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Zeit für Verabschiedungen

bv; 20. Jun 2018, 18:01 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Dr. Christian Dickschen (li.) und Uwe Stranz (re.) waren viele Jahre als Dezernenten in der Führungsmannschaft des Kreises tätig und wurden von Landrat Jochen Hagt bei ihrer letzten Kreistagssitzung verabschiedet.
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Zeit für Verabschiedungen

bv; 20. Jun 2018, 18:01 Uhr
Gummersbach - Beim Oberbergischen Kreis gehen mit Uwe Stranz und Dr. Christian Dickschen zwei langjährige Dezernatsleiter - Auch NRW-Justizminister Peter Biesenbach verabschiedet - Kreistag votiert einstimmig für Abschaltung belgischer Atomkraftwerke.
"Time to say goodbye", hieß es bei der heutigen Kreistagssitzung gleich für drei Männer, die viele Jahre im Fokus der Kreistagsarbeit standen. Mit Uwe Stranz geht der Planungsdezernent, der dieses Amt seit 2009 ausübte, jedoch bereits seit 1981 in Diensten des Kreises tätig war und als "kompetenter Ansprechpartner" bei Politik und Institutionen gefragt gewesen sei, so Landrat Jochen Hagt. Ebenfalls seine letzte Kreistagssitzung erlebte Dr. Christian Dickschen, der unter anderem für Rechtsamt, Straßenverkehrsamt und das Amt für Rettungsdienst zuständig war. Er war zunächst von 1986 bis 1991 in Gummersbach tätig, wechselte dann in Bundesbehörden und kehrte 2005 zum Kreis zurück. Auch Dickschen geht jetzt in den Ruhestand. Beide Dezernenten nahmen einen Blumenstrauß mit nach Hause.

Verabschiedet aus dem Kreistag wurde der frühere CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Biesenbach. Er war 18 Jahre lang Mitglied im Kreistag und machte keinen Hehl daraus, dass er gerne auch länger geblieben wäre. Bekanntlich hatte es politischen Streit darüber gegeben, ob Biesenbach als NRW-Justizminister auch Mitglied des Kreistags bleiben könne. "Wir haben zum Teil heftig gestritten, ich wäre gerne geblieben, mir fehlt das schon", so der CDU-Politiker.Verabschiedet wurde er mit dem Schwarzenberger Hochzeitstaler und einem Blumenstrauß.

Kreistag kurz und kompakt

● Einstimmig wandte sich der Kreistag gegen das Ansinnen des Hauptgeschäftsführers des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der empfohlen hatte, mit den unzähligen kommunalen Daten Geld zu verdienen. Kommunal erfasste Daten sollten nicht an private Dritte im Rahmen von Konzessionsmodellen veräußert werden, so der Kreistag auf Vorschlag der SPD. "Landsberg hat da im falschen Teich gefischt", meinte FDP-Fraktionschef Reinhold Müller.

● Auf Vorschlag der SPD positionierten sich die Kreistagsmitglieder deutlich gegen die belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel. Es seien "Katastrophen-Reaktoren", die sofort abgeschaltet werden müssten, so SPD-Kreistagsmitglied Friedhelm-Julius Beucher. Völlig unverständlich sei ihm, dass die Bundesregierung trotz des Wissens um die prekäre Sicherheitslage der beiden Reaktoren immer noch Brennelemente zur Entsorgung dorthin schicke.

● Oberberg ist besser, als dies die jüngste Prognos-Studie zeigt. So jedenfalls die Kreisverwaltung in ihrer Antwort auf eine entsprechende Anfrage der SPD. Während die Studie Indikatoren des Lifestyles und der allgemeinen Lebensumstände betrachte, "wird sich die Verwaltung auch weiterhin auf die Auswertung wirtschaftsbezogener Rankings konzentrieren", hieß es in der Sitzung.
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