Archiv

Nümbrecht bricht den Derbyfluch

lo; 29. Jul 2018, 21:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung, Christian Melzer (1,2, Galerie 1 bis 4) --- Nümbrecht bejubelt den Turniersieg.
ARCHIV

Nümbrecht bricht den Derbyfluch

lo; 29. Jul 2018, 21:00 Uhr
Oberberg - Der 'Pott' wechselt von Wiehl nach Nümbrecht: SSV gewinnt Endspiel des Homburger Sparkassen-Cups gegen den Titelverteidiger mit 2:1 - Bielstein wird Dritter - Großes Lob für Ausrichter Drabenderhöhe (AKTUALISIERT).
Die üblichen Verdächtigen standen im Finale, diesmal hatte der SSV Homburg-Nümbrecht das bessere Ende für sich. Die Equipe von Coach Torsten Reisewitz setzte sich bei der elften Auflage des Homburger Sparkassen-Cups in Drabenderhöhe mit 2:1 gegen den Landesligarivalen FV Wiehl durch. 1.000 € war dieser Erfolg wert, die FV-Kicker erhielten 750 € für die Mannschaftskasse.

Der Sparkassen-Vorsitzende Hartmut Schmidt war mit der Turnierwoche äußerst zufrieden. Als der HSC letztmals in Drabenderhöhe stattfand, herrschte fast durchgehend regnerisches Wetter. In diesem Jahr verwöhnte Petrus die insgesamt über 2.000 Besucher, die sich in den vergangenen acht Tagen auf dem Sportplatz einfanden, mit Sonne pur. Lediglich am Samstag war ein Gewitter durchgezogen.


[Maximilian Sackner, Neuzugang des SSV Homburg-Nümbrecht, sicherte sich mit vier Turniertreffern die Torjägerkanone. Geehrt wurde er von Jürgen Rogowski, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, sowie den Vorständen Thomas Roß  und Hartmut Schmidt (v.li.).]

„Wir hatten eine tolle Fußballwoche, begünstigt von fast schon zu warmem Wetter“, erklärte Schmidt, der den Verantwortlichen eine glatte „Eins“ für die Organisation ausstellte. „Das hat wunderbar funktioniert“, so Schmidt in Richtung der Macher, die auf viele fleißige Helfer zurückgreifen konnten. Auch die Mitglieder anderer Ortsvereine packten kräftig mit an.

BV 09-Abteilungsleiter Kurt Berger und sein Stellvertreter Daniel Noss bedankten sich ihrerseits bei der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, nicht zuletzt wegen der Unterstützung beim Traditionscup mit den Alte Herren-Auswahlteams aus Nümbrecht und Wiehl sowie den Traditionskickern des 1. FC Köln. Dieser neu geschaffene Wettbewerb war auf großen Anklang gestoßen.


[Jonas Henscheid (re.), hier gegen Wiehls Kapitän Waldemar Kilb, traf zum 2:0.]

Finale

FV Wiehl – SSV Homburg-Nümbrecht 1:2 (0:2).

Das Endspiel um den Homburger Sparkassen-Cup lieferte zunächst schwer verdauliche Kost. Beide Teams agierten mit gebremstem Schaum und in der Defensive stabil. Die einzige vorzeigbare Strafraumszene produzierte der Titelverteidiger: Nach einer Flanke von Simon Weber kam Christopher Lieblang frei zum Kopfball. Das Leder ging allerdings einen Meter über den Kasten (14.). Fast schon bezeichnend, dass die Führung des SSV einer Standardsituation entsprang. Tom Barth schlug eine Ecke auf das Haupt von Jan Luca Krämer, für den sich offenbar niemand zuständig fühlte. Keeper David Jäckel war machtlos.

Eine Minute später klingelte es erneut im Kasten des FV Wiehl. Weber leistete sich einen unnötigen Ballverlust. Nutznießer Mike Großberndt bediente den mitgelaufenen Jonas Henscheid, der zum 2:0 einschob - Nümbrecht zeigte sich in punkto Chancenverwertung höchst effektiv. Dem vermeintlichen Abschlusstreffer durch Jared Jörgens, der nach einem Eckstoß von Michael Möller erfolgreich war (45.), verweigerte Schiedsrichter Riza Tokmak die Anerkennung, weil er zuvor ein Foul gesehen hatte. Die Wiehler protestierten lautstark gegen diese Entscheidung.


Zu Beginn des zweiten Durchgangs verzog Lieblang aus aussichtsreicher Position (51.), bevor sich dem SSV einige Kontergelegenheiten boten, die jedoch schlecht ausgespielt wurden. Daniel Kelm und Dennis Kania produzierten Kullerbälle (52., 55.), der herausgeeilte Jäckel rettete vor Henscheid (74.) und Maximilian Sackner nahm das Spielgerät mit vollem Risiko, jagte die Kugel aber in den Fangzaun (75.).

