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'Da müssen Profis am Werk sein'

ls; 5. Mar 2018, 16:23 Uhr
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'Da müssen Profis am Werk sein'

ls; 5. Mar 2018, 16:23 Uhr
Gummersbach - Seit vergangenem Herbst häufen sich die Einbrüche in Dieringhausen - Örtlicher Apotheker ist ratlos und die Polizei bittet die Bevölkerung um Wachsamkeit.
Von Leif Schmittgen

Die Zahl der Einbrüche im Gummersbacher Stadtteil Dieringhausen ist seit dem vergangenen November auffällig hoch. Immer wieder kam es dort zu Einbrüchen in Ladengeschäfte, Apotheken, Gaststätten und Privathäuser. „Wir stellen auch vermehrt Sachbeschädigungen ohne Diebstahl fest“, berichtet Polizeisprecherin Monika Treutler. Deswegen bittet sie die Bevölkerung in Dieringhausen und Umgebung, besonders wachsam zu sein.

Um den Kriminellen Einhalt zu gebieten, hat die Polizei in der vergangenen Woche verstärkt Personen- und Fahrzeugkontrollen im betroffenen Bereich durchgeführt, um auf die Spur der Einbrecher zu kommen. „Wir vermuten, dass es sich bei den Tätern um Einheimische handelt“, so die Polizeisprecherin. „Die Bürger sollen sich schon beim kleinsten Verdacht bei uns melden“, sagt Treutler. Besonders dann, wenn man das Klirren von Fensterscheiben hört, solle man sofort die Notrufnummer 110 wählen.

Von klirrendem Glas hat der Apotheker Wolfgang Simons die Nase gestrichen voll: Er ist das jüngste Opfer der Einbruchsserie. Am vergangenen Freitag waren die Täter in seiner Agger-Apotheke eingestiegen: „So eine Serie habe ich in meinen 43 Jahren als Apotheker noch nicht erlebt“, sagt der 71-Jährige, der durch seine Verbandstätigkeit in ganz Deutschland mit anderen Apothekern vernetzt ist. Auch anderorts sei ihm eine solche Häufigkeit der Fälle nicht bekannt. In den Monaten zuvor hatte es bereits drei Einbrüche bei seinem Sohn Jan in der Medica-Apotheke gegeben, insgesamt war in den vergangenen Monaten sogar acht Mal in Dieringhausener Apotheken eingebrochen worden.

„Da müssen Profis am Werk sein, die innerhalb von zehn Minuten wieder weg sind“, ist sich Simons sicher. Denn er war sowohl am vergangenen Freitag als auch bei den Einbrüchen in das Ladenlokal seines Sohnes jeweils 15 Minuten nach der Alarmierung vor Ort. Die Täter machten auch vor Sicherheitsglas nicht halt: „Wenn eine Scheibe nicht gleich zerberstet, werden eben Gullydeckel in die Schaufenster geworfen“, zeigt sich der Apotheker machtlos gegenüber der Dreistigkeit der Einbrecher.

Modernste Technik reiche offenbar nicht, um die Täter abzuschrecken. Sein Geschäft sei direkt mit einem örtlichen Sicherheitsdienst vernetzt, dessen Mitarbeiter binnen Minuten vor Ort seien und auch anhand der Technik die genaue Zeit festgehalten haben, in der sich die Taten ereigneten. Mehr könne man präventiv nicht tun, meint Simons. Der Polizei macht er keine Vorwürfe: „Die Beamten sind immer innerhalb kürzester Zeit vor Ort gewesen“, lobt er. Simons würde sich ebenfalls über Hinweise an die Polizei freuen. 
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