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Im Drogenrausch 39-Jährige totgeprügelt

nh; 27. Sep 2018, 16:25 Uhr
Archivbild --- Ein 24-jähriger Mann aus Waldbröl muss sich ab dem 8. Oktober vor dem Landgericht Bonn verantworten. Ihm wird vorgeworfen, am 1. Weihnachtsfeiertag 2017 eine 39-jährige Frau totgeprügelt zu haben.
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Im Drogenrausch 39-Jährige totgeprügelt

nh; 27. Sep 2018, 16:25 Uhr
Oberberg - Am 1. Weihnachtsfeiertag 2017 soll ein 24-jähriger Waldbröler eine 39-jährige Frau aus Denklingen mit Schlägen und Tritten gegen den Kopf getötet haben - Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Totschlags.
Von Nils Hühn

Ein damals 23-Jähriger ohne festen Wohnsitz soll Weihnachten 2017 mit einer 39-jährigen Bekannten in Reichshof-Denklingen gefeiert haben. Im Laufe der Feier ist es zu Auseinandersetzungen gekommen, indessen Folge der Mann aus Waldbröl die Frau getötet haben soll (OA berichtete). Die Staatsanwaltschaft wirft dem mittlerweile 24-Jährigen Totschlag vor. Allerdings soll der Mann bei der Tat erheblich unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol gestanden haben, weswegen er wahrscheinlich nur vermindert schuldfähig ist. Am 8. Oktober ist am Landgericht Bonn Prozessauftakt.

Folgendes ist bislang bekannt: In der Nacht von Heiligabend 2017 auf den 1. Weihnachtsfeiertag kam es im Haus der Getöteten zu Tumulten, wie Anwohner berichteten. Der damals 23-Jährige wurde anschließend blutverschmiert und mit nacktem Oberkörper von einem Autofahrer in der Nähe des Hauses gesehen. Der Fahrzeuglenker wollte die in seinen Augen hilflose Person mitnehmen, aber als sich der Mann aus dem Auto heraus übergab, musste er wieder aussteigen. Der Fahrer filmte den Verdächtigen und informierte die Polizei. Auch eine Überwachungskamera nahm den 23-Jährigen in Tatortnähe auf.

Gegen 3 Uhr entdeckten Polizisten den Mann und nahmen ihn mit auf die Polizeiwache nach Waldbröl. Zunächst dachten die Beamten, dass es sich um das Blut des 23-Jährigen handelte. Doch als sechs Stunden später um 9:15 Uhr die Leiche der 39-Jährigen entdeckt wurde, wurde der Polizei schnell klar, dass der Fall anders zu bewerten sei. Ein Nachbarskind hatte die Leiche im Hauseingang entdeckt und Erwachsene gerufen. Die verständigten Polizei und Notarzt, der nur noch den Tod der Frau feststellen konnte. Am 2. Weihnachtsfeiertag wurde der 23-Jährige dem Haftrichter in Waldbröl vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Dort sitzt der mittlerweile 24-Jährige immer noch.

Die Ermittlungen der Kölner Mordkommission und der Staatsanwaltschaft Bonn haben ergeben, dass der Angeklagte zum Tatzeitpunkt erheblich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand. Wie ein Sprecher des Landgerichts Bonn mitteilte, konnte man Amphetamine, Cannabis und Alkohol nachweisen. Der Waldbröler ist der Polizei einschlägig bekannt und musste sich schon mehrfach wegen Körperverletzungsdelikten verantworten.

Die weiteren Ermittlungsdetails zum Tathergang sind schockierend. Demnach schlug der Mann der 39-Jährigen zunächst mit der Faust ins Gesicht und würgte sie anschließend. Später schlug er wieder mit den Fäusten, in denen er Kieselsteine hatte, gegen den Kopf und trat mehrfach gegen den Schädel seines Opfers. „Der Kopf wurde regelrecht zertrümmert“, so der Sprecher des Landgerichts. Die Frau verblutete. In welcher Beziehung Opfer und Täter standen, ist noch nicht geklärt. Gegenstand des Prozesses ist zudem, in welchem Maße der Angeklagte zum Tatzeitpunkt schuldfähig war. Die Frau aus Denklingen hinterließ zwei Söhne unter 14 Jahren.

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