Gummersbach - Die Kreishausmatinee „Klassik um 11 in A“ am Sonntag war der passende Rahmen, dem Leiter zum 80. Geburtstag zu gratulieren.

Von Ursula Hütt

Auf dem Programm standen Werke von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart. Aber schon zu Beginn der Kreishausmatinee gab es eine Überraschung, als Gus Anton den Taktstock hob zur Sinfonie Nr. 28 A-Dur von Joseph Haydn, denn die Musiker verweigerten ihm den Gehorsam und stimmten stattdessen „Happy Birthday“ an. Die Verblüffung dauerte nur wenige Sekunden, dann musste auch Gus Anton lächeln und bedankte sich bei seinem Symphonie-Orchester.




[Gus Anton]

Gastmusikerin war an diesem Sonntag die Klarinettistin Lina Neuloh, die das Allegro, Adagio und Rondo Allegro aus dem Konzert A-Dur KV 622 von Wolfgang Amadeus Mozart spielte. Lina Neuloh wurde 1991 in Hagen geboren und erhielt im Alter von acht Jahren ihren ersten Klarinettenunterricht. 2016 erlangte sie ihren Abschluss Bachelor of Music Profil Orchester / Instrumentalpädagogik. Im dritten Teil der Matinee hörten die Besucher die Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201, die Wolfgang Amadeus Mozart im Alter von 18 Jahren schrieb. Der lang anhaltende Applaus des Publikums zum Ende des Konzerts galt natürlich auch den Musikern, aber viel mehr noch Gus Anton, der am 16. März seinen 80. Geburtstag feiern konnte und das kulturelle Leben in Gummersbach in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich geprägt hat.

Landrat Jochen Hagt bedankte sich bei Gus Anton persönlich und im Namen des Oberbergischen Kreises für die vielen Konzerte in jedem Jahr. Hagt ist, wie auch seine Vorgänger im Amt, Schirmherr des Symphonieorchesters des Oberbergischen Kreises. Der Landrat begrüßte als Ehrengäste und Gratulanten besonders Bürgermeister Frank Helmenstein, die stellvertretende Landrätin Ursula Mahler, Kreisdirektor Klaus Grootens, Dr. Klaus Tiedeken, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln und den ehemaligen Landrat Hagen Jobi. In seiner Laudatio wünschte Hagt dem Geburtstagskind viel Schaffenskraft für das neue Lebensjahr. In einem Rückblick erinnerte der Landrat an die musikalischen Erfolge in den vergangenen Jahrzehnten des Jubilars. Als Geschenk überreichte er dem Jubilar einen Gutschein für die Kölner Philharmonie.



Gus Anton, der 1938 in Remscheid geboren wurde, leitet seit 27 Jahren das Symphonieorchester des Oberbergischen Kreises, er war 32 Jahre (bis 2006) Kulturbeauftragter der Stadt Gummersbach und leitet seit 57 Jahren den Kammerchor Remscheid und seit 1970 den Gummersbacher Quartettverein „Die Räuber“. Der Orchestergraben im Stadttheater ist ihm bestens vertraut. Er hat stets junge Künstler gefördert und ihnen Gastauftritte bei seinen Konzerten ermöglicht. Gus Anton beherrscht sein Fach. Er studierte Klavier und Dirigieren an der Musikhochschule Köln und am Mozarteum in Salzburg bei Lovro von Matacic und Herbert von Karajan. Gus Anton ist Dirigent, Komponist, Musikverleger und Arrangeur zahlreicher Chor-und Orchesterwerke.

Bürgermeister Frank Helmenstein betone in seiner Festrede, dass Gus Anton in die Geschichte der Stadt Gummersbach eingehen wird, obwohl er in Remscheid geboren wurde. Er erinnere an das Jahr 1974, als in Gummersbach eine neue Epoche begann. Damals begann mit der Eröffnung des Stadttheaters, damals noch Bühnenhaus, eine neue Ära. Von den damaligen Baukosten in Höhe von 8,5 Millionen DM wurden 285.000 DM aus eigenen Mitteln bezahlt. Leiter des Theaters und Kulturbeauftragter der Stadt Gummersbach war von 1974 bis 2006 Gus Anton. Das Theater hatte damals 51 Eigenproduktionen, die auch in anderen Städten aufgeführt wurden.

Gus Anton dankte den Gratulanten und blickte auf die vergangenen Jahrzehnte mit den Höhepunkten und den Rückschlägen. Er bedankte sich besonders bei den Landräten für die Unterstützung des Oberbergischen Kreises und der Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln für die ununterbrochene Unterstützung. Gleichzeitig kündigte Gus Anton an, dass er im nächsten Jahr mit seinem Nachfolger das Dirigat teilen wird.