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Von kleinen Lämmern und seltenen Rassen

uh; 14. May 2018, 10:19 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Die Tierkinder sorgten insbesondere bei den kleinen Gästen für Begeisterung.
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Von kleinen Lämmern und seltenen Rassen

uh; 14. May 2018, 10:19 Uhr
Lindlar – Der gestrige Tierkinder- und Schäfertag im LVR-Freilichtmuseum Lindlar zog insbesondere viele Familien an – Es gab seltene Schafsrassen und kleine Lämmer zu bewundern.

Von Ursula Hütt

Zahlreiche Besucher nutzten den gestrigen Muttertag zu einem Familienausflug in das Lindlarer Freilichtmuseum. Hier gab es im Rahmen des Tierkinder- und Schäfertages viel zu sehen, zu bestaunen und zu kaufen. Wie auch in den vergangenen Jahren waren die oberbergischen Schäfer (IGOS – Interessengemeinschaft oberbergischer Schafzüchter) mit der größten Bergischen Schafrassenschau und Hütehundvorführungen mit dabei. Wer wollte, der konnte live miterleben, wie ein Schaf fachmännisch geschoren wird. Das war an diesem Tag nicht ganz einfach, denn mittags regnete es in Strömen und Schafe werden nur geschoren, wenn sie trocken sind. Wolle, so wurde den Zuschauern erklärt, nimmt Wasser auf bis zum 23ig-fachen ihres ursprünglichen Gewichts.


[Nicht nur anschauen, sondern auch anfassen war im LVR-Museum erlaubt.]

Gezeigt wurde auch eine Schere, die manchmal heute noch zur Schafschur benutzt wird. Schafe werden nur einmal im Jahr geschoren, im Zeitraum von April bis Juni. Um die Schafe bei der Schur festzuhalten, braucht man Muskeln und fachmännische Griffe, denn gerade die Böcke verfügen über sehr viel Kraft. Zum Schäfertag wurden auch seltene Rassen gezeigt, wie beispielsweise das Zwartbless-Schaf, das Texel-Schaf, Skudden und das Suffolk-Schaf. Dabei riefen die Lämmer vor allem bei den kleinen Besuchern Begeisterung hervor.



Angeboten wurden auch selbstgesponnene Wolle, gewebte Schals, gestrickte Socken und Handschuhe. Die Wollverwandler, eine offenen Spinngruppe aus dem Raum Bochum/Hattingen, die sich monatlich zum Spinntreff einfindet, zeigte sehr anschaulich, wie das Spinnen funktioniert. Gabriele Schott aus Bochum demonstrierte, wie mit der Technik des Handspinnens auch ohne Spinnrad gesponnen werden kann. Diese Technik ist sehr alt und stammt aus der Zeit, als es noch keine Spinnräder gab.

Am Ausstellungsstand der Stutenmilchfarm Pawlus aus Niederwarmbach wurde Kosmetik aus Stutenmilch angeboten. Diese wirkt antiseptisch, ist fettarm und hat eine anregende Wirkung. Auch Gaumenfreuden wie Ziegenkäse, Honig direkt vom Imker und Produkte der Landmetzgerei fanden die Besucher vor. In der Scheune gegenüber der Gaststätte Lingenbacher Hof gab es ein museumspädagogisches Angebot für die kleinen Gäste, die dort weben oder mit Leder basteln konnten. Am Aktionstag beteiligt waren auch der Naturschutzbund (NABU), die Biologische Station Oberberg und der Johanniter Waldkindergarten. 
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