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Diesmal in der Schlussphase die Nerven behalten

db; 27. Sep 2018, 20:45 Uhr
Bilder und Video: Michael Kleinjung --- Mit neun Toren bester Schütze beim VfL: Pouya Norouzi.
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Diesmal in der Schlussphase die Nerven behalten

db; 27. Sep 2018, 20:45 Uhr
Gummersbach – In einem packenden Spiel ringt der VfL die Gäste aus Leipzig nieder– 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Daniel Beer

Mit einer im Angriff sehr guten und kämpferisch starken Leistung hat der VfL Gummersbach vor heimischem Publikum den zweiten Saisonsieg gefeiert. Die 2.644 Zuschauer in der SCHWALBE arena erlebten eine wilde Achterbahnfahrt, in der Gummersbach zunächst die bessere Figur machte, zwischenzeitlich in alte Muster zurückfiel, zum Schluss aber noch einmal alle Kräfte bündelte und verdient als Sieger vom Feld ging. „Heute bin ich stolz auf die Mannschaft“, sagte VfL-Trainer Denis Bahtijarević, der den Schlüssel zum Sieg ebenfalls im Angriff und der kämpferischen Leistung sah. „In der Abwehr hatten wir Probleme, aber wir haben immer versucht, das wieder in den Griff zu bekommen.“

VfL Gummersbach – SC DHfK Leipzig 30:28 (15:15). 




[Ivan Martinovic traf vierfach aus dem Feld und verwandelte alle vier Siebenmeter]

Das Spiel begann aus Sicht des VfL Gummersbach vielversprechend – nach rund fünf Minuten hatten die Gäste aus Leipzig erst einen Treffer verbuchen können, während beim VfL Pouya Norouzi, Moritz Preuss und Ivan Martinovic einnetzen konnten. In der Folge blieben die Hausherren im Angriff zwar treffsicher, der Gast konnte aber durch zu leichte Tore immer in Schlagdistanz bleiben. Norouzi traf schließlich zum 10:7 und Leipzigs Trainer Andre Haber rief seine Mannen zusammen. Gummersbach blieb jedoch zunächst spielbestimmend und konnte die Führung auf vier Tore ausbauen. Dann ein wieder einmal unerklärlicher Bruch im Spiel: Der VfL leistete sich vermehrt Fehler im Angriff und scheiterte wiederholt am Torwart der Gäste, die ihrerseits drei Minuten vor der Halbzeit zum 14:14-Ausgleich treffen konnten. Nach Toren von Florian Baumgärtner und Frank Semper ging es schließlich mit einem für den VfL unnötigen 15:15-Uentschieden in die Pause.



In der zweiten Halbzeit konnten die Leipziger mit dem ersten Angriff erstmalig in Führung gehen. Der VfL konnte durch Moritz Preuss antworten und nach einem Fehlwurf der Gäste durch Tobias Schröter die Führung zurückerobern. Allerdings war auch das wieder nur von kurzer Dauer und Philipp Weber sowie Niclas Pieczkowski stellten auf 18:20 für Leipzig. Beim Spielstand von 21:24 rund 18 Minuten vor Schluss war die Stimmung in der Halle dann bereits gedrückt, aber Gummersbach kämpfte sich heran, auch weil der ansonsten weitgehend glücklose Matthias Puhle jetzt einige Paraden verbuchen konnte. Norouzi und zweimal Martinovic per Siebenmeter sorgten für das 24:24 und dafür, dass die Kulisse in der SCHWALBE arena wieder voll da war.


[Luis Villgrattner und Florian Baumgärtner (rechts) waren in der Endphase der Partie zur Stelle.]

Nach einer Auszeit von Leipzig setzte Patrick Wiesmach Larsen einen Siebenmeter an den Pfosten und Tobias Schröter konnte zehn Minuten vor Schluss für die erneute VfL-Führung sorgen – 25:24. Wenig später warf Leipzigs Larsen aus spitzem Winkel am Tor vorbei und im Gegenzug konnte Martinovic das 27:25 erzielen. Bei noch fünf Minuten blieb Norouzi mit seinem Wurf in der Leipziger Deckung hängen und die Gäste konnten verkürzen.

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Nach einem Fehlpass des VfL war der frisch eingewechselte Ex-Gummersbacher Raul Santos allein unterwegs in Richtung Ausgleich, setzte den Ball aber übermotiviert an die Latte und verletzte sich bei der Aktion. Ein Gewaltwurf von Martinovic aus dem Rückraum zum 29:27 und der anschließende Ballverlust von Leipzig sorgten dann endgültig für Erleichterung bei Spielern, Verantwortlichen und Fans.


[Auf der Tribüne jubelte unter anderem der ehemalige VfLer und heutige Sportschau-Moderator Alexander Bommes mit. "Endlich hat es terminlich geklappt und ich bin nach 15 Jahren wieder hier", freute sich Bommes über den Besuch in der neuen Halle. "Die wurde ja schon zu meiner Zeit Anfang der 2000er Jahre versprochen."] 

Sportdirektor Christoph Schindler sagte nach dem Spiel: „Wir waren die kämpferisch bessere Mannschaft. Das sind die Tugenden, die wir hier in Gummersbach sehen wollen. Heute haben alle Spieler ihre Leistung abgerufen.“ Ein Sonderlob verdienten sich Luis Villgrattner und Florian Baumgärtner, die als Einwechselspieler ihren Beitrag leisteten. „In den wichtigen Phasen haben sie den nötigen Schwung reingebracht“, so Schindler. Bei den Gästen überwog freilich die Enttäuschung. Trainer Andre Haber: „Es war wie erwartet ein umkämpftes Spiel über 60 Minuten. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und in der zweiten Halbzeit müssen wir das Spiel bei drei Toren Vorsprung in den Griff bekommen. Wir haben zu wellenförmig gespielt.“

VfL Gummersbach: Puhle, Lichtlein; Norouzi (9), Martinovic (8/4), Vukovic (4), Preuss (3), Schröter (2), Baumgärtner (2), Sommer (1), Villgrattner (1).

Leipzig: Villadsen, Guretzky; Semper (10), Weber (6), Larsen (4), Pieczkowski (3), Binder (2), Janke (1), Milosevic (1), Szeles (1).  
           
Schiedsrichter: Marcus Hurst/Mirko Krag

Zuschauer: 2.644

Siebenmeter: 4/4  - 1/3 (Martinovic perfekt – Larsen scheitert an Puhle und am den Pfosten)

Zeitstrafen: 4:6 (Vukovic, Schröter – Roscheck, Janke, Semper)

Spielfilm: 1 Hz. 1:0, 3:1, 6:4; 10:7, 13:9, 14:14, 15:15; 2 Hz. 15:16, 18:18, 21:24, 25:24, 27:25, 30:28.

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