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60 Minuten als Chance zur Wiedergutmachung

bv; 31. May 2018, 10:00 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Josef Pujol bestreitet gegen Hannover sein letztes Spiel für den vfL, ehe er nach Dänemark, zu GOG Gudme wechselt.
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60 Minuten als Chance zur Wiedergutmachung

bv; 31. May 2018, 10:00 Uhr
Gummersbach – Nach dem Klassenerhalt hat der VfL Gummersbach die Chance, im letzten Saisonheimspiel gegen Hannover den Fans etwas zurückzugeben - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer


Der Druck ist raus – endlich. Seit Wochen hatte der VfL Gummersbach alle Chancen liegen gelassen, sich aus dem gröbsten Abstiegs-Morast zu befreien. Dann kam das Spiel in Hüttenberg, und ein Sieg, den man auf der Zielgerade sicherstellte. Und plötzlich entlud sich der über Wochen angestaute Druck bei Spielern, Trainer und Offiziellen. Die Gewissheit, dem Abstieg ins Zweite-Liga-Unterhaus entronnen zu sein, sorgte für ausgelassene Gesänge und gemeinsames Feiern mit den VfL-Fans, die den Weg nach Gießen nicht gescheut hatten. So fand eine Saison noch vor dem letzten Spieltag ein gütiges Ende, die in mehrfacher Hinsicht katastrophal war: Mit Simon Ernst fiel der wichtigste Spieler im VfL-Konstrukt den Großteil der Meisterschaft aus, Kevin Schmidt und Maximilian Hermann kamen über Monate oder gar nicht zum Einsatz. Florian Baumgärtner, der einzige Linkshänder, schlug sich dauerhaft mit Verletzungen herum und spielte oft nur unter Schmerzen. Zudem schien das Team nicht ausgewogen zusammengestellt.


Jetzt hat man das Abstiegsgespenst erneut verscheuchen können, nachdem man bereits in der Vorsaison bis ganz zu Schluss zittern musste. Beim letzten Heimspiel gegen Hannover kann man jetzt ein wenig Wiedergutmachung betreiben. Für die Mannen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt geht es zwar nur noch um die Goldene Ananas, doch gilt es zu konstatieren, dass es unter dem neuen Trainer Antonio Ortega für die „Recken“ steil nach oben ging. Den sechsten Platz hat man sicher und damit auch das Ticket für den EHF-Cup in der kommenden Saison. Für den VfL wird es darauf ankommen, den starken Angriff des TSV unter Kontrolle zu bringen. Linksaußen Casper Mortensen, der Hannover verlassen wird und zum großen FC Barcelona wechselt, Kai Häfner, Morten Olsen und Fabian Böhm sind Aktivposten, die es zu bändigen gilt.

Der VfL hat aber die Chance ein wenig seinen Fans zurückzuzahlen, die in der Saison definitiv besser waren als der Tabellenplatz der Mannschaft. Trotz einer erneut enttäuschenden Spielzeit strömten die Zuschauer in die SCHWALBE arena und unterstützten ihr Team trotz oft bescheidener Leistungen. „Wir wissen, dass wir gegenüber unseren Zuschauern eine Pflicht haben, und so gut wie möglich zu präsentieren. Es muss uns eine Ehre sein, für jeden einzelnen Fan am Sonntag nochmals alles zu geben“, sagt VfL-Trainer Denis Bahtijarevic. Alle Spieler müssten nach der geglückten Rettung die Chance sehen, sich zum Saisonabschluss nochmals von der besten Seite zu zeigen. Dabei sei Hannover alles andere als ein leichter Gegner. „Die haben diese Saison erheblich zugelegt und ganz Handball-Deutschland überrascht“, weiß der VfL-Coach. Mut macht ihm die erste Hälfte des Hinspiels, als man eine gute Leistung zeigte.


  
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