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SSV ist nach Brühl-Debakel gefordert

lo; 13. Mar 2018, 15:00 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Tom Barth (Mitte li.) und der SSV Homburg-Nümbrecht treten zum dritten Mal innerhalb einer Woche zu Hause an.
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SSV ist nach Brühl-Debakel gefordert

lo; 13. Mar 2018, 15:00 Uhr
Oberberg - Landesligist Homburg-Nümbrecht im Spiel gegen Rheinbach auf Wiedergutmachungskurs - Wie reagiert Bezirksliga-Primus Hohkeppel auf die erste Heimpleite der Saison? - Frielingsdorf will den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt machen.
Vorschau Landesliga

SSV Homburg-Nümbrecht - VfL Rheinbach (Donnerstag, 20 Uhr), vom 15. Spieltag.   

Es fehlen: Robert Arnds, Kilian Seinsche, Bastian Sellau, Christian Salmen, Aron Jungjohann, Jonas Wagner.

Einsatz fraglich: Mike Großberndt.

Zum Spiel: Nach der bösen 0:5-Bauchlandung gegen den SC Brühl hat Trainer Torsten Reisewitz Ursachenforschung betrieben. Dabei ist er allerdings noch nicht bis zum Kern des Problems vorgestoßen, zumal der Wiedereintritt in die Pflichtspiel-Atmosphäre am vergangenen Donnerstag gegen den SV Schlebusch (1:1) durchaus verheißungsvoll verlief. „Von außen betrachtet gibt es keine logische Erklärung für diese Leistung. An diesem Tag ist einfach vieles zusammengekommen“, sagt der Coach. Während die Nümbrechter gegen die tief postierten Gäste vergeblich Lücken suchte, lauerte Brühl auf Ballverluste des SSV und Konter. Bei der Chancenverwertung legten sie eine erstaunliche Effektivität an den Tag. Aus sechs Möglichkeiten holten sie beinahe das Optimum heraus.

„Wir haben es erneut nicht geschafft, gegen einen defensiv eingestellten Gegner die nötige Geduld zu bewahren. In solchen Spielen sind wir zu gierig“, konstatiert Reisewitz. Wenn das Rückzugsverhalten defizitär ist, können Partien schnell einen derart alptraumhaften Verlauf nehmen. „In dieser Liga hat jede Mannschaft die Qualität, die Fehler des Gegners konsequent zu bestrafen. Das zeigen die vielen kuriosen Ergebnisse“, nennt Reisewitz die 1:6-Pleite des SC Brühl gegen den Vorletzten Lohmar vor knapp zwei Wochen als Exempel für diese These.  

Die nächste Sonderschicht bietet dem SSV die Gelegenheit, Wiedergutmachung für das Brühl-Desaster zu betreiben. Der VfL Rheinbach steckt in Abstiegsnöten, hat sich aber mit vier Zählern aus den Duellen gegen den FC Leverkusen und Fortuna Köln II ans rettende Ufer herangerobbt. Wie das Torverhältnis (10:23) unschwer erkennen lässt, ist der Drittletzte kein Sinnbild für Champagnerfußball. „Sie sind taktisch unheimlich gut ausgebildet und erarbeiten sich ihre Chancen über Standardsituationen und die körperliche Wucht“, erwartet Reisewitz gegen das Team seines Freundes und Förderers Hans-Joachim Schmickler („Er hat mich damals als Jugendtrainer nach Bad Honnef geholt“) einen klassischen Abnutzungskampf.

Den Heim-Dreierpack will der Übungsleiter unbedingt mit einem Sieg abschließen, bevor am Wochenende der erste Auswärtsauftritt des Jahres in Lohmar absolviert wird. „Das sind zwei megawichtige Spiele für uns“, betont Reisewitz, der dem aktuellen Donnerstag-Sonntag-Rhythmus kaum etwas Positives abgewinnen kann. „Dass wir in den zweieinhalb Wochen vorher nicht auf dem Platz trainieren konnten, hat uns doch mehr gekostet, als ich gedacht habe.“ An den Aktiven geht die Doppelbelastung nicht spurlos vorbei: Bastian Sellau und Robert Arnds werden von muskulären Problemen geplagt. KiIian Seinsche hat sich gegen Brühl eine bislang nicht genauer spezifizierte Knieblessur zugezogen.        


Vorschau Bezirksliga

TuS Marialinden - Eintracht Hohkeppel (Donnerstag, 20 Uhr), vom 14. Spieltag.

Es fehlen: Nicolas Clever, Fabian Reudenbach.

Einsatz fraglich: Sascha Nußbaum, Carsten Gülden, Marco Theisen.

