Oberberg - Landessportbund will in den kommenden vier Jahren die Förderung neuer Mitarbeiter besonders fördern – Kreissportbund verdoppelte 2017 die Zahl der Aus- und Weiterbildungen.

Von Bernd Vorländer

Der Umgang mit dem Mangel - das ist die Wirklichkeit in vielen Sportvereinen, auch in Oberberg. Es hakt und fehlt an vielen Ecken, vor allem an Menschen, die sich ehrenamtlich über einen längeren Zeitraum einbringen. Teilweise ist es eine echte Herausforderung, gerade bei verantwortungsintensiven Ämtern im geschäftsführenden Vorstand überhaupt geeignete Mitstreiter zu finden. Viele winken ab, wenn sie von einem längerfristigen Engagement hören. „Vor allem wird es immer schwieriger, junge Menschen für Aufgaben im Verein zu gewinnen“, sagt Stefan Klett, Vizepräsident des Landessportbundes (LSB). Gründe gibt es etliche, wie etwa die demografische Entwicklung oder die Konkurrenz mit vielen weiteren Freizeitaktivitäten. Bei der Mitgliederversammlung des Kreissportbundes im Gummersbacher Ratssaal machten LSB-Vertreter jedoch deutlich, dass man in den kommenden vier Jahren mit einer „Initiative Ehrenamt“ dieses Problem intensiv angehen wolle.


So sollen Image und Wertschätzung des Ehrenamts mit entsprechenden Aktionen gesteigert, aber die Gewinnung neuer Mitstreiter auch professionalisiert werden. Es bedürfe einer stärkeren Qualifizierung der Sportvereine, um sie für eine systematische Mitarbeiterentwicklung fit zu machen, so LSB-Referent Jan Wittkamp. Deshalb sollen auch die LSB-Ausbildungen zum Ehrenamtsberater und Ehrenamtsmanager weiter forciert werden. Hagen Jobi, Vorsitzender des Kreissportbundes (KSB), wies darauf hin, dass es im Kreis Ehrenamtsberatungen gebe, die noch zu wenig von den Vereinen nachgefragt würden. Bis zu 20 Stunden ist diese Beratung sogar kostenfrei. Der Landessportbund hat zudem eine Aktion, die „Tage der Ehre“ ins Leben gerufen. An 365 Tagen in einem Jahr können Vereine bis zu 500 € für ihre Vereinskasse erhalten, wenn sie mit guten Ideen und Kreativität versuchen, neue Ehrenamtliche zu gewinnen, sie einzuarbeiten und zu unterstützen oder ihnen Dank zukommen zu lassen. Weitere Informationen gibt es unter www.sportehrenamt.nrw.



Über 210.000 €, und damit 18 Prozent mehr als noch 2016, hat der KSB im vergangenen Jahr für unterschiedliche Projekt an 123 Vereine ausgeschüttet. Doch da sei noch Luft nach oben, so KSB-Geschäftsführerin Anja Lepperhoff, die meinte, dass es immer noch Vereine gebe, die die KSB-Leistungen zum Beispiel bei Übungsleiter-Zuschüssen nicht nachfragen würden. In Kurz-und-Gut-Seminaren werde etwa Grundlagenwissen zu wichtigen Themen des Vereinsmanagements, etwa über das Finanzwesen,  Fragen der Gemeinnützigkeit , Steuern und Spenden oder Grundlagen des Vereinsrechts dargelegt. KSB-Vize-Vorsitzender Michael Klinnert machte den Vereinsvertretern deutlich, dass die Nachfrage nach Aus- und Fortbildungen stark angewachsen sei. 158 Teilnehmer besuchten 2017 eine Ausbildungsveranstaltung, 258 waren es im Fortgeschrittenen-Bereich. Damit konnte man die Quote gegenüber 2016 fast verdoppeln.