pläne.  Es sind Gesamtinvestitionen im „zweistelligen Millionenbereich“ getätigt worden, über die Höhe des Kaufpreises vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Eine halbe Millionen Euro sollen für die Umzugskosten und die neue Einrichtung der neuen, 1300 Quadratmeter großen Büroflächen in dem 2000 eröffneten Gebäude ausgegeben werden.

Auf den 7.000 Quadratmetern Fertigungsfläche sollen modernste Maschinen für die Fertigung von Kabelkanälen zum Einsatz kommen. Die Kabelverschraubungen werden weiterhin am Hauptstandort produziert. Rund 100 der knapp 300 Beschäftigten werden dann frühestens ab Januar am neuen Standort ihre Arbeit aufnehmen. „Wir haben eine neue Maschine bestellt, die Lieferzeit kann aber bis zu einem Jahr dauern“, sagte Mathias Stendtke. Davon sei abhängig, wann der Startschuss im neuen Werk fällt.

 

Bis Ende Dezember sind noch etwa 250 Mitarbeiter bei der Firma MAGNA am Standort beschäftigt, denen zum Jahresende gekündigt wurde. Für sie wurde ein Sozialplan ausgearbeitet. Vier werden allerdings künftig bei der Firma PFLITSCH einen Arbeitsplatz haben. „Wir mussten uns für die Werksschließung entscheiden, weil wir mit der Produktion wettbewerbsfähig bleiben wollen“, erklärte Philipp Engl von der Firma MAGNA. Zubehörteile für Bremskraftverstärker werden künftig in Bulgarien gefertigt. Der Preisverfall für das Produkt und die zunehmende Konkurrenz, besonders aus Fernost, hatten diesen Schritt laut Engl nötig gemacht.


[...ab Januar 2019 ausschließlich die Flagge des Hückeswagener Traditionsunternehmens PFLITSCH.]

Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian hatte mit einem weinenden (Werksschließung) und einem lachenden (Expansion) Auge am morgendlichen Treffen teilgenommen, wobei für ihn das Positive überwog: „Heute ist ein großer Tag für Hückeswagen“, sagte er.

Er freut sich, dass das Traditionsunternehmen in der Stadt bleibt und wirtschaftlich weiter wächst. Und Platz zum „Wachsen“ hat man am neuen Standort auch in Zukunft, denn es stehen insgesamt 52.000 Quadratmeter Grundstücksfläche für mögliche Bauvorhaben zur Verfügung. Auch die Zahl der Beschäftigten soll kontinuierlich weiter steigen.


[1.300 Quadratmeter Bürofläche stehen zur Verfügung.]
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