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Leonardo da Vinci auf Schloss Homburg

nh; 9. Mar 2018, 16:00 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Die 34 Kinder aus der Johanniter-Kita Brüchermühle wandelten heute Vormittag auf den Spuren des Erfinders Leonardo da Vinci. Von der Mauer des Barockgartens warfen sie ihre selbstgebauten Fallschirme hinab.
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Leonardo da Vinci auf Schloss Homburg

nh; 9. Mar 2018, 16:00 Uhr
Nümbrecht - 34 kleine Erfinder wandelten bereits heute Vormittag auf den Spuren des Universalgenies aus Florenz - Bis 13. Mai ist die außergewöhnliche Wanderausstellung auf Schloss Homburg zu sehen (mit Video).
Von Nils Hühn

Wenn 34 Kindergartenkinder begeistert über ein Museumsgelände jagen, ist dies ein eindeutiger Beweis für eine gelungene Ausstellung. Den Härtetest vor der morgigen offiziellen Eröffnung bestand die Wanderausstellung „Leonardo da Vinci, Erfinder und Wissenschaftler“ heute Vormittag mit Bravour. Im Museum und Forum Schloss Homburg geht es die kommenden Wochen nicht um die künstlerischen Werke da Vincis. Wer die „Mona Lisa“ oder das „Abendmahl“ sehen möchte, ist hier falsch. Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Institut für Kulturaustausch Tübingen entstand, beschäftigt sich mit der wahren Passion des Jahrtausend-Talents aus Florenz: der Ingenieurskunst.


[Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel (v.l.), Kreisdirektor Klaus Grootens, Jana Kende vom Institut für Kulturaustausch Tübingen, Kerstin von Scheidt (Bildungsnetzwerk Oberberg) und Yannick Bucklitsch (MINT-Labor :metabolon) stellten die Ausstellung "Leonardo da Vinci, Erfinder und Wissenschaftler" vor.]

Zwei Gruppen der Johanniter-Kita Brüchermühle durften sich nach Herzenslust als Erfinder ausleben. Aber zunächst besichtigten sie in der Neuen Orangerie eine Vielzahl aufwendiger Faksimiles nach Aufzeichnungen und Skizzen des Meisters, die von Entwürfen zu unterschiedlichen Maschinen, Kanälen, Brücken und Bauten über geometrische Studien bis hin zu anatomischen Zeichnungen reichen. Daneben sind auch Modelle einiger seiner aufregendsten Erfindungen zu bestaunen, wie zum Beispiel ein Helikopter, ein Flugapparat, ein Uhrwerk und andere technische Erfindungen, mit denen er im 15. und 16. Jahrhundert seiner Zeit weit voraus war. Die Modelle und Computerterminals ermöglichen es, sich aktiv mit dem Leben und Schaffen des Universalgenies zu beschäftigen.


[Steffen Müller, Büroleiter auf Schloss Homburg, half den Kindern beim Ausprobieren der Erfindungen von Leonardo da Vinci.]

Für die Kinder wurde es spannend, als es in die Erfinderwerkstatt ging. Im „White Cube“ durften sie den berühmten Fallschirm von Leonardo da Vinci nachbauen und auch einen Mini-Helikopter herstellen. Von einer Mauer im Barockgarten des Schlosses ließen die jungen Erfinder ihre Fallschirme fliegen. Dies können ab morgen auch die Besucher machen und an dem Videowettbewerb „Film ab“ teilnehmen, bei dem man ein Preisgeld gewinnen kann. Die Helikopter wurden im Treppenhaus des Schlossturms gestartet, ehe der aufregende Tag für die mittlerweile hungrigen Wissenschaftler mit einer Pizza in der historischen Burgküche endete. „Das war echt cool“, meinte ein Trio der Mini-Leonardos.

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[Video: Nils Hühn --- Diese Zentrifuge wurde nach dem Vorbild einer Zeichnung von Leonardo da Vinci gebaut, erhielt 2008 den Ferchau-Kunstpreis "Art of Engineering" und kann jetzt auf Schloss Homburg ausprobiert werden. Paul Kostial, eigentlich Restaurator auf dem Schloss, demonstrierte das Gerät.]

Auch Kreisdirektor Klaus Grootens war sichtlich angetan von der Ausstellung, die durch „Innovation, Wissenschaft und Erfindertum“, bestens in das bergische Land passen würde. Die zahlreichen Exponate zum Anfassen würden vieles erlebbar machen, weshalb die Schau perfekt für die Zielgruppe Schüler und Kindergartenkinder geeignet sei. „Ohne die Unterstützung der Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln wäre diese Ausstellung überhaupt nicht möglich gewesen“, erklärte Grootens. Jana Kende vom Tübinger Institut erläuterte in einem kurzen Vortag, dass Leonardo da Vinci „interdisziplinär“ tätig war und sich dies hier widerspiegeln würde.


[Im Treppenhaus des Schlossturms flogen die bunten Helikopter besonders gut.]

Diese Interdisziplinarität sei auch für Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sivers-Flägel von enormer Bedeutung, denn Schloss Homburg sei „kein Kunstmuseum, sondern ein moderner kulturhistorischer Ausstellungsort“. Abgerundet wird das Programm durch Führungen für Privatpersonen, Schulklassen, aber auch Menschen mit Sehbehinderungen. In den Osterferien gibt es einen Workshop und Ferienspaß für kleine Forscher. Hierbei haben der Oberbergische Kreis und :metabolon die Federführung übernommen. Weitere Informationen gibt es unter www.schloss-homburg.de.
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