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Jäger warnen vor der Fuchsstaupe

Red; 9. Mar 2018, 11:01 Uhr
Bild: privat.
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Jäger warnen vor der Fuchsstaupe

Red; 9. Mar 2018, 11:01 Uhr
Marienheide – Bei Kotthausen meldeten Spaziergänger einen auffälligen Fuchs, Veterinäramt wies Fuchsstaupe nach – Jägerschaft empfiehlt Impfung von Hunden.
Die Jägerschaft Marienheide berichtet über einen Fall von Fuchsstaupe in Marienheide. Spaziergänger meldeten einen auffälligen Fuchs bei Kotthausen. Die alarmierten Jäger erlegten den Fuchs, der anschließend durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Oberbergischen Kreises untersucht wurde. Dabei wurde eine Staupeinfektion des Fuchses bestätigt. Laut Kreisveterinäramt wurden in diesem Jahr bereits fünf Füchse für eine Untersuchung eingereicht, mit dem Marienheider Fuchs wurden insgesamt drei Tiere positiv auf Staupe getestet.

Bei der Fuchsstaupe handelt es sich um eine hochansteckende tödliche Viruserkrankung, die hauptsächlich vom Fuchs, Dachs, Waschbär und Marderhund übertragen wird, aber nicht meldepflichtig ist. Infizierte Tiere bekommen hohes Fieber, verlieren ihre natürliche Scheu, werden apathisch und sind in ihrem Verhalten sehr auffällig, erklärt die Jägerschaft Marienheide. Auch Erbrechen und Durchfall wird bei erkrankten Tieren beobachtet. In späterem Stadium greift die Erkrankung die Hirnhaut an und die erkrankten Tiere fallen durch Krämpfe oder Lähmungserscheinungen auf.



Der Vorsitzende der Jägerschaft Marienheide, Wolf Dieter Wirth, warnt: „Diese Tiere sollte man auf gar keinen Fall anfassen und umgehend einen zuständigen Jäger oder Förster informieren.“ Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion, also durch Speichel, Augensekret, Urin und Kot erkrankter Tiere übertragen, indirekt aber auch durch Futter oder Wasser. Hunde seien dabei besonders ansteckungsgefährdet. „Um eine Ansteckung von Haushunden zu vermeiden, sollten Hunde in Wald und Feld möglichst angeleint bleiben. Für Wildtiere endet die Krankheit immer tödlich, Haushunde können mit tierärztlicher Behandlung überleben, tragen aber meistens bleibende Schäden davon“, warnen die Marienheider Jäger.

Viele Jahrzehnte sei Staupe vor allem bei Welpen aus Süd-Ost-Europa, die nicht (ausreichend) geimpft worden sind, gewesen zu sein. Nun rücke die Staupe durch Erkrankungen von Füchsen wieder bedrohlich an die Haushunde heran. „Eine der Ursachen ist, dass sich Füchse in den vergangenen Jahren durch Eindämmung der Tollwut stark vermehrt haben. Dadurch können sich Infektionskrankheiten wie Staupe, aber auch Räude, ausbreiten. An den geschwächten oder verendeten Tieren und an deren Lagerstellen können sich wiederum Haushunde infizieren“, so die Jägerschaft Marienheide. Deshalb empfiehlt Wirth: „Prüfen Sie, ob Ihr Hund einen wirksamen Impfschutz vor Staupe hat (Grundimpfung und Auffrischung). Im Zweifel gehen Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt.“ Diesem Rat schließt sich auch das Kreisveterinäramt an: Nur die vorsorgliche Impfung schütze Hunde zuverlässig, habe sich ein Hund erst infiziert, trage er trotz Behandlung meist Schäden davon.
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