Gummersbach – Der VfL Gummersbach muss am kommenden Donnerstag versuchen, in Melsungen eine bessere Leistung als gegen Magdeburg zu zeigen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Bernd Vorländer

Der Schock sitzt auch Denis Bahtijarevic noch in den Knochen. Der Sonntag – das muss man so deutlich sagen – war blau-weißer Handball zum Abgewöhnen. Gegen Magdeburg stimmte bei den Spielern des VfL Gummersbach vieles nicht. Vor allem mangelte es an Leidenschaft und der Überzeugung, dem großen Favoriten ein Bein stellen zu können. „Meine Mannschaft hat nicht an sich geglaubt. Und das müssen wir schnell ändern. Ohne Kampf gewinnst du in der Bundesliga kein Spiel“, nimmt der Trainer des oberbergischen Traditionsvereins aus der Kreisstadt kein Blatt vor den Mund. Bahtijarevic schaut nach vorne, ist eigentlich froh, dass sein Team bereits am kommenden Donnerstag (20.9, 19 Uhr) zeigen kann, dass es auch auswärts mehr draufhat. „Wir haben in Melsungen nichts zu verlieren, können frei aufspielen, weil die Gastgeber favorisiert sind.“


Der Start verlief für die Nordhessen alles andere als gelungen, der Motor der Rothemden stotterte deutlich, gegen die Rhein Neckar Löwen war die Niederlage einkalkuliert, doch gegen die starken Magdeburger hatte man sich gerade zuhause mehr ausgerechnet. Jetzt folgten aber zwei Siege im Hessen-Derby gegen Wetzlar und gegen Leipzig. Und gegen den VfL will das Team von MT-Trainer Heiko Grimm das Punktekonto auf 8:4 ausbauen, um den Kontakt zu den Spitzenplätzen nicht abreißen zu lassen. Dabei liest sich die Mannschaftsaufstellung von Melsungen wie das „Who is Who“ des deutschen Handballs. Julius Kühn haben die meisten VfL-Fans noch aufgrund seiner Wurfkraft in guter Erinnerung, auf Linksaußen duellieren sich die Nationalspieler Michael Allendorf und Yves Kunkel, Rechtsaußen ist mit Tobias Reichmann ein weiterer Nationalspieler am Ball. Hinzu kommen Abwehrspezialist Finn Lemke und der brandgefährliche Mittelmann Domagoj Pavlovic. Melsungen ist sicherlich ein Kandidat für das erste Tabellendrittel.



Aufgrund der Schwere der Aufgabe appelliert Bahtijarevic an seine Spieler: „Wir müssen unbedingt unser Spielkonzept durchziehen und in der Deckung mit Leidenschaft zu Sache gehen.“ In den Trainingseinheiten nach dem Magdeburg-Spiel hat er seinen Akteuren in Videosequenzen die Fehler aufgezeigt. Um etwa noch mehr Kapital aus der Schnelligkeit von Pouya Norouzi schlagen zu können, bedürfe es eines breit angelegten Spiels, so der VfL-Trainer. Dies sei jedoch nur mit einer ausgeprägten Spiel-Disziplin zu erreichen. Der Donnerstag wird zeigen, ob sich der VfL von der deftigen Abreibung gegen Magdeburg erholt hat und sich besser aus der Affäre ziehen kann.