Zum Spiel: Ein seltenes Gefühl für die Kicker des Titelaspiranten: Erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit standen die Fußballer aus Hohkeppel nach einer Meisterschaftsbegegnung mit leeren Händen da. Und wie schon bei der 0:1-Pleite in Lindlar zum Saisonstart war es ein Klub aus der Nachbarschaft, der den Schwarz-Gelben ein Schnippchen schlug. „Ein Kompliment an Dennis Lüdenbach. Er hat seine Mannschaft sehr gut eingestellt“, erweist sich Trainer Konrad Czarnetzki als fairer Verlierer. Zugleich macht er deutlich, dass die Niederlage gegen Frielingsdorf eine der ärgerlichen Sorte war. „Wenn wir in Führung gehen, läuft das Spiel mit Sicherheit anders. Wir haben einige hundertprozentige Chancen vergeben, das 2:3 kurz vor Schluss war dann der Knockout“, schildert der Coach.

Positive Nachrichten trudelten nach dem Abpfiff ein: Sowohl Flittard (1:1 bei DSK Köln) als auch Heiligenhaus (0:1 in Westhoven) hatten ebenfalls gepatzt, weshalb die Eintracht nach wie vor auf dem ersten Platz gelistet wird. „Wir haben weiterhin eine ausgezeichnete Ausgangsposition - die beste von allen“, verdeutlicht Czarnetzki. Mit einem Sieg beim TuS Marialinden könnte die Tabellenführung gefestigt werden. Der Trainer rechnet damit, dass der Gegner mit einer ähnlichen Ausrichtung wie der SVF agiert. „Wir stellen uns wieder auf einen harten Kampf ein und wollen mit Kompaktheit, Aggressivität und Abschlussstärke zum Erfolg kommen“, verrät Czarnetzki sein Rezept für den Showdown gegen den Drittletzten, der am vergangenen Sonntag dem TuS Lindlar einen Zähler abtrotzte.                               
Noch nicht endgültig gesichert ist der Einsatz von Sascha Nußbaum, wobei dessen gegen Frielingsdorf erlittene Knieverletzung wohl doch nicht so schwerwiegend ist. Sollte der Schlussmann kurzfristig den Daumen senken, müsste Czarnetzki, da Nicolas Clever weiter ausfällt, zwischen den Pfosten improvisieren – mit Philipp Höller aus der Reserve oder Aushilfskraft Jonas Sela. Weitere Wackelkandidaten sind Carsten Clever und Marco Theisen.           

SV Frielingsdorf – SV Weiden (Donnerstag, 20 Uhr), vom 17. Spieltag.

Es fehlen: Jonas Dietz, Etienne Parmentier, Marvin Müller, Björn Meyer, Frederic Beckmann. 

Einsatz fraglich: Louis Fliegner, Florian Weinrich.

Zum Spiel: Am Sonntag ging eine dicke Bonuszahlung auf dem Punktekonto des SV Frielingsdorf ein: Die Equipe von Spielertrainer Dennis Lüdenbach zog Spitzenreiter Eintracht Hohkeppel im Gemeindederby den Zahn. Vor allen Dingen in kämpferischer Hinsicht lieferten die Gäste eine Top-Vorstellung ab. Gänzlich war die Eintracht-Offensive nicht auszuschalten, doch Keeper Timo Braun erwischte einen Sahnetag und entschärfte mehrere Hochkaräter. Der SVF präsentierte sich bei seinen Ausflügen in die gegnerische Hälfte konsequenter (Ausnahme: ein verschossener Elfmeter von Philipp Schmidt), Tim Weinrich sorgte in der 89. Minute mit dem 3:2-Siegtreffer für kollektiven Freudentaumel.

„Man hat gesehen, wie eng wir zusammenstehen und dass wir als Mannschaft auftreten“, erklärt ein zufriedener Lüdenbach. Im Gegensatz zum völlig verkorksten Hinrundenauftakt (sechs Niederlagen in Folge) ist der Start ins neue Fußballjahr mit drei Erfolgen in drei Partien bis hierhin perfekt verlaufen. Verfeinern können die Frielingsdorfer ihre Bilanz mit einem Dreier gegen den SV Weiden, der zuletzt von der SG Worringen abgefiedelt wurde (1:6) und nach Geyen die anfälligste Defensive der Liga stellt. Überdies rangiert der personell gebeutelte SVW in der Auswärtswertung an letzter Stelle.

Die Statistik  und die derzeitigen Formkurven sprechen also eine eindeutige Sprache - und genau darin sieht Lüdenbach eine mögliche Gefahr. „Das wird schwieriger als gegen Hohkeppel und definitiv kein Selbstläufer.“ Ein Blick in die Annalen verrät zudem, dass Frielingsdorf noch kein Spiel gegen den Klub aus dem Kölner Westen gewinnen konnte. Diese Negativserie möchte der Coach beenden. „Unser Ziel ist, den Abstand auf Weiden zu vergrößern. Damit würden wir einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.“ Louis Fliegner (Infekt) und Florian Weinrich (leichte Zerrung) sind fraglich.    
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