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„In 2018 müssen Voraussetzungen geschaffen werden“

nh; 17. Jan 2018, 14:55 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- In den kommenden Wochen und Monaten werden in Wiehl die Weichen für die Zukunft gestellt: Für die Innenstadt (oben links) soll es eine Qualitäts-Offensive geben, die Planung für die Umgestaltung des Wiehlparks (oben rechts) muss forciert und die Schulstandorte (unten links) optimiert werden sowie das Citymanagement die Aufwertung des Weiherplatzes (unten rechts) vorantreiben.
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„In 2018 müssen Voraussetzungen geschaffen werden“

nh; 17. Jan 2018, 14:55 Uhr
Wiehl - Der Ausbau Wiehls zum Wohn- und Wirtschaftsstandort hat bei Bürgermeister Ulrich Stücker oberste Priorität - „Qualitäts-Offensive Innenstadt“, Sanierung/Neubau Gymnasium und Entwicklung der Außenorte weitere Themen.
Von Nils Hühn

Spatenstiche und Einweihungsfeiern sind Termine, auf denen sich Bürgermeister nur allzu gerne in die erste Reihe stellen. Doch für Wiehls Rathauschef Ulrich Stücker wird es in 2018 nicht viele dieser Möglichkeiten geben. Das heißt aber nicht, dass nichts in Wiehl passiert. Das Gegenteil ist der Fall. „Wir haben einen Berg an Arbeit“, berichtet der Stadtchef im Gespräch mit Oberberg-Aktuell. Selbst wälzt Stücker auch zahlreiche Akten und bringt sich in die Planungsarbeit mit ein. „Nur repräsentative Aufgaben wahrzunehmen, ist nicht meine Art und ich glaube, dass ich dafür damals auch nicht angesprochen wurde.“

„In 2018 müssen Voraussetzungen geschaffen werden“, befindet sich die Stadt laut Stücker derzeit in einer ganz entscheidenden Phase. Denn Fehler in der Planung würden Jahre später dazu führen, dass möglicherweise Steuergelder in den Sand gesetzt wurden. Dies gelte es, zu vermeiden. Oberste Priorität habe der Wohnungsbau. Ende Januar liegt der Verwaltung das Handlungskonzept Wohnen vor. Darin enthalten sind Empfehlungen, wo Flächen vorhanden sind, welche Art an Wohnraum benötigt wird und für wen man ihn braucht. „Dass wir in allen Bereichen Nachholbedarf haben, ist aber schon jetzt klar. Es herrscht akuter Handlungsbedarf“, so Stücker, der schnellstmöglich mit der Politik festlegen möchte, wie die Stadt sich positioniert. Eine wichtige Rolle wird dabei das ehemalige ProMarkt-Gelände einnehmen.


Unter dem Slogan „Qualitäts-Offensive-Innenstadt“ fällt beispielsweise die „Umgestaltung der Wiehlaue“. Der Förderbescheid für den ersten Bauabschnitt, der den alten Kurpark betrifft, soll beantragt werden. Hier muss sich die Stadt Wiehl aber etwas gedulden, denn zunächst muss sich eine neue Bundesregierung bilden. Fördermittel für den Wiehlpark werden erst im kommenden Jahr beantragt, aber die konkrete Planung dazu muss schon jetzt geleistet werden.

Veränderungen wird es auch für den Durchgangsverkehr geben. In den nächsten Wochen wird das Verkehrskonzept vorliegen. Einbahnstraße Bahnhofstraße, zweispuriger Kreisverkehr auf der Umgehungsstraße oder abknickende Vorfahrt an der Kreuzung Hauptstraße/ Wülfringerhausenerstraße – das Themenfeld ist groß und muss noch intensiv mit der Politik besprochen werden, aber auch die Bürger sollen sich hier einbringen. „Dies ist uns ganz wichtig, denn wir machen die Planungen für die Wiehler“, so Stücker weiter. Auch ein Parkraumkonzept wird demnächst der Verwaltung vorgestellt. Mitte des Jahres sollen zu beiden Themen Wettbewerbe stattfinden, „um die beste Lösung für Wiehl zu erhalten“, so Stücker. „Das Gute an Wettbewerben ist, dass man dadurch keine Zeit verliert, aber die Qualität steigt.“

Auch bei der Sanierung/Neubau Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium soll in diesem Jahr ein Wettbewerb durchgeführt werden. Zudem sollen die Fördermittel für den letzten Bauabschnitt beantragt werden. Durch den Impulsvortrag der Montagstiftung, Exkursionen zu anderen Schulen und der intensiven Einbeziehung des Lehrerkollegiums sei die Qualität der Planung erstklassig geworden. „Jetzt gilt es, die bestmögliche Lösung mit allen Beteiligten zu finden“, so Stücker, der eine komplette Fertigstellung der Maßnahme in den kommenden Jahren bis 2025 für realistisch hält.

Für Drabenderhöhe wird in diesem Jahr ein Förderantrag gestellt. Das Jugendzentrum soll zu einem „Stadtteilhaus“ ausgebaut werden und für alle Altersgruppen Anlaufstelle sein. In den kommenden Wochen sollen auch hier die Bürger in die weiteren Planungen einbezogen werden. Die Umgestaltung des Siebenbürgerplatzes steht ebenfalls auf der Agenda der Verwaltung. Derweil soll das „Dorfentwicklungskonzept“ dabei helfen, die „vielen guten Ideen der Bewohner der Außenorte zu unterstützen“, erklärte Stücker. Extra dafür gibt es im Rathaus einen Ansprechpartner, der sich mit der Dorfentwicklung und den vielen Ehrenamtlichen befasst. Der „Dorfmanager“ ist das Pendant zum „Citymanager“, der sich in diesem Jahr vorwiegend mit dem Weiherplatz beschäftigen sol.

Weitere Aufgaben für Stücker und sein Team sind die Qualifizierung von Projekten für die Regionale 2025, die Schaffung einer neuen Kindergartengruppe, die Weiterentwicklung des Grundschulverbunds sowie die Sanierung des Schulgebäudes in Marienhagen. Gut 100.000 € Eigenmittel investiert die Stadt in die Straßensanierung und bis Ende des Jahres sollen 95 Prozent aller Haushalte mit schnellem Internet versorgt sein und in den Industriegebieten soll sogar vollständig Glasfaser verlegt werden. „Die nächsten Wochen und Monate werden richtungsweisend“, freut sich der Bürgermeister auf die aktive Gestaltung Wiehls - auch, wenn er (noch) nicht zum Spaten greifen muss.
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