In der Endphase wurde es noch einmal spannend, da Jörgens mit einem sehenswerten „Strich“ aus 25 Metern Entfernung verkürzte, doch Nümbrecht schaukelte den knappen Vorsprung vor rund 600 Zaungästen über die Zeit – und brach damit den seit zwei Jahren andauernden Derbyfluch. Zuletzt hatten die Blau-Gelben im HSC-Finale 2016 gegen Wiehl gewonnen.


[Die beiden Nümbrechter Tore im Bild.]

„Der Sieg war aus meiner Sicht nicht unverdient“, erklärte SSV-Coach Torsten Reisewitz. Der Doppelschlag zum 2:0 sei zu diesem Zeitpunkt wichtig gewesen. „Ich denke, dass wir danach die bessere Mannschaft waren. Später ging bei uns der Spielrhythmus ein wenig verloren, weil wir sieben Mal gewechselt haben und ein paar von den Jungs auf ungewohnten Positionen spielen mussten. Leider haben wir unsere Konter nicht genutzt.“

„Im Prinzip war es für mich nur ein weiteres Testspiel“, sah FV-Trainer Jan Kordt die Niederlage im Prestigeduell gelassen. „Wenn wir in der Ordnung stehen, sind wir schwer zu knacken, aber uns unterlaufen nach wie vor zu viele Fehler. Beim 0:1 stimmte die Zuordnung nicht und beim zweiten Gegentreffer hat Simon Weber den Ball verloren. Aber kein Vorwurf an ihn, das kann passieren. Gerade die jungen Leute brauchen solche Spiele, um sich weiterzuentwickeln.“    

Tore
0:1 Jan Luca Krämer (39. Tom Barth), 0:2 Jonas Henscheid (40. Mike Großberndt), 1:2 Jared Jörgens (82.).


Spiel um Platz drei

BV 09 Drabenderhöhe – BSV Bielstein 6:7 nach Elfmeterschießen (2:2, 0:2).


[Nico Nördtling gehörte zu den erfolgreichen Bielsteiner Elfmeterschützen.]

Bereits 2017 hatten Drabenderhöhe und Bielstein im „kleinen“ Finale die Klingen gekreuzt, seinerzeit behielt der BV 09 im Elfmeterschießen die Oberhand. Ein Jahr später war der BSV Bielstein der glückliche Sieger, nachdem die Höher Jan Dahlhauser und Tim Amser ihre Versuche nicht im Tor unterbringen konnten. Aufseiten des Kreisliga B-Aufsteigers war lediglich Leandro Del Giudice gescheitert. „Der dritte Platz ist ein sehr schönes Bild für den BSV. Wir freuen uns, dass wir uns nach dem 0:10 gegen Nümbrecht im Halbfinale deutlich gesteigert haben“, sagte Co-Trainer Georgios Xanthoulis nach dem erstmaligen Erreichen des HSC-Podiums.  

Gegen den späteren Gewinner des Cups war Bielstein mit einer Not-Elf angetreten, weil viele Kicker auf zwei anderen Hochzeiten tanzten - sowohl Torwarttrainer Florian Last als auch Spieler Maurizio Ragusa waren gestern in den Hafen der Ehe eingelaufen. Die Feierlichkeiten steckten dem einen oder anderen noch in den Knochen, doch der BSV lag durch die Treffer von David Kaune und Patrick Weßel verdient in Front. Die Drabenderhöher, die bei der 1:2-Halbfinalpleite gegen Wiehl jede Menge Körner gelassen hatten, kämpften sich aber zurück und konnten den Rückstand in der Schlussphase egalisieren. In der Strafstoß-Lotterie fehlte dann das nötige Quäntchen Glück.

Assistenzcoach Kevin Hampel war trotzdem hochzufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft. „Die Woche war einfach super. Die Jungs haben viel dazugelernt. Ich hoffe, dass es in der Saison so weitergeht“, lobte er insbesondere die Leistungen der jungen Akteure. Die Bielsteiner sahnten für den dritten 500 € ab, Drabenderhöhe bekam 400 €.                   

Tore
0:1 David Kaune (5.), 0:2 Patrick Weßel (15.), 1:2 Dennis Gerlach (50. Foulelfmeter), 2:2 Tim Poschner (54.).



[Tim Poschner mit dem 2:2 für Drabenderhöhe.]

Spiel um Platz fünf

TuS Homburg-Bröltal – VfR Marienhagen 3:0 (1:0).

Mühelos sicherte sich der THB den fünften Platz, die personell gebeutelten Marienhagener waren auf der letzten Rille unterwegs. Bröltal hatte in den 60 Minuten alles im Griff und gestattete dem VfR kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Lars Rohlender sorgte für die Führung, nach dem Seitenwechsel machte Jan Mortsiefer mit einem Doppelpack alles klar.        

Tore
1:0 Lars Rohlender (15.), 2:0 Jan Mortsiefer (45.), 3:0 Jan Mortsiefer (47.).  
WERBUNG