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Geteilte Meinungen nach der Online-Umstellung

ls; 28. Jun 2018, 16:00 Uhr
Bild: OBK
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Geteilte Meinungen nach der Online-Umstellung

ls; 28. Jun 2018, 16:00 Uhr
Oberberg – Gut eine Woche nach Einführung des neuen Reservierungssystems beim Straßenverkehrsamt sind die Mitarbeiter zufrieden – Unterschiedliche Reaktionen bei den Kunden. (AKTUALISIERT)
Von Leif Schmittgen

Seit vergangener Woche Montag ist beim Straßenverkehrsamt das neue Reservierungssystem in Betrieb. Nach anderthalb Wochen zieht Amtsleiter Ulrich Stahl ein erstes Fazit: „Die Mitarbeiter sind sehr zufrieden. Sie können die Anliegen der Kunden nun noch schneller bearbeiten und haben eine bessere Übersicht, was sie beim nächsten Kundenkontakt erwartet“, so Stahl. Auch der Tagesablauf sei für die Mitarbeiter nun besser planbar. „Früher wurde jeder Kunde, der bis zwölf Uhr eine Wartemarke auch noch bedient“, berichtet der Amtsleiter.   

Es habe dann teilweise bis zu einer Stunde nach der eigentlichen Schließung gedauert, bis auch der letzte Kunde bedient wurde. Besonders die Halbtagskräfte hätten ihren Tagesablauf dann oft umplanen müssen. Das sei nun nicht mehr so, freut sich Stahl über die gestiegene Zufriedenheit in der Belegschaft. Nun liefe alles „geordneter und entspannter“, keine hätte länger als 15 Minuten warten müssen, bis er an der Reihe war. An normalen Tagen habe es etwa 70 Reservierungen gegeben und am vergangenen Donnerstag, wo man ganztägig beim Amt vorstellig werden könnte, habe man etwa 170 Klienten empfangen.

 

Auf Kundenseite ist die Meinung dagegen zweigeteilt, so Stahl. Viele begrüßten das neue Onlinesystem, andere hätten aber wie verdutzt am Schalter gestanden und sich darüber gewundert, warum sie keine Wartemarke mehr hätten, ziehen können und sich geärgert. Oft folgte dann eine Beschwerde. „Und das, obwohl wir seit Monaten auf die geplante Umstellung hingewiesen haben“, zeigte der Amtsleiter Unverständnis dafür, dass an den ersten beiden Tagen noch „ahnungslose“ Klienten in der Gummersbacher Hauptstelle erschienen seien.

Aber auch für diejenigen, die ohne Reservierung erschienen waren, gab es in der Anfangszeit eine adäquate Lösung: Vier Schalter seien ständig besetzt, drei Mitarbeiter kümmerten sich um die Onlinetermine und ein weiterer um die sogenannten Spontankunden. Er bittet außerdem dem Kunden, die ihre Termine doch nicht wahrnehmen können, diese wieder zu stornieren. „Rund 20 Prozent sind in den ersten Tagen nicht erschienen“, weiß Stahl. Das schaffe dann Leerräume und mögliche andere Kunden kämen dann nicht zum Zuge. „So einfach, wie man einen Termin reserviert, kann dieser auch wieder storniert werden.  

Die entstandenen Lücken werden dann durch tagesaktuelle Kundenanfragen gefüllt“. Freie Termine werden nämlich täglich auf dem Onlineportal bereitgestellt und können so spontan vergeben werden. Für Kunden, die das Internet nicht nutzen können, gibt es die Möglichkeit, vor Ort einen Termin am sogenannten Onlineterminal zu reservieren. „Bei Schwierigkeiten mit der Bedienung steht während der ersten Wochen eine Mitarbeiterin helfend zur Seite“, berichtete der Amtsleiter. Er wies noch einmal darauf hin, dass bei Namens- und Adressänderungen sowie bei der Ausgabe von Kurzzeitkennzeichen keine Reservierung erforderlich sei. Auch Händler seien vom neuen System nicht betroffen.

Wie Kreissprecherin Jessica Schöler mitteilte, habe sich die Aussage von Amtsleiter Ulrich Stahl zur Zufriedenheit der Mitarbeiter nicht auf die derzeitige Arbeitssituation, sondern lediglich auf die Zufriedenheit mit dem Reservierungssystem bezogen. Aufgrund des hohen Kundenaufkommens in allen Bereichen, würden einige Mitarbeiter auch weiterhin Überstunden leisten.

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