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Ein Punkt für die Moral

lo; 16. Sep 2018, 18:45 Uhr
Bilder: Björn Loos --- Zudi Hajredini, der zum ersten Mal von Beginn spielte und eine ordentliche Leistung zeigte, im Kopfballduell mit dem Windecker Hodaka Ogawa.
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Ein Punkt für die Moral

lo; 16. Sep 2018, 18:45 Uhr
Oberberg - Wiehl ringt Windeck durch ein spätes Elfmetertor ein Remis ab - Nümbrecht feiert schmeichelhaften Sieg - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – TSV Germania Windeck 1:1 (0:1).

Dank eines von Michael Möller verwandelten Foulelfmeters holte der FV Wiehl auf den letzten Drücker seinen ersten Punkt in dieser Saison. „Natürlich ist ein Unentschieden in unserer Situation zu wenig, aber wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Die Mannschaft hat Moral bewiesen und gezeigt, dass sie es besser machen wollte, als in den vergangenen Wochen“, sagte Trainer Jan Kordt. Die bislang verlustpunktfreien und gegentorlosen Windecker stifteten zu Beginn bei zwei Ecken für Verwirrung (2.), Hodaka Ogawa spitzelte einen langen Ball um Zentimeter am Pfosten vorbei (7.). Kurz darauf landete ein Kopfball von Riki Isobe neben dem Tor (9.).  

Von diesen guten Möglichkeiten offenbar wachgerüttelt, arbeiteten die Hausherren fortan konzentrierter und erlaubten den Minimalisten der Liga keine Offensivausflüge mehr. Nach einem Bilderbuch-Konter über mehrere Stationen köpfte Zudi Hajredini das Leder aus kurzer Distanz an den Innenpfosten, der Ex-Wiehler im Germania-Gehäuse, Matteo Tessarolo, parierte einen Schuss von Ozan Taskiran mit dem Fuß (24.). Ansonsten spielte sich das Geschehen zwischen den  Strafräumen ab, beide Mannschaften verzichteten auf Pressing und waren um Ordnung bemüht.

In der 39. Minute gingen die Gäste in Führung – zu diesem Zeitpunkt überraschend: Ryo Kato nahm sich aus 30 Metern Entfernung ein Herz und fackelte die Kugel mittig unters Tordach. Kordt wollte seinem Schlussmann David Jäckel nicht den schwarzen Peter zuschieben: „Der war aus meiner Sicht schwer zu halten. Wir sind in dem Moment nicht rausgerückt und waren zu passiv.“


[Ozan Taskiran war häufig mit Defensivaufgaben beschäftigt.]

Bekanntlich ist es höchst schwierig, die TSV-Defensivstrategen zu knacken, wenn sie einmal vorne liegen. Dennoch zeigten sich die FV-Kicker nicht demoralisiert. Jäckel verhinderte nach einem Konter das 0:2 (63.), ehe Kerem Kargin abgeblockt wurde und Jan Peters an Tessarolo scheiterte (65., 66.). Der Joker war dann auch entscheidend am Ausgleich beteiligt. Peters sank nach einem Zweikampf in der Box zu Boden und der Schiri zeigte auf den Punkt. „Den muss man nicht pfeifen. Da hatten wir einfach mal das nötige Glück“, so Kordt. Möller brachte Windeck den ersten Gegentreffer in dieser Spielzeit bei – und sorgte für ein gerechtes Remis.                    

Tore
0:1 Ryo Kato (39.), 1:1 Michael Möller (88. Foulelfmeter).

FV Wiehl
David Jäckel; Radion Miller (72. Davin Dresbach), Alexander Tomm, Jonathan Noß, Waldemar Kilb, Vinzent Stoffel, Kerem Kargin, Ozan Taskiran (54. Michael Möller), Kevin Derksen, Luca Dwertmann (63. Jan Peters), Zudi Hajredini.


FV Bad Honnef - SSV Homburg-Nümbrecht 0:1 (0:1).

Dass sich der SSV Homburg-Nümbrecht mit drei Zählern auf die Heimfahrt begeben konnte, war auch einer großen Portion Dusel zu verdanken. Die Gastgeber waren vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit das überlegene Team, schlugen jedoch aus ihrer Dominanz auf dem Naturrasen im Stadion Menzenberger kein Kapital. „Bad Honnef hatte nach der Pause 70 Prozent Ballbesitz und wir haben es nicht geschafft, für Entlastung zu sorgen“, atmete SSV-Coach Torsten Reisewitz nach dem hart erkämpften Erfolg bei seinem früheren Verein durch. Vorteilhaft für die Nümbrechter war, dass der Gegner vor dem Tor sehr kompliziert agierte. „Sie sind in Schönheit gestorben“, betonte Reisewitz.


[Drei Windecker versuchen Zudi Hajredini am Abschluss zu hindern.]

Sogar die Chance, vom Elfmeterpunkt auszugleichen, ließen die Badestädter liegen. Julian Opitz hatte im Sechzehner eine wuchtige Flanke an die Hand bekommen, der Referee wertete dies als strafbares Vergehen. „Ich habe diese Entscheidung nicht verstanden“, sprach Reisewitz von einem äußerst fragwürdigen Pfiff. Christian Salmen erwies sich als Notfallhelfer und hielt den Strafstoß von FV-Kapitän Kevin Leisch.

Das Tor des Tages hatte Tom Barth erzielt, der wegen einer Knieverletzung auf der Bank saß, dann aber für den angeschlagenen Kilian Seinsche früh in die Bresche sprang - und wie! Nach einer Kombination über Christian Rüttgers und Mike Großberndt traf Barth mit seiner ersten Ballberührung zum 0:1. Danach überstanden die Gäste viele bange Momente schadlos, bevor sie in der Schlussphase eine Vielzahl von Kontereinladungen verschenkten. Maximilian Sackner, Dennis Kania, Jonas Henscheid, Felix Jäger und Barth verpassten ein deutlicheres Resultat.

„Vom Spielverlauf her war der Sieg glücklich“, bilanzierte Reisewitz, der gleich wieder den Mahner gab. „Wir haben jetzt neun Punkte. Darüber freuen wir uns. Aber mit der Entwicklung insgesamt können wir nicht zufrieden sein, auch wenn ich heute viele Umstellungen vornehmen musste.“ Unter anderem war Kapitän Julian Schwarz kurzfristig ausgefallen.            

Tore
0:1 Tom Barth (25. Mike Großberndt).

Besonderes Vorkommnis
Nümbrechts Christian Salmen pariert einen Handelfmeter (70.).

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Dennis Kania, Julian Opitz, Jan Luca Krämer, Philipp Wirsing, Ricardo Bauerfeind, Christian Rüttgers, Jonas Henscheid, Kilian Seinsche (24. Tom Barth), Mike Großberndt (72. Maximilian Sackner), Robin Brummenbaum (80. Felix Jäger).

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