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Von Wuppertal nach Essen

lo; 12. Jul 2018, 12:25 Uhr
Bilder: Mit freundlicher Genehmigung von rot-blau.com.
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Von Wuppertal nach Essen

lo; 12. Jul 2018, 12:25 Uhr
Wipperfürth - Christoph Liehn ist seit März Trainer der A-Junioren von Schwarz-Weiß Essen - OA sprach mit dem Wipperfürther über seinen Abschied vom Wuppertaler SV und die neue Aufgabe im Herzen des Ruhrgebiets.
Der Wipperfürther Christoph Liehn hat im Spätwinter ein neues Kapitel in seiner Trainerlaufbahn aufgeschlagen - unfreiwillig, aber am Ende gewollt. Bekanntlich war der 30-Jährige beim Wuppertaler SV tätig. Als Assistent von Chefcoach Stefan Vollmerhausen betreute er die 1. Mannschaft des WSV, die in der Regionalliga West spielt. Kurz vor Weihnachten war alles in bester Ordnung, ehe Ligakonkurrent Viktoria Köln um Vollmerhausens Dienste warb und dieser auch Verhandlungen mit den Domstädtern führte. Der Wechsel kam letztlich nicht zustande und zunächst schien alles seinen gewohnten Gang zu nehmen.

„Stefan und ich sind sogar mit ins Trainingslager nach Valencia gefahren. Ich habe mich auf die Rückrunde gefreut. Wir hatten in der Winterpause einige Neuzugänge dazubekommen und eine gute Truppe zusammen“, schildert Liehn. Doch vor dem ersten Meisterschaftsmatch des Jahres 2018 kam es zum Knall. Der Vorstand entband Vollmerhausen von seinen Aufgaben. Liehn bat daraufhin um die Auflösung seines Vertrages.


„Ich hätte in Wuppertal weitermachen können, aber das kam für mich nicht infrage, allein aus Loyalität zu Stefan. Die Art und Weise, wie die Trennung gelaufen ist, war nicht okay“, sagt Liehn im Gespräch mit Oberberg-Aktuell. Wo sich eine Tür schließt, geht rasch eine andere auf - speziell im höherklassigen Fußball. Es dauerte nicht lange und die Verantwortlichen von Schwarz-Weiß Essen kontaktierten Liehn. Beim Traditionsklub war die Stelle des U19-Trainers frei geworden. Der B-Lizenz-Inhaber nahm das Angebot an.

Für die Essener A-Junioren stand der Kampf um den Klassenerhalt in der Niederrheinliga, der höchsten Verbandsspielklasse, auf dem Programm. Und Liehn räumt ein, dass die ersten Wochen ein Kraftakt waren. „Der Aufwand war höher, als ich gedacht habe. Ich musste viel im Bereich Disziplin und Einstellung arbeiten. Es hat ein wenig gedauert, bis es lief“, so der Trainer.

Am letzten Spieltag gelang dank eines 2:0-Erfolgs gegen den KFC Uerdingen der Sprung in die Qualifikationsrunde, wo die Liehn-Elf ungeschlagen und ohne Gegentor blieb, aber wegen der schlechteren Tordifferenz hinter dem TSV Meerbusch Zweiter wurde und deshalb ein Entscheidungsduell gegen den Kevelaerer SV bestreiten musste. Mit einem 1:0-Sieg sicherten sich die Mannen vom Uhlenkrug schließlich das Ticket für die Niederrheinliga.

Die Auftritte in der Relegation lassen Liehn mit Zuversicht auf die kommende Spielzeit schauen. „Das Team ist in der nächsten Saison gut besetzt. Unser Ziel ist, den direkten Klassenerhalt zu schaffen.“ Er fühlt sich beim Verein aus dem Essener Süden, der mit dem Gewinn des DFB-Pokals im Jahr 1959 seinen größten Erfolg feierte, wohl. Liehn: „Ich bin total zufrieden. Es macht großen Spaß und der Kontakt zu den anderen Trainern ist sehr positiv.“

Liehn lebt gegenwärtig noch in Wuppertal, möchte jedoch bald mit seiner Freundin nach Köln umziehen. Die Fahrten ins Ruhrgebiet seien kein Problem. „Ich bin das Kilometermachen ja gewohnt.“ Anfang August wird er mit seiner Mannschaft ein dreitätiges Trainingslager auf der Platzanlage seines Ex-Vereins DJK Wipperfeld abhalten. Ansonsten ist für Stippvisiten in der Heimat kaum Zeit vorhanden. Im Mai besuchte er die Heimpartie des B-Ligisten TV Klaswipper gegen den späteren Aufsteiger Union Rösrath - und brachte den Jungs vom Windberg offenbar Glück. Sie schlugen den Primus mit 4:1.
  